Dienstag, 30. Juni 2009

Straßenmarkierung

Irgendwann schreibe ich mal noch einen generellen Artikel über das Auto fahren hier, aber heute will ich mich nur mal dem Thema Straßenmarkierungen auf den Freeways widmen.
Normalerweise ist die nicht viel anders als in Deutschland, weiße Striche trennen die Spuren. Allerdings haben sie sich das hier an vielen Stellen gespart und stattdessen einfach reflektierende Punkte angebracht (sogenannte Botts' dots, siehe Foto). Leider sieht man die nur sehr schlecht und an vielen Stellen fehlen sie auch ganz, wohl weil sie sich gelöst haben. In dem Fall kann man dann nur raten wo die drei Spuren gerade verlaufen, vor einem viel Asphalt ohne jede Markierung zur Orientierung.
So wie manchmal hier die Spuren einfach enden und nach links und rechts ausscheren, finde ich das schon geradezu gefährlich; ich weiß schon, warum ich immer möglichst rechts fahre.


Montag, 29. Juni 2009

Mount Rainier

Samstag war ich am Mount Rainier als Teil eines Ausflugs, den Microsoft für seine Praktikanten veranstaltet hat. Mount Rainier ist ein Vulkan, über 4000 Meter hoch und völlig von Gletschern bedeckt. Wir hatten einen besonders schönen Tag erwischt, keine Wolke trübte den Himmel, schönster Sonnenschein.

Mit dem Bus fuhren wir bis zum höchsten, mit dem Auto erreichbaren Punkt auf ca. 2000m Höhe. Dort machten wir dann eine gut einstündige Wanderung. Das Besondere daran: Selbst auf dieser Höhe liegt noch unheimlich viel Schnee und die komplette Wanderung fand auf meterdicken Schneefeldern statt. War es ansonsten eher kühl, sorgte die Reflexion der Sonne im Schnee dafür, dass es dort um einiges wärmer war, T-Shirt war angesagt. Ich hatte einen sagenhaften Blick auf den fast 2000m höheren Gipfel des Mount Rainier und auf den Rest der Landschaft, ein Nationalpark mit viel Bergen - und noch mehr Schnee.


Ich mit dem Mount Rainier im Hintergrund.




Im Schnee unter dem Gipfel des Mount Rainier

Der Rückweg zum Bus ging dann besonders rasant, konnte man die Hänge doch runterschlittern und -rutschen. Ich habe auch Leute gesehen, die mit Skiern hochgestapft sind (Lifte gibt es nicht). Der Ausflug hat mir sehr gefallen, schöne Natur und v.a. Schnee sind doch eine tolle Abwechslung zum harten Arbeitsalltag.

Sonntag, 28. Juni 2009

Pancakes Selbstversuch

Sonntags gehört es für mich dazu, gemütlich zu frühstücken, schön mit Orangensaft und frischen Brötchen. Nachdem es hier nicht so leicht ist, gute Brötchen zu beschaffen, fällt das leider aus. Da ich aber trotzdem nicht jeden Tag mit Müsli starten will, habe ich mich dazu entschlossen, diesen Sonntag ein typisches, amerikanisches Frühstück auszuprobieren: Pancakes.

Wer es nicht kennt: Pancakes sind prinzipiell wie unsere Pfannkuchen, nur mit dem Unterschied, dass noch Backpulver beigemischt wird, so dass die Pancakes beim Ausbacken schön aufgehen. Dazu hatte ich dann klassisch Ahornsirup gekauft.
Tablespoons
Zur Zubereitung hatte ich mir eine Mehlmischung speziell für Pancakes gekauft. Dabei gabs dann ein Problem: Keine Waage im Haus. Das ist allerdings etwas typisches für Amerika, denn hier werden Backangaben nicht in Gramm (bzw eher in Pfund und Unzen) gemacht, sondern in Anteilen von Tassen (Cups) und Tablespoons (Esslöffel). Beides sind mehr oder weniger genormte Größen und werden, wie bei uns Messbecher, in Haushaltswarenläden verkauft. Das Bild zeigt Tablespoons, die größte Form ist dabei ein ganzer Tablespoon, die anderen sind jeweils Teile davon (1/2, 1/3, ...).

Netterweise schließt meine minimale Küchenausstattung auch einen Satz Tablespoons mit aus, leider keine Cups, denn das Rezept auf der Packung für die Pancakes misst in Cups. Aber Dank Internet wusste ich dann schnell, dass 1 Cup genau 16 Tablespoons sind und so stand meinem Pancake Experiment nichts mehr im Wege.
Am Ende hatte ich vier leckere Pancakes, schön aufgegangen (also dick, aber luftig), einen davon hatte ich sogar mit Blaubeeren verfeinert. Sehr lecker und ein guter Start in den Tag - zumindest wenn ich ignoriere, dass ich die Sauerei hier heute noch aufräumen und putzen muss.

Samstag, 27. Juni 2009

Obstkleber

Jetzt muss ich mal etwas schimpfen. Man sieht es auch in Deutschland immer mehr, aber hier ist es die Regel: Auf jeder Frucht klebt ein kleiner Aufkleber mit einem kleiner Barcode, dem Namen der Sorte und der Herkunft. Was soll das nur? Das steht doch meist schon auf der Tüte oder zumindest auf dem Schild im Laden. Muss man dafür noch extra einen Menschen (bzw. eine Maschine) hinstellen, der die Kleber draufdrückt?

Aber nein, hier klebt alles voll: Äpfel, Bananen, Tomaten - ja sogar Nektarinen. Und letzteres ist besonders schlau, denn der Kleber haftet so fest, dass die Haut mit abgeht, wenn man ihn abzieht.

Freitag, 26. Juni 2009

Kleine Annehmlichkeiten im Fitnessstudio

Das Fitnessstudio hat jede Menge kleine Annehmlichkeiten, damit sich das Mitglied wohl fühlt.
Beim Anmelden wird man gleich mit Handtücher versorgt. Die Duschen sind selbstverständlich mit Duschgel, Shampoo und Spülung (wofür ist das nochmal gut?) ausgestattet. An den Waschbecken gibt es neben Seife und Lotion auch Kämme und Rasierschaum - Rasierer hab ich allerdings noch nicht gesehen.

Für die nassen Badesachen gibt es auch eine Lösung: Eine kleine Schleuder, gerade genug Platz für den Badeanzug / die Badehose. 20 Sekunden schleudern und trocken.

Donnerstag, 25. Juni 2009

Microsoft Shuttle (Teil 2)

Hier in Redmond arbeiten (laut Wikipedia) mehr als 30.000 Menschen für Microsoft. Kämen diese vielen Mitarbeiter alle mit dem Auto, würden sie sicher jeden Morgen und Abend den kompletten Verkehr rund um Redmond lahm legen. Öffentlichen Verkehrsmittel sind wie üblich in den USA eher Mangelware, auch wenn es hier für US-Verhältnisse relativ viele Busverbindungen gibt.
Für seine Mitarbeiter bietet Microsoft deshalb einen speziellen Shuttleservice an, quasi betreibt Microsoft seine eigenen Buslinien, die etwa Mitarbeiter von Downtown Seattle raus nach Redmond und zurück fahren. Damit die Anfahrt, die auch mal gerne über eine Stunde dauern kann, nicht verlorene Zeit ist, sind diese Busse zu fahrenden Arbeitsplätzen ausgebaut: Jeder Sitzplatz hat seinen eigenen Stromanschluss und selbstredend kann man im Bus per WLAN ins Internet.
Ein sehr cooles Angebot wie ich finde

P.S. Leider staut sich der Verkehr trotzdem jeden Morgen und Abend, aber wohl lang nicht so schlimm wie es ohne Shuttle wäre.

Mittwoch, 24. Juni 2009

Neues für die saubere Küche

Meine Küche hier ist mit dem nötigsten ausgestattet um über die Runden zu kommen und nicht verhungern zu müssen. Die Putzutensilien sind allerdings etwas dürftig ausgefallen: 1 Schwamm, 1 Handtuch, 1 Minifläschchen Spüli. Aber davon braucht man ja auch nicht viel, denn fürs Spülen ist ja die Spülmaschine da - die ich allerdings im Moment gar nicht nutze, das lohnt bei einer Person einfach nicht, zumal ich kaum genug Geschirr habe, um die Spülmaschine voll zu kriegen.

Aber eines hat mir dann doch gefehlt: Ein Lappen mit dem man die Flächen abputzen kann, denn das geht mit dem Schwamm nur sehr schlecht. Aber hier hab ich mal wieder zu europäisch gedacht: Zum Abputzen nimmt man natürlich die Papier-Küchentücher. Aber dagegen spricht nicht nur der Müllberg, den ich schnell anwachsen sehe, sondern auch wie dünn die Tücher hier sind (kennt jemand noch die alte Tempo Werbung? Die Küchentücher hier kann man locker durchnießen).

Und jetzt kommt der Clou. Im Supermarkt hab ich eine geniale Erfindung gekauft: Das super fantastische wiederverwendbare Küchentuch ("Super Amazing Reusable Kitchen Cloth"). Stolz wirbt das Produkt damit, dass es Papier-Küchentücher ersetzen kann. Möglich wird das durch den Einsatz von 100% Viskose. Damit nichts schief geht, steht auf der Rückseite auch, wie man es richtig benutzt ("... nach dem Benutzen mit klaren Wasser ausspülen und auswringen...").

Ich hoffe, dass dieses nützliche und umweltfreundliche Produkt auch bald nach Deutschland kommt!

P.S. Das super fantastische wiederverwendbare Küchentuch ist übrigens Made in Germany.


Dienstag, 23. Juni 2009

Alles muss geregelt sein

Am Sonntag war ich im Fitnessstudio schwimmen. Und wie an vielen anderen Stellen in den USA, muss auch hier alles bis aufs Kleinste geregelt sein. Und dabei meine ich nicht einmal die lange Einverständniserklärung, die ich zu Beginn unterschreiben musste, in der ich erkläre, dass ich bei Verletzungen im Studio nicht das Studio verklagen werde und dass mir bewusst ist, dass man sich an den Geräten auch verletzen kann. Die kriegt man eh überall unter die Nase gehalten, jeder sichert sich ab wo er nur kann.

Im Schwimmbecken waren die einzelnen Bahnen voneinander abgetrennt, so dass man in Ruhe seine Bahnen ziehen kann. Vor jeder Bahn steht ein Aufsteller. Auf dem Aufsteller steht, für welches Tempo diese Bahn bestimmt ist, von langsam über mittel bis schnell. Die Idee ist einfach, dass gleichschnelle Schwimmer auf der gleichen Bahn sich dann weniger behindern. Ich weiß jetzt aber auch nicht, was schnell und was langsam ist.

Zudem ist neben dem Becken ein Schild auf dem sinngemäß steht: Wenn mehr Schwimmer als Bahnen da sind, teilen sie sich bitte die Bahnen. Darunter dann eine Erklärung, wie die Bahn denn genau geteilt werden soll. Zwei Schwimmer können bequem nebeneinander schwimmen, bei mehr als drei Schwimmer soll man sich bitte immer rechts halten, wie im Straßenverkehr. Wie gut, dass die solche Schilder aufstellen, sonst wäre man wohl bald aufgeschmissen. Keine Ahnung, wie das in Deutschland ohne solche Schilder funktioniert.

Montag, 22. Juni 2009

Fremont Fair


Samstag war ich auf der Fremont Fair. Fremont ist ein Stadtteil von Seattle, bekannt für seine Kunstszene. Als Highlight des Fremont Fair gab es einen Umzug, in etwa vergleichbar mit einer Kombination aus Rosenmontagszug und Christopher Street Day. Bedeutet, die Umzugsteilnehmer (und Teile der Zuschauer) Verkleiden sich, es gibt Musik usw. Dabei ist der Umzug für amerikanische Verhältnisse unglaublich freizügig, was auf den Fotos hier teilweise zu sehen ist (ein Klick auf die Bilder vergrößert sie!).

Beispielsweise die Solstice Cyclists, die den Umzug eröffnen. Die Radfahrer sind dabei nackt mit einer Vollkörperbemalung ("Body Painting"). Leider habe ich diesen Teil des Umzuges verpasst, mein Bus hatte mehr als 45min Verspätung, aber deren Webseite hat sehr aussagekräftige Bilder. Aber auch viele der restlichen Umzugsteilnehmer trugen nicht viel mehr als die Farbe auf der Haut.

Der Umzug war sehr spaßig, es hab gute Musik und teilweise irre gestaltete Wagen. Netterweise spielte auch das Wetter gut mit, rechtzeitig zum Beginn riss die Wolkendecke auf und es wurde ein schöner Tag. Leider hab ich mir dabei auch gleich einen Sonnenbrand geholt, immer wieder überraschend, wie schnell das geht.

Sonntag, 21. Juni 2009

Mein Start im Fitnessstudio

Samstag war ich das erste Mal in meinem Leben im Fitnessstudio. Microsoft bietet seinen Mitarbeitern eine kostenlose Mitgliedschaft, das Studio ist praktischer weise keine 5 Minuten von meiner Wohnung entfernt, die Chancen sind also relativ groß, dass ich das auch wirklich nutze.

Auch wenn ich keinen wirklichen Vergleich habe, so ist das Fitnessstudio riesig. Laut Aussage des Angestellten, der mich durch das Gebäude geführt hat, hat das Studio mehr als 30.000 Mitglieder. Neben zwei großen Räumen mit allerlei Geräten, einem großen Hantelraum und ein eigenes Hallenbad, gibt es u.a. auch Tennis-, Squash- und Basketballplätze. Es ist also leicht, sich in dem Gebäude zu verlaufen, zumal es natürlich noch allerlei weitere Einrichtungen gibt, etwa ein Restaurant und Kinderbetreuung.

Ich habe mir jedenfalls vorgenommen, dieses Angebot rege zu nutzen, zumindest immer wieder Schwimmen zu gehen. Mal sehen, was daraus wird.

Samstag, 20. Juni 2009

Supermarkt-Service

Ein allgegenwärtiger Service hier ist, dass einem die Einkäufe nach dem Bezahlen in Tüten zum Transport verpackt werden. Bei den großen Ketten sind dafür sogar extra Leute angestellt, die nur dafür da sind, den Leuten ihre Einkäufe einzupacken. Und prinzipiell wird alles eingepackt, selbst die Großpackung Waschmittel.
Ich war schon fast verwundert, als ich letzte Woche gefragt wurde, ob ich den 4-Liter Wasserkanister auch eingepackt haben will - wollte ich natürlich nicht, da reißt jede Tüte durch, zudem hat der Kanister so eine schöne Trageschlaufe.

Und als ich gestern einkaufen war und die Kassiererin dabei eingeschlafen ist, die Einkäufe über den Scanner zu ziehen, hab ich mich einfach dran gemacht, die Einkäufe selbst einzupacken. Die Frau war kurz sehr irritiert wie an ihrem Blick abzulesen war, leider wurde sie dadurch noch langsamer (in Deutschland wäre ich wohl angeschnauzt worden für soviel Frechheit, aber sowas gibt es hier glücklicherweise nicht, über-Freundlichkeit ist Trumpf). Die war wohl dann auch so geschockt, dass sie gar nicht mehr protestiert hat, als ich für den Rest, der nicht mehr in meinen Stoffbeutel gehen wollte, die extra-Tüte abgelehnt habe. Was soll das auch, das Auto steht doch vor der Tür...

Freitag, 19. Juni 2009

Wäsche waschen (Teil 1)

Jetzt ist es ja nicht so, dass ich zum ersten Mal hier Wäsche waschen würde, aber das letzte Mal bin ich offenbar etwas unbedarfter rangegangen.

Wer denkt, Waschmaschinen wären in den USA vollgepackt mit den letzten technischen Raffinessen, der täuscht sich gewaltig, das Gegenteil ist der Fall. Zur Auswahl stehen nicht etwa tausend verschiedene Waschprogramme, sondern nur die Auswahl über die Waschart (frei übersetzt: gründlich, normal, sanft), den Verschmutzungsgrad (stark, normal, leicht verschmutzt) und die Temperatur.

Dabei beschränkt sich die Temperatur auf die drei Kategorien kalt, warm und heiß und nicht etwa die genaue Gradzahl wie bei uns in Deutschland. Warum das ganze? Nun, die amerikanischen Waschmaschinen sind so einfach, die haben nichtmal eine Heizung um das Wasser zu erwärmen, stattdessen hat die Maschine wie der Wasserhahn einen Warmwasseranschluss und einen Kaltwasseranschluss. Heiß heißt dann eben, dass nur Warmwasser verwendet wird (wie heiß das auch immer eingestellt ist), warm ist eine Mischung von Heiß- und Kaltwasser und kalt eben nur das Kaltwasser.

Und im meinen Fall heißt das, dass selbst warm eher kalt ist, weil erst nach etwas Anlauf das Wasser heiß wird, da ist die Maschine aber schon voll mit Wasser.

Ich denke, ich sollte schauen, dass ich meine Klamotten hier nicht zu dreckig mache, viel Vertrauen in die Waschkraft dieser Waschmaschinen hab ich nicht unbedingt.

P.S.: In dem Zusammenhang sei auf den Blog eines anderen "Auswanderes" hingewiesen, der diese Sache in ihrer vollen Schönheit und detaillierter als ich beschreibt.

Donnerstag, 18. Juni 2009

Werbung (Teil 3)

OK, eigentlich wollte ich heute nicht schon wieder übers Fernsehen schreiben, aber jetzt muss ich es einfach doch. Es laufen hier, im prüden Amerika, wo es kein Problem ist um 15 Uhr Filmszenen zu sehen, wo einem Menschen der Kopf abgerissen wird, aber man sicherlich keine Bettszene zu Gesicht bekommt, doch glatt Fernsehwerbung für Produkte, die ihm oder ihr beim Sex mehr Spaß bringen sollen.

Letzte Woche hab ich eine Werbung für eine Art Viagra gesehen. Die Werbung selbst hat das Wort Sex natürlich nicht in den Mund genommen (das höchste ist von "Liebe" zu sprechen), stattdessen bildreiche Sprache, von der man wohl hofft, dass Minderjährige sie nicht verstehen und ein Pärchen, dass sich über die Wirkung des Produkt freut.
Heute dann das nächste Produkt, dieses Mal für sie. Und wieder das gleiche Spiel: Kein Wort worum es konkret geht, dafür erklärte eine Frau, wie toll das Produkt ist - ein Vulkanausbruch verdeutlichte dabei, worauf es ankommt ;)

Die bisherigen Teile zur Werbung:


Mittwoch, 17. Juni 2009

Fernsehen (Teil 1)

Meine nette Wohnung hier in Seattle hat allerlei Annehmlichkeiten. Eine davon ist ein Fernseher mit Kabelanschluss. Das bedeutet über 100 Fernsehkanäle ganz alleine für mich. Auch wenn der Großteil eher uninteressant ist, so kann man doch eigentlich jederzeit einen Film oder eine bekannte Serie anschauen.

Was mich aber tierisch nervt - und was auch letztendlich dafür sorgt, dass ich glücklicherweise nur sehr selten die Kiste anschalte - ist die viele Werbung. Nervt ja schon im deutschen Fernsehn, aber hier kommt quasi alle 10min Werbung. Die ist dann zwar relativ kurz (jedenfalls kürzer als in Deutschland), aber die ständigen Unterbrechungen trüben den Fernsehgenuss doch sehr. Da finde ich die (gesetzliche) Regelung in Deutschland doch bedeutend besser.

Zappt man während einer Werbepause rum, läuft auf gefühlt der Hälfte der anderen Kanäle gerade auch Werbung. Und hat man es endlich wieder auf den ursprünglichen Kanal zurückgeschafft, ist da die Werbung bereits wieder seit Minuten vorbei und man hat noch eine Minute bevor der nächste Werbeblock losgeht.

Dienstag, 16. Juni 2009

Auf zur Schule

US School Bus
Als ich letztens zur Arbeit gelaufen bin (und es mag an der Liberalität von Orten wie Seattle liegen, dass das hier nicht wie in anderen Teilen des Landes für Aufsehen sorgt, wenn jemand zu Fuß die Straße entlang geht), sind mir Ansammlungen von Kindern auf dem Gehweg aufgefallen. Mir ist zuerst auch nicht aufgegangen, dass diese natürlich auf den Schulbus warteten, weil weit und breit keine Bushaltestelle war. Aber das ist hier natürlich etwas anders als in Deutschland, die Schulbusse haben ihre eigene Routen und eigene, nicht notwendigerweise gekennzeichnete Haltestellen.

Die Schulbusse haben dabei zwei interessante Einrichtungen, um für die Sicherheit der Kinder beim Ein- und Aussteigen zu sorgen: Zum einen haben sie an der der Straße zugewandten Seite ein Stoppschild (siehe Foto), das beim Halten zur Straße hin ausgefahren wird, um überholende Fahrzeuge zu warnen.
Desweiteren gibt es vorne am Kühler eine (im Foto gelbe) Stange, die parallel zum Bordstein ausgefahren wird, damit die Kinder nicht direkt vor dem Bus auf die Straße rennen können.

Eigentlich zwei ganz clevere Sachen muss ich gestehen.

Sonntag, 14. Juni 2009

Microsoft Shuttle (Teil 1)

Der Microsoft-Campus hier in Redmond ist doch ziemlich groß. Also kein Wunder, dass für den Personentransport auf dem Campus gesorgt wird.

Auf dem Campus verkehren mehrere Kleinbusse und auch einige Autos. Diese können einfach an der Rezeption eines jeden Gebäudes bestellt werden und fahren einen zu jeden beliebigen Microsoft Gebäude auf dem Campus. Zumindest die Autos sind dabei Hybrid-Fahrzeuge, die durch ihren Elektroantrieb noch etwas Benzin sparen. Und um noch effizienter zu sein, werden die Fahrten zentral koordiniert: Wollen etwa Leute von benachbarten Gebäuden in die gleiche Richtung, werden sie vom gleichen Fahrzeug aufgelesen.

Bei so einem tollen Serive kommt es natürlich auch mal dazu, dass die Praktikanten von einem Gebäude zum nächsten chauffiert werden, obwohl die Gebäude nur grob 250m entfernt liegen, was man gut hätte Laufen können (zumal bei bestem Wetter). Aber das ist halt Amerika.


Freitag, 12. Juni 2009

Kampf dem Pappgeschirr

Auch wenn sich Microsoft sichtlich bemüht etwas mehr umweltbewusst zu sein als der Durchschnitt, so müssen die Müllberge doch gewaltig sein, die hier produziert werden.
In den Kantinen auf dem Microsoft-Campus gibt es nur Papp-Geschirr und Plastikbesteck, sei es für den Kaffee/Tee zwischendurch oder fürs Mittagessen. Positiv dran ist nur, dass alles Geschirr kompostierbar ist und dafür auch extra Kompostmülltonnen aufgestellt sind.

Trotzdem fühle ich mich mal wieder schlecht so viel Müll zu verursachen. Im Moment umgehe ich das Problem, indem ich zumindest die Pappbecher mehrmals verwende - macht außer mir vermutlich auch kaum jemand hier. Aber ich muss mir bald mal für die Getränke (Wasser, Tee) eine Tasse zulegen, um zumindest einen Teil des Mülls zu vermeiden.

Donnerstag, 11. Juni 2009

Keine Tüten

An früherer Stelle habe ich schonmal über die Tütenflut in den Supermärkten berichtet. Gestern gab es dazu aber das Kontrastprogramm.

Ich war im Trader Joe's, ein Ökosupermarkt (der bezeichnender Weise einem der Aldi-Brüder gehört, der englische Wikipedia-Artikel ist ausführlicher). Der Laden ist schonmal um Größenordnungen kleiner als seine Konkurrenten. Als Vergleich, er hat so in etwa die Größe eines deutschen Supermarkts, während der Rest die Größe eines Kauflandes/Wallmarts hat. Es gibt sehr viel Bio und hochwertige Produkte. Dabei kommt mir der Laden jetzt aber nicht teurer vor als die Konkurrenz - noch ein Grund hierher zu gehen.

Aber zurück zum Titel. Bemerkenswert ist nämlich auch das folgende: Es wird außerordentlich gerne gesehen, wenn Kunden ihre eigenen Körbe und Tüten bringen. Im Laden gibt es eh nur Papiertüten. Eine Frau vor mir hat sich fast beim Kassierer entschuldigt, weil sie ihre eigene Tasche vergessen hatte. Und der Kassierer hat bewundernd auf meinen (deutschen) Stoffbeutel geschaut und gemeint, der hätte aber eine tolle Qualität und wäre so stabil.

Das ist fast ein Stück Europa hier in den USA, ich finde das sehr wohltuend.

Mittwoch, 10. Juni 2009

Dosenpfand?

Microsoft versorgt seine Mitarbeiter mit kostenlosen, alkoholfreien Getränken ("Soda"). Die werden in jeweils drei großen Kühlschränken vorgehalten, man findet sie eigentlich fast überall. Neben den üblichen Softdrinks (wobei man neben Cola auch Pepsi vorfindet), gibt es auch Mineralwasser und Fruchtsäfte. Also auch was für meinen europäischen, zucker-sensiblen Geschmack.
Alle Getränke gibt es leider nur in Dosen, das ist für mich jetzt dann doch etwas gewöhnungsbedürftig, wo doch in Deutschland seit Einführung des Dosenpfands so gut wie alle Dosen aus den Regalen verschwunden sind.

Wobei, da hätte ich doch glatt ein Getränk vergessen, dass es nicht in Dosen gibt: Milch. Die gibt es in Kartons, dafür aber in drei verschiedenen Fettstufen (mit Fett, mit wenig Fett, ohne Fett).

Kaltzone

In der Vorstellung des neuen Airbus A380 habe ich mal gehört, dass die Ingenieure besonders stolz drauf sind, wie gut sie die Klimatisierung hingekriegt haben. Das Flugzeug solle überall die gleiche Temperatur haben.
Auf meinem Flug nach Seattle habe ich gespürt, wie es in anderen Flieger der Marke Airbus sein kann. Während mir auf meinem Platz die ganze Zeit etwas kühl war - offenbar saß ich in einer ausgeprägten Kältezone - war es im restlichen Flugzeug eher etwas zu warm. Das war zumindest mein Eindruck, wenn ich aufgestanden bin um mir etwa was zum Trinken zu holen. Ich muss mir wohl zum Rückflug einen Pulli mehr mitnehmen - oder mich woanders hinsetzen lassen.

Apropos Kältezone. Nachdem es letzte Woche noch gut 30 Grad in Seattle hatte, sind es diese Woche knapp 10 Grad weniger. Im Moment (6:40) hat es laut weather.com magere 13 Grad. Besserung nicht in Sicht, die bringen sogar Regen für das Wochenende, was dann doch sehr untypisch für diese Jahreszeit in Seattle ist :(

Dienstag, 2. Juni 2009

Es geht weiter

Da ich mittlerweile (endlich) mein Visum für die USA in Händen halte, wird es an dieser Stelle bald wieder Berichte und Beobachtungen aus dem Land der unbegrenzten Möglichkeiten geben. Bis bald.