Mittwoch, 29. Juli 2009

Die Scheckgesellschaft

In Deutschland (bzw. wohl auch der Rest von Europa) gibt es schon seit vielen Jahren praktisch keine Schecks mehr. Geldtransfers laufen per Überweisung ab, was nicht nur bequemer sondern meiner Meinung nach auch sicherer ist als Schecks.
Die USA sind da ganz anders. Der Scheck ist hier neben der Kreditkarte noch vor dem Bargeld das wichtigste Zahlungsmittel. Sie werden für praktisch alles eingesetzt: Als Lohnscheck, zum Bezahlen der Miete, oder um größere Summen auszutauschen. Denn Überweisungen sind nicht üblich, was wohl v.a. daran liegt, dass die Banken hohe Gebühren dafür verlangen und diesen Service schon gar nicht über das Online-Banking anbieten (ich will aber nicht verschweigen, dass manche Banken immerhin mittlerweile kostenlose Überweisungen zwischen Konten der eigenen Bank anbieten).

Ich persönlich finde Schecks überholt und unsicher; ich habe immer ein schlechtes Gefühl, wenn ich einen Scheck per Post quer durchs Land schicken muss. Zumal die Verarbeitung von Schecks in der Bank alles andere als einfach sein muss, müssen die doch eingescannt und aufwendig per Schrifterkennung Empfänger und Betrag ermittelt werden. Ich habe mal gehört, dass die US-Banken viel Geld in diese Infrastruktur investiert haben und deswegen nicht davon weg wollen.
Immerhin überweist etwa Microsoft den Mitarbeitern den Lohn auf Wunsch direkt aufs Konto, das spart Zeit und Papier.

Mit meinem US-Konto kamen natürlich auch Schecks (man kann sogar auswählen, welches Motiv man will). Ich habe bisher kaum je einen gebraucht und so hab ich mir keine großen Gedanken gemacht, als ich gemerkt habe, dass ich sie in Saarbrücken liegen gelassen habe. Das hat sich jetzt gerächt, denn für den Urlaub nach dem Praktikum haben wir uns ausgerechnet eine Pension ausgesucht, die keine Kreditkarten akzeptiert, sondern per Scheck eine Nacht im voraus bezahlt haben möchte. Die Buchung war dann nur möglich, weil netterweise ein Kollege ausgeholfen hat und mir einen Scheck ausgestellt hat, den ich an die Pension schicken konnte.