Montag, 31. August 2009

Der letzte Tag

Und nun ist auch mein letzter Tag in meiner Wohnung in Bellevue rum. Die Schränke sind leer, fast alles eingepackt. Ob am Ende alles in die Koffer für den Flug passt, muss ich mal noch sehen.
Wir haben den Tag ruhig angehen lassen, waren noch einmal im Fitnessstudio schwimmen und danach im Kino. Zum Abschluss ging es in ein gutes Fischrestaurant direkt am Lake Washington, quasi zum Abschluss.

Morgen geht es dann erst einmal für die Woche in die Berge zum Wandern, danach eine Woche auf einer Insel kurz vor Kanada (wo wir vielleicht ein paar Orca-Wale sehen können) und zum Abschluss in den Olympic National Park. Und am 11. September geht es dann zurück nach Deutschland.

Und damit ist das auch vorerst mal wieder der letzte Blog-Eintrag. Eben bis ich das nächste Mal in den USA bin.

Sonntag, 30. August 2009

Mein letzter Tag bei Microsoft Research

Freitag war er da: Mein letzter Tag bei Microsoft Research. Die letzten Tage waren sehr arbeitsreich, ich hatte noch viel zu tun, um mein Projekt soweit zum Abschluss zu bringen - letztendlich haben allerlei Probleme dafür gesorgt, dass ich leider nicht alles fertigstellen konnte. Das sorgte aber auch dafür, dass die letzte Woche noch schneller rum ging wie schon die Zeit zuvor.

Freitag Vormittag hatte ich meinen Abschlussvortrag, der im größten Vortragssaal von Gebäude 99 stattfand - nicht, weil so viele Zuhörer gekommen wären, aber alle anderen waren bereits ausgebucht. Der Vortrag verlief überraschend gut, v.a. dafür, dass der Vortrag mit der heißen Nadel gestrickt war, denn viel Zeit zum Vorbereiten war nicht.
Danach hat dann mein Mentor zum Essen eingeladen. Zusammen mit Kollegen aus dem Team, mit denen ich die ganze Zeit zu tun hatte, sind wir in ein Restaurant auf dem Microsoft Campus gegangen und es gab Burger frisch vom Grill.

Der Rest des Tages war dann geprägt von allerlei Arbeit, um ein paar noch offene Fragen im Projekt abzuschließen. Überhaupt war es nochmal ein langer Arbeitstag, erst kurz vor 23 Uhr konnte ich endlich heim, nachdem ich meinen Betreuer noch ausführlich in die Software, die ich in den 3 Monaten geschrieben habe, eingewiesen hatte.

Natürlich musste ich auch noch meinen Schreibtisch aufzuräumen - sowohl den echten wie den virtuellen in Windows. Und nachdem ich dann den gestellten Laptop und meine Zugangskarte abgegeben hatte, war mein Praktikum wirklich vorbei.

Und jetzt freue ich mich auf knapp 2 Wochen Urlaub, um mich richtig vom Stress der letzten Zeit zu erholen.

Samstag, 29. August 2009

Sport und die Zeit danach (Gastbeitrag)

Es gibt hier genau 3 Möglichkeiten Sport zu machen: Im Fitnessstudio, auf dem Heimtrainer zu Hause oder am Rande einer Hauptverkehrsstraße. Für die Radfahrer gibt es noch die Möglichkeit entlang der Autobahn zu radeln.

Da ich diese Woche ja die Zeit alleine verbringen durfte, keinen Heimtrainer habe und auch nicht mehr als nötig an der Straße entlang laufen wollte, habe ich mich doch einfach mal für eine Schnupperwoche im Fitnessstudio angemeldet. Die Vorzüge wurden ja bereits erläutert, die vielen Möglichkeiten sich in dem Fitnessstudio zu verlaufen habe ich auch bereits alle genutzt. Als ich dann die Preise für das Fitnessstudio gesehen habe, wusste ich auch, wie Sie die vielen Angestellten bezahlen. Alleine die Anmeldegebühr beträgt über $1200, der monatliche Beitrag mit schlappen $140 fällt da nicht mehr ins Gewicht.

Nach der körperlichen Ertüchtigung kann man natürlich die Sauna und den Whirlpool genießen oder zusehen, wie sich die Dame von Welt mit ihrem mitgebrachten Schminkkoffer und Glätteisen vor dem Spiegel gerne mal eine halbe Stunde aufhält, um sich für die Arbeit oder die anstehende Shoppingtour fertig macht.

Geschrieben von Ute.

Freitag, 28. August 2009

Milch und Orangensaft

Die Qual der Wahl im Supermarkt hat man bei Milch und Orangensaft. Beide Produkte nehmen in einem typischen Supermarkt schnell ein komplettes Kühlregal ganz für sich ein.

Bei der Milch gibt es natürlich verschiedene Packungsgrößen, meist 1 Liter oder 1 Gallone (halbe Liter führen meist nur die ganz großen Ketten). Zusätzlich hat man die Wahl zwischen Vollmilch, Halbfett-Milch und fettfreier Milch. Aber das war noch nicht alles. Dann gibt es Milch mit verschiedensten Vitaminen zugesetzt (meist Vitamin D) oder gar mit zugesetzten Calcium. Zum Abschluss gibt es auch noch Milch ohne Kuh, also Sojamilch (das gleiche Spiel wiederholt sich übrigens nochmal beim Joghurt).
Für den Kaffee gibt es noch "Spezialmilch", also Mischungen von Milch mit Sahne, wiederum in verschiedenen Fettstufen und mit und ohne zugesetzten Vitamine.

Beim Orangensaft gibt es eigentlich fast nur die 1 Gallonen Größe. Dafür muss man sich entscheiden, ob es Direktsaft oder Saft aus Konzentrat sein soll. Auch hier gibt es natürlich Sorten, denen Vitamine und Calcium zugesetzt wurde. Dann Sorten ohne oder mit wenig Fruchtfleisch, andere mit Fruchtfleisch oder gar extra viel Fruchtfleisch (was immer das bedeuten mag). Den Rest des Kühlregals teilen sich dann noch Säfte mit Orangen aus verschiedenen Teilen der USA, zum Beispiel Kalifornien oder Florida, und natürlich Fruchtsaftmischungen, Orange + Mango, Orange + Apfel etc etc etc.

Donnerstag, 27. August 2009

Der Kühlschrank

Mein Kühlschrank ist für amerikanische Verhältnisse eher ärmlich. Die richtig tollen Geräte haben eine Doppeltür und in der Tür selbst einen Eiswürfelspender. Ich kann aber trotzdem nicht behaupten, dass mein Gerät zu klein wäre, ganz im Gegenteil.

Auf dem Foto rechts (Klick für größere Version) sieht man das gute Stück nach dem letzten Einkauf. Das Gefrierfach oben nimmt mehr als 1/4 des Volumens des Kühlschrankes ein. Wie man sieht nutze ich den Platz für Brot und jeder Menge Eiscreme.

Ansonsten findet man bei mir vor allem Gemüse, Obst, Getränke und etwas Käse und Joghurt. Wasser liegt gleich in 1 Gallonen Kanister drin, auch der Pack Orangensaft, der in der Tür steht, fasst fast 2 Liter. Bei der Milch belasse ich es aber bei einem Liter statt der obligatorischen Gallone, die wird ja doch nur schlecht so wenig wie ich verbrauche.

Bei all der Größe schafft man es allerdings nicht, eine geöffnete Weinflasche mit Korken in den Kühlschrank zu stellen. Die Fächer in der Tür sind einfach nicht hoch genug und die Höhe der Türfächer lässt sich unpraktischerweise auch nicht verstellen. Ist wohl noch niemanden aufgefallen, vermutlich trinken zu wenig Amis Weißwein.
Nach mehreren Versuchen, einen Weißwein zu finden, der mir schmeckt, habe ich das auch aufgegeben und bleibe lieber beim guten deutschen Bier, wie man sieht...

Mittwoch, 26. August 2009

Der eigene Flohmarkt

Die meisten amerikanischen Häuser besitzen ja keinen Keller. Deswegen wird oft die Garage zum Aufbewahren von Dingen genutzt, die man nicht immer oder gar nicht mehr benötigt.
Aber auch die größte Garage ist irgendwann voll, selbst wenn man das Auto stets auf der Straße parkt. Oder man zieht um (es gibt Statistiken, die besagen, dass der Durchschnittsamerikaner alle paar Jahre umzieht), dann will man das ganze Gerümpel sicher nicht noch extra einpacken und mitnehmen.

Stattdessen organisiert man hier einen "Yard Sale" oder "Garage Sale". Im Prinzip ist das ein privater Flohmarkt mit nur einem Verkäufer: Dem Hausbesitzer, auf dessen Grundstück (meist die Einfahrt oder der Vorgarten) dieser Verkauf stattfindet. Dort kann dann jeder hinkommen und für kleines Geld kaufen, was man gerade so braucht.

Diese Garage Sales werden durch Schilder, die man an die nächste größere Kreuzung hängt, beworben (wobei es auch sicher Internetseiten dafür gibt). Da liest man dann ein paar Tage vorher: "Garage Sale diesen Samstag von 9-17 Uhr". Ist man also gerade umgezogen, lohnt es durchaus am Wochenende mal etwas durch die Nachbarschaft zu fahren (wohlgemerkt fahren und nicht laufen, wenn hier jemand durch eine Wohnsiedlung läuft und offensichtlich weder Nordic Walking noch Joggen betreibt, wird argwöhnisch beäugt), irgendwo ist bestimmt ein Garage Sale und man kann günstig Dinge einkaufen, die einem selbst noch fehlen.

Dienstag, 25. August 2009

Heiße Sache

Mein Herd ist eine heiße Sache. Statt Herdplatten gibt es Spiralen, auf denen der Topf steht. Diese Spiralen werden aufgeheizt und glühen auf den oberen Stufen (siehe Foto rechts), selbst wenn ein Topf drauf steht. Nicht unbedingt die beste Konstruktion, ich hab immer das Gefühl, dass die Pfannen nicht Plan auf den Spiralen stehen.

Der Herd an sich ist übrigens riesig. Der Backofen hat die für die USA typische Übergröße, damit an Thanksgiving (dem Erntedankfest) auch der Truthahn für die ganze Familie reinpasst.

Montag, 24. August 2009

Wie man sich bettet

Mein BettIm US-Schlafzimmer trifft man auf einen anderen Typ von Betten als wir normalerweise in Deutschland gewöhnt sind. Ich habe mal rechts mein Bett hier als Ansichtsexemplar eingefügt (klicken für größere Version).

Das typische amerikanische Bett (ich behaupte das jetzt einfach mal aus meiner Erfahrung heraus) besitzt eine Federkernmatratze und dafür keinen Rost. Trotzdem sind die amerikanischen Betten vergleichsweise hoch, oft sogar leicht höher als die Sitzfläche eines Stuhls. Dabei wirkt das Bett sehr wuchtig, weil die Seiten mit herab hängenden Stoff verkleidet sind, so dass das Bett wie ein massiver Klotz wirkt.

Eine einfache Bettdecke gibt es nicht. Dafür eine Kombination aus Bettlaken, Wolldecke und Tagesdecke. Je nach Wärme kann man so sich mehr oder weniger warm zudecken. In einem Haus, in dem ich letzten Monat war, wurde das ganze noch mit jeder Menge Zierkissen (wenigstens 10 Stück!) gekrönt, die am Kopfende auf der Tagesdecke aufgestapelt wurden. Was man damit in der Nacht macht, weiß ich nicht. Vermutlich das, was ich immer in Hotels mache: Sie auf den Boden verfrachten, wo sie nicht mehr stören.


Sonntag, 23. August 2009

Meile, Fuß, Pfund, Unze, Galone, Fahrenheit. (Teil 2)

Im Supermarkt geht die Sache mit den ungewohnten Einheiten natürlich gleich weiter: Statt Liter und Gramm findet man Pfund und Unzen (oz), wobei die Unzen sowohl als Gewicht als auch als Maßeinheit für Flüssigkeiten verwendet wird.
Die Cola- oder Bierdose ist hier typischerweise 12 Unzen groß, das sind etwa 0,35 Liter. Wenns größer wird, trifft man auch mal schnell das Pint an, etwa ein halber Liter (auch gut zu wissen, wenn man in England mal ins Pub geht).

Bei vielem Abgepackten hat man noch Glück, mittlerweile steht oft neben den US-Einheiten noch die metrischen dabei. Auf diese Weise kann man auch die Umrechnung ins metrische System etwas lernen, aber trotzdem fehlt so das gewissen Gefühl für diese Einheiten.
Besonders schlimm ist das an der Fleischtheke: Da ich bis heute kein Gefühl für das Gewicht einer Unze habe, bestelle ich mein Fleisch eben in englischen Pfund (grob 450g), kaufe also ein viertel Pfund Hackfleisch ein (OK, das mache ich natürlich auch nicht, so wenig kauft niemand in Amerika ein, nicht einmal für sich alleine). Nicht sehr überraschend verwendet auch die Waage an der Fleischtheke das Pfund, das nächste darüber ist der Zentner, also viel zu groß.

Die Waage im Fitnessstudio kann man netterweise von Pfund auf Kg umstellen. Das eigene Gewicht im dreistelligen Bereich ist schon gewöhnungsbedürftig.
Dieses anerzogene Gefühl für eine Größe dürfte wohl auch der Hauptgrund sein, warum die USA als
einzige Industrienation noch an diesen Einheiten festhalten. Zudem ist die Umrechnung von einer Größe in die andere alles andere als einfach: 1 Fuß sind 12 Zoll, 1 Pfund sind 16 Unzen und so weiter. Die Kinder in der Schule haben damit sicherlich ihren Spaß.

Ich will aber nicht verschweigen, dass sich auch hier zumindest in der Wissenschaft das metrische System mehr oder weniger durchgesetzt hat. Und einige Amis, mit denen ich über diese Einheitenwirrwarr gesprochen habe, finden das metrische System auch viel praktischer - wäre nur die Umgewöhnung nicht.

Samstag, 22. August 2009

Meile, Fuß, Pfund, Unze, Galone, Fahrenheit. (Teil 1)

In den USA zu leben heißt nicht nur, dass man sich an gewisse kulturelle Unterschiede und eine andere Sprache gewöhnen muss. Viel schwerwiegender ist fast noch, dass sich hier das metrische System bisher kaum herumgesprochen hat.  Und das bedeutet, dass man sich in fast allen Bereichen des Lebens umstellen muss.

Das fängt damit an, dass die Temperatur in Fahrenheit gemessen wird. Klar kann man das am heimischen PC mal kurz umrechnen, aber man will ja auch beim üblichen Gespräch über das Wetter mitreden können, also habe ich mir zumindest ein paar Richtwerte zurecht gelegt. 60 sind kühl, 70 angenehm, 80 warm, 90 heiß (entsprechend 15, 21, 26 und 32°C).

Im Straßenverkehr ein ähnliches Problem: Auf den Autobahnen im Staate Washington darf man bis zu 60 Meilen pro Stunde fahren, auf normalen Straßen zwischen 30 und 40 Meilen/h. Das ersteres mit 97Km/h eher langsam und letzteres fast wie in Deutschland ist, merke ich erst nach etwas Kopfrechnen.
Kürzere Abstände misst man hier in Fuß. Kann ich also im Schwimmbecken von 4 Fuß Tiefe noch stehen? - Ja, denn das sind nur 1,2 Meter, aber in dem Fall ging es schneller, es einfach auszuprobieren, als mit dem Kopfrechnen anzufangen.
Die Körpergröße sollte man natürlich auch am besten in Fuß und Zoll parat haben. So wie ich keine Vorstellung habe, wie lange denn 6 Fuß sind, so haben die Amis natürlich auch keine Vorstellung, wie lange 183cm sind.
Wir hatten einmal die bizarre Situation, dass jemand im Auto meinte "Noch 100m, dann ist es auf der rechten Seite", und der Fahrer zurück fragte: "Wie lange sind 100m? Wieviel ist das in Fuß?". Die Situation war nur zu lösen, indem er an der richtigen Stelle "Stop!" gerufen hat.

An der Tankstelle tankt man in Gallonen statt in Litern, das sind fast das vierfache. Und um den Daheimgebliebenen etwas die Tränen in die Augen zu treiben: Hier kostet die Gallone Normalbenzin etwa 2,75 Dollar. Vergleicht das mal mit den Preisen in Deutschland (kleine Kopfrechenaufgabe, 1 Dollar sind im Moment etwa 0,7 €).

Freitag, 21. August 2009

Kartoffelschalen

Irgendwie scheint es hier gerade ein Trend zu sein, die Kartoffeln generell mit Schale zu servieren, ganz egal, wie du Kartoffeln zubereitet sind. Kartoffelchips mit Schale, Pommes mit Schale. Heute gab es in der Kantine Kartoffelpüree aus roten Kartoffeln - natürlich mit Schale (bzw Schalenstückchen). Ich dachte zuerst, da wäre Schinkenstücke mit im Püree.

Ich weiß ja nicht genau, warum das hier so beliebt ist. Meine Vermutung ist, dass sich die Amis einreden, dass wäre gesünder, schließlich heißt es ja, dass die meisten Vitamine unter der Schale sitzen. Aber vermutlich wird man auch dort nach dem Frittieren nicht mehr viel finden.

Donnerstag, 20. August 2009

Fußball

Wie weithin ja bekannt sein dürfte, konzentriert sich das amerikanische Sportinteresse vor allem auf Baseball, American Football (wenn man darüber nachdenkt: diese beiden Sportarten sind scheinbar nur in den USA populär) und Eishockey. Fußball ist nach wie vor relativ unpopulär - allerdings mit Ausnahmen.

Bei Microsoft zum Beispiel ist Fußball sehr beliebt. Auf dem Campus gibt es mehrere Fußballplätze, auf denen die Mitarbeiter spielen. Es gibt sogar eine eigene Microsoft-Liga für die Mitarbeiter-Mannschaften.
Auch Seattle hat seit diesem Jahr eine eigene Profimannschaft, die Seattle Sounders, gesponsert von Microsoft. Die Begeisterung  für die lokale Mannschaft scheint mir aber auch begrenzt, so war das Stadion für 67000 Zuschauer noch nie ausverkauft und einzig ein Spiel gegen den FC Barcelona vor kurzen brachte mal mehr als 50000 Zuschauer ins Stadion.

Die Sache mit der Profi-Fußballliga läuft hier allerdings völlig anders als etwa in Europa. Damit ein Verein in der Profilliga MLS spielen darf, muss er an die Liga Lizenzgebühren zahlen und natürlich von dieser zugelassen werden. Auf- und Abstieg gibt es nicht. Dafür spielen alle Mannschaften gleich 4 Mal gegeneinander pro Saison und am Ende, ganz USA-typisch, entscheidet sich in einem KO-Modus ("Playoffs"), wer Meister wird. Dementsprechend sind die Mannschaften auch keine traditionsreichen Vereine, sondern meist speziell für die Profiliga von Investoren gegründete Unternehmen.

Wieso ich überhaupt auf dieses Thema komme: Heute war traditionell das Praktikanten-gegen-Festangestellte Fußballspiel bei Microsoft Research. Bei gut 30 Grad im Schatten (wenn es doch nur Schatten in Nähe des Fußballplatzes gegeben hätte) war das Spiel sehr schweißtreibend. Trotzdem haben wir Praktikanten mit 4:0 gewonnen und ich konnte sogar ein Tor beisteuern.

Mittwoch, 19. August 2009

Krähen

Hier gibt es überraschend viele Krähen. Mir ist das schon vor längerer Zeit aufgefallen, da eine Gruppe von Krähen immer mal wieder "Platzkonzerte" vor meinem Haus gibt, besonders in den frühen Morgenstunden. Aber erst vor Kurzem ist mir auch aufgegangen, warum es so viele gibt: Die Krähen nutzen die unzähligen Müllcontainer und Papierkörbe hier, um sich schnell und einfach Futter zu besorgen. Eines Morgens konnte ich sie beobachten, wie sie einen Papierkorb leer geräumt haben, Pappbecher nach Pappbecher. Die Viecher waren schon richtig geschickt darin, die Becher mit ihren Schnäbeln zu greifen.

Wenn ich meinen Müll wegbringe, flüchtet meistens ein kleiner Schwarm von den Müllcontainern. Die Müllcontainer haben schlauerweise keinen Deckel, sind also leicht zugänglich. Selbst auf dem Microsoftcampus belagern sie die Müllcontainer. Dort haben die Container zwar Deckel, aber die Container stehen trotzdem immer offen, wohl aus Bequemlichkeit.
Aber so schnell hat man eine halbe Krähenplage am Hals.

Dienstag, 18. August 2009

Regionale Fernsehwerbung

In den USA gibt es im Fernsehen auch regionale Werbung. Da wirbt dann der lokale Autohändler für seinen derzeitigen Ausverkauf oder das Restaurant in der Nachbarstadt für die neusten Angebote zum Mittagessen. Diese Werbung ist aber nicht auf Lokalsendern geschaltet, sondern auf Kanälen, die USA-weit zu sehen sind. Der lokale Spot ist aber nur in der Umgebung des Werbenden zu sehen, indem manche Werbebotschaften einfach durch lokale ersetzt, was man teilweise sieht, wenn das Überblenden schlampig gemacht wird.

Ähnliches passiert übrigens auch bei der Übertragung von Baseballspielen. Dazu muss man wissen, dass jeden Tag mehrere Baseballspiele stattfinden, man also auch jeden Tag die Spiele live verfolgen kann. Allerdings sieht man auch dort nur lokale Spiele, also von Mannschaften der direkten Umgebung. Den Rest gibt es nur per Bezahlfernsehen. Natürlich schlecht, wenn man nicht Fan der lokalen Mannschaft ist. Und auch, wenn man gar kein Baseball mag, denn teilweise läuft dann Baseball statt der geliebten Fernsehserie am frühen Abend.

Montag, 17. August 2009

Beim Friseur

Samstag konnte ich es nicht mehr vermeiden zum Friseur zu gehen. Hier werben alle Friseure damit, dass man keinen Termin braucht und ohne Warten gleich dran kommt. Um genau zu sein: Bei den meisten Friseuren kann man gar keine Termine machen. Dass man nicht warten muss, ist natürlich eine Mär, es kann schließlich niemand verhindern, dass zu Stoßzeiten mehr Frisierbedürftige als Friseure da sind.

Aber ich hatte Glück und kam gleich dran. Der Laden sah jetzt nicht so verschieden zu einem deutschen Friseur aus. Einzig, dass überall Diplome rumhingen, die den Friseuren ihr Können und dem Laden selbst die Zulassung attestierten. Ein Grund, hier nicht zum Friseur zu gehen, ist sicher, dass ich schon in Deutschland nicht recht weiß, wie ich die Haare geschnitten haben möchte. Und dann natürlich noch die entsprechenden Fachbegriffe, die ich eben aus dem Kontext erraten musste. So weiß ich jetzt, dass Koteletten auf Englisch Sideburns heißen.

Zuerst hatte ich ein Deja-vu: Als ich vor Jahren das erste Mal in San Diego bei einem US-Friseur war, hat der doch glatt meine gegelten Haare ohne sie vorher zu waschen geschnitten. Und hier wäre das wieder passiert, nur dass ich dieses Mal darauf vorbereitet war und die Dame dann doch aufgefordert habe, mir bitte die Haare zu waschen bevor sie loslegt. Scheinbar wollte sie nicht so recht, denn ihre Reaktion war ein "Sind sie sicher? Das kostet 5 Dollar extra!".
Ich war sicher, zumindest vorher, denn nach der Wäsche war ich sicher, dass die Dame ursprünglich Krankenpflegerin war, so wie sie meinen Kopf hoch und runter gedrückt hat während der Wäsche.

Dann musste ich ihr noch ausreden, mir gleich den Kopf mit dem Rasierer auf wenige Millimeter, sorry, Bruchteile eines Zolls zu kürzen und stattdessen doch lieber die Schere zu verwenden. Und ich wurde dann das Gefühl nicht los, dass sie selbige schon eine Weile nicht mehr verwendet hatte, sie kam mir doch reichlich ungelenk beim Schneiden vor. Aber das schneiden war dann auch nach weniger als 15 Minuten(!) inklusive Haarwäsche vorbei, was vielleicht auch erklärt, dass ich schon bessere Haarschnitte hatte.
Aber immerhin sind die Haare wieder etwas getrimmt und bald kann ich ja wieder zu meinem gewohnten Friseur gehen; sicherlich werde ich damit nicht wieder 10 Wochen warten.

Sonntag, 16. August 2009

Burger-Restaurant

Wir waren letztens im Red Robin, einer Burger Kette. Sie ist allerdings etwas anderes als McD und Co. Der Laden scheint eher auf Kinder ausgerichtet: Alles ist kunterbund, im Foyer gibt es Helium-gefüllte Ballons zum Mitnehmen und ich könnte mir gut vorstellen, dass dort auch wie in US-Fernsehserien für Geburtstagskinder gesungen wird.

Statt Bestellung am Tresen gibt es Bedienungen mit dem für die USA so typischen übertriebenen gute Laune und Dauerlächeln. Auf der laminierten, DIN-A3 großen Karte (kein Witz) natürlich die verschiedensten Burger, mit und ohne Käse, verschiedene Beläge und Soßen.
Softdrinks wie Cola werden schneller nachgefüllt als man sie trinken kann (oder bevor das reichliche Eis im Becher schmilzt) und auch die Pommes werden bei Bedarf nachgefüllt - nicht, dass das nötig wäre, aber ich hab ja offenbar auch nicht den gleichen Hunger wie ein durchschnittlicher Amerikaner. Das ganze nennt sich übrigens "Bottemless", quasi für den Gast mit "Magen ohne Boden".

Samstag, 15. August 2009

Risiken und Nebenwirkungen

Wir kennen es ja aus der deutschen Fernsehwerbung: Nach der Werbung für ein rezeptfreies Arzneimittel (meines Wissens ist bei uns Werbung für verschreibungspflichtige Medikamente verboten) kommt immer noch der Satz "Zu Risiken und Nebenwirkungen..." hinterher, der gesetzlich vorgeschrieben ist.

In den USA geht man einen Schritt weiter. Zum einen ist Werbung für verschreibungspflichtige Medikamente offensichtlich erlaubt. Die Werbung ist dafür ist aber ziemlich bizarr: Oftmals sieht man einen Menschen, der von seinem Leiden erzählt und erklärt, dass es ihm richtig gut geht, seit er Medikament X einnimmt. Dann wird empfohlen, man möge doch bei ähnlichen Beschwerden doch mal seinen Arzt direkt auf Medikament X ansprechen, ob das nicht helfen könnte.
Und dann kommt das krasseste: Denn dann kommt nicht der Satz mit den Risiken und Nebenwirkungen, sondern dann werden alle Risiken und Nebenwirkungen verlesen - komplett. Und wer sich schon einmal die Mühe gemacht hat, die Nebenwirkungen auf dem Beipackzettel eines Medikaments zu lesen, weiß, dass man danach eigentlich keine Medizin mehr schlucken will. Hier kriegt man vorgebetet, dass man eine schwere Depression oder eine Hirnblutung kriegen kann. Diese Aufzählung von Nebenwirkungen nimmt gerne mal die halbe Zeit des Spots ein.

Besonders schön auch bei der Werbung für Potenzmittelchen der Hinweis, man solle bitte vorher mit einem Arzt abklären, ob man fit genug für Sex ist. Absicherung ist alles.

Freitag, 14. August 2009

Coupons und Rabatt im Supermarkt

Die meisten großen Supermarktketten haben Kundenkarten. Mit diesen hat man Zugang zu besonderen Rabatten oder Aktionen. Teilweise geben die Supermärkte an ihre Stammkunden auch Coupons aus, mit denen man dann verbilligt einkaufen kann. Hat man keine Kundenkarte, gibt es auch keine Rabatte oder Angebote.

Die Coupons und Rabatte sollen die Kunden bei der Stange halten, damit sie auch schön brav nur in dem einen Supermarkt einkaufen. Zudem eine nette Möglichkeit, die Kunden auch auf neue oder andere Produkte aufmerksam zu machen. In einem Supermarkt in San Diego, in dem ich oft eingekauft habe, wurde das sogar explizit angepriesen: Die Coupons wurden individuell auf den Kunden zugeschnitten, generiert aus den bisherigen Einkäufen und für ähnliche oder verwandte Produkte.
Daneben gibt es natürlich noch "zwei zum Preis von einem" Aktionen oder einen simplen Preisnachlass.

Natürlich haben auch hier die Supermärkte nichts zu verschenken und schaut man genauer hin (das ist zumindest meine Beobachtung), so merkt man schnell, dass die Supermärkte eher hochpreisig und die verbilligten Angebote eher normalpreisig sind - soviel also zum Schnäppchen.

Dem entgegen wirbt Trader Joe damit, eben kein solches Kundenkartensystem zu besitzen und lieber die Preise für alle und generell niedrig zu halten. Ich persönlich halte von Kundenkarten nicht viel und da Alternativen existieren, vermeide ich Supermärkte, die nur mit Kundenkarte vernünftige Preise haben.

Donnerstag, 13. August 2009

Ein Briefkasten voll Werbung

Während in Deutschland fast jeder ein "Bitte keine Werbung einwerfen" auf dem Briefkasten kleben hat, so habe ich so einen Aufkleber hier noch nirgends gesehen. Und obwohl fast niemand meine Adresse hier hat, so muss ich doch fast jeden Tag meinen Briefkasten leeren, denn fast jeden Tag landen Postwurfsendungen en masse in ihm.
Witzigerweise steht hier direkt neben dem Briefkasten eine große Mülltonne und die ist Abends, wenn ich meinen Briefkasten kontrolliere, schon gut mit den Prospekten gefüllt, die ich auch noch hinein schmeiße.

Aber es gibt einen offensichtlichen Grund, warum trotzdem niemand was gegen diese Werbeflut hat: Die meiste Werbung informiert nicht nur über Angebote, sondern legen gleich noch Coupons bei, damit man verbilligt einkaufen kann. "...Mit diesem Coupon zwei zum Preis von einem...".
Und Coupons haben hier Tradition, aber darüber schreibe ich ein andermal.

Mittwoch, 12. August 2009

Das US-Militär im Alltag

Auf dem Nachhauseweg kam mir heute eine Gruppe in Dreierreihen in Tarnuniform im Laufschritt entgegen, am Anfang und am Ende jeweils zwei drahtige Soldaten, die wie im Fernsehen im Singsang eine Zeile vorgesungen haben, die die Truppe nachgesungen hat. Für mich ein etwas bizarrer Anblick.
Dabei ist mir erst aufgefallen, dass ich jeden Tag am Klubhaus einer großen Veteranenvereinigung vorbei laufe, was wohl den Aufzug erklärt.

Das Militär ist generell sehr populär und Soldaten hoch angesehen, die Amerikaner erkennen auf diese Weise an, dass die Soldaten ihr Leben zum Schutz des Landes einsetzen - auch wenn das meist in Ländern geschieht, von denen viele Amerikaner nicht wissen, wo sie liegen oder warum genau die Soldaten dort im Einsatz sind. Die zentrale Rolle des Militärs in den USA zeigt sich auch an den vielen Autos, auf denen man "Support our troops" ("Unterstützt unsere Truppe") Aufkleber, oder Vorgärten mit entsprechenden Aufstellern sieht.
In vielen Kinos, Ausstellungen und Museen erhalten Angehörige des Militärs ermäßigten Eintritt. Teilweise habe ich auch Hotels und Pensionen gesehen, die Soldaten Ermäßigungen bieten. Und in den meisten Hafenstädten gibt es ein Mal im Jahr eine Flotten-Woche (Fleet Week), wie im Juli auch in Seattle, wo die Bevölkerung Kriegsschiffe besichtigen und Flugshows genießen kann und die Seeleute besonders herzlich in der Stadt empfangen werden.

P.S. An dieser Stelle sei auch darauf hingewiesen, dass die USA alleine für 2009 gut 500 Milliarden Dollar für den Verteidigungshaushalt und damit für das Militär veranschlagt haben. Das ist mehr als die nächsten 10 Länder mit dem größten Verteidigungshaushalt zusammen. Zum Vergleich: Deutschland veranschlagt immer noch absurde 45 Milliarden pro Jahr.

Dienstag, 11. August 2009

Arbeitsplatz (Teil 2)

Mein Büro, das ich zur Zeit mit zwei anderen teile (eigentlich passen 4 rein), befindet sich im ersten Stock. Wie so viele Büros in Gebäude 99 hat es leider keine Fenster, die einem erlauben würden, nach draußen zu schauen. Den Blick raus vermisse ich schon sehr. Wie man auf dem Bild rechts sieht (anklicken zum Vergrößern), ist die Wand (und Tür) zum Gang verglast. Das haben alle Büros hier.
Ich selber schaue aber auf eine weiße Wand, auf der man auch schreiben kann. Überhaupt wurde das gesamte Gebäude so geplant, dass man sich möglichst überall treffen und über Probleme diskutieren kann. Besonders wichtig war dabei, dass man Gedankengänge praktisch überall festhalten kann. So liegen überall Filzstifte herum, mit denen man auf die Wände oder auch auf Glasschreiben schreiben kann. Auch auf dem Foto sieht man ganz links noch, dass jemand auf der Glasscheibe gerechnet hat. Überhaupt sind die meisten Wände mit irgendwelchen Dingen vollgekritzelt und man muss erst Mal mit einem Löscher darübergehen, um wieder für die eigenen Gedanken Platz zu haben.

Meinen Schreibtisch sieht man übrigens halb rechts, mit dem Laptop vor dem Monitor.

Montag, 10. August 2009

Mein Arbeitsplatz (Teil 1)

So, nun bin ich schon 9 Wochen hier, hab also nur noch 3 Wochen vor mir. Höchste Zeit, mal etwas von meinem Arbeitsplatz zu zeigen. Der Großteil von Microsoft Research Redmond residiert zur Zeit in Gebäude 99, dass erst vor kurzer Zeit errichtet wurde. Das Gebäude hat 4 Stockwerke und besitzt im Innern ein lichtdurchflutetes Atrium als Lobby. In der Lobby befinden sich Sitzgelegenheiten und eine Kaffeebar, perfekt um sich mit anderen zu treffen.
Ins Gebäude selbst kommt man aber nur mit Zugangskarte oder wenn man als Gast registriert ist. Und man wird am Anfang eindringlich darauf hingewiesen, niemanden ins Gebäude zu lassen.



Der Haupteingang von Gebäude 99: Microsoft Research
(Anklicken für eine größere Darstellung)
Die Lobby
(Anklicken für eine größere Darstellung)

Ins Atrium schauen pro Stockwerk jeweils 2 Konferenzräume (auf dem linken Foto kann man ihre Verglasung oben links sehen), ansonsten geht auf jedem Stockwerk ein Gang als Empore rund ums Atrium herum.
Im Erdgeschoss befindet sich auch die Cafeteria, wo man sich Mittags mit was Warmen oder frischen Sandwiches oder Salat versorgen kann. Allerdings ist unsere Cafeteria klein und nicht sonderlich gut, so dass wir meist in ein benachbartes Gebäude zum Mittagessen gehen. Aber immerhin gibt es vor Gebäude 99 eine Terrasse mit Tischen, Stühlen und Sonnenschirmen, wo man bei gutem Wetter auch draußen essen kann.

Sonntag, 9. August 2009

Kreiere einen Teddy

Heute war ich im Build-A-Bear Workshop. Der Laden in der Mall war mir schon vor einigen Wochen aufgefallen, aber jetzt hatte ich Zeit, ihn mir etwas genauer anzuschauen. Die Idee des Ladens ist einfach: Jedem sein persönliches Kuscheltier in ein paar wenigen Schritten.

Zuerst wählt man sein Kuscheltier aus verschiedenen, noch nicht ausgestopften Modellen aus. Es gibt natürlich Teddys, aber auch Hunde, Hasen usw. Dann kann man sich aussuchen, ob man dem Teddy das Sprechen (oder das Brummen) beibringen will, in dem man ihm eine kleine Box einpflanzt, die Geräusche abspielt, wenn man den Teddy drückt. Zusätzlich kann man dem Bären ein Herz geben, dass sogar schlägt, wenn man ihn drückt. Dann geht es zum Füllen und Zunähen.

Nächster Schritt: Der Teddy braucht Klamotten. Es gibt eine riesige Auswahl von mehr oder weniger Geschmackvollem: Eine eher klassische Latzhose, verschiedene Militär-, Feuerwehr- oder Polizeiuniformen, Sportkleidung, verschiedene T-Shirts, Hosen und Röcke. Es gibt sogar ein Hawaii-Outfit mit Baströckchen und Kokosnuss-Bikini und Glitzerkleidchen.
Und Schuhe dürfen natürlich auch nicht fehlen: Turnschuhe, Gummistiefel, Sandalen, Lederschuhe und sogar Schlittschuhe.
Und dann gibt es noch jede Menge Accessoires zu kaufen: Handtaschen, Sportgerät (Baseballschläger, Fußbälle, Tennisschläger), verspiegelte Sonnenbrillen (sehr cool!), Hüte. Und sogar Perücken!

Zum Abschluss geht es dann daran, eine Geburtsurkunde für den Bären auszufüllen. Darauf stehen dann seine Merkmale, wie Größe und Gewicht, Fell- und Augenfarbe. Und natürlich das "Geburts"datum und der Name des Bären. Und dann kann man seinen neuen, besten Freund mit nach Hause nehmen.

Diese Stofftier-Kette ist natürlich voll auf Kinder ausgelegt und ich kam mir darin fast fehl am Platz vor. Aber es war interessant zu beobachten, wie liebevoll die Kinder ihre Teddys ausgestattet haben; unterstützt von den Mitarbeitern, die aus dem Teddy-Kreierung eine kleine Zeremonie gemacht haben.

Samstag, 8. August 2009

Joga

Ich komme gerade zurück von meiner ersten Joga Stunde. Ich hatte zum Start im Fitnessstudio ein paar Gutscheine gekriegt, unter anderem 5 Joga Stunden und ein Gutschein für den Sportbedarf-Laden im Studio, um mir dort eine Joga-Matte zu kaufen. Ausprobieren wollte ich Joga schon lange mal, da ich viel Gutes darüber gehört habe, also warum nicht, v.a. wenn es quasi kostenlos ist.

Außer mir war nur noch eine andere Frau zur Jogastunde am Samstag Morgen gekommen. Wenn ich allerdings bedenke, wie gelenkig sie bei den Übungen war, macht die das wohl schon eine längere Zeit. Will sagen, ich hab die 75min über wieder mal gemerkt, wie steif und ungelenkig ich doch bin.
Die Übungen haben mich des öfteren an Übungen aus der Rückengymnastik erinnert, die ich als Jugendlicher machen durfte. Meine Erwartungen wurden jedenfalls nicht enttäuscht: Übungen, die anstrengend und damit Muskel stärkend sind plus Stretching und Entspannung zwischendurch. Und das gab es auch, quasi Fitnesstraining mit dem Körper als Sportgerät.

Erschwerend war eigentlich v.a., dass die Ansagen für die Übungen natürlich alle in Englisch waren und ich ab und an meine Mühe hatte zu verstehen, wie die Position aussehen soll, auch teilweise bedingt dadurch, dass mein Vokabelschatz in diesem Bereich doch etwas dünn ist. Aber da hilft es dann ja, sich die Position bei anderen abzugucken.

Jetzt muss ich erstmal die Joga-Matte auslüften lassen. Da sie so neu ist, hat sie noch ziemlich ausgedünstet, das ist nicht unbedingt angenehm, wenn man entspannt darauf liegen soll.

Freitag, 7. August 2009

Die Post (Teil 2)

Den Postämtern merkt man an, dass die US-Post noch ein 100%iger Staatsbetrieb ist. Die Ämter erinnern doch stark an die alten Postämter
in Deutschland, inklusive dem typischen Muff. Die Öffnungszeiten sind dann auch ganz untypisch kurz für die USA: Meist von 8:30 - 18 Uhr und Sonntags geschlossen.

Letzte Woche brauchte ich ein paar Briefmarken. Im Internet hatte ich gelesen, dass die US-Post so gennante "Automated Postal Centers" hat. Ich musste dabei an die meiner Meinung nach genialen Briefmarkenautomaten der Deutschen Post denken. Aber wie groß war dann die Enttäuschung. Die Bedienoberfläche hätte kaum hässlicher ausfallen können, von Bedien-Ergonomie und intuitiver Bedienung keine Spur. Aber das Beste war, dass ich die Briefmarke, die ich gerne haben wollte, nicht kaufen konnte. Im Gegensatz zu den deutschen Automaten kann man nämlich nicht seinen Wunschwert angeben, sondern muss festgelegte Produkte auswählen (etwa einen Standardbrief,
einen Eilbrief usw.).
Das war schon einmal schlecht, weil ich noch ein paar alte Marken hatte, die aber seit der letzten Preiserhöhung für einen Brief nicht mehr ausreichen. Aber auch eine neue Briefmarke über 44 Cent war nicht zu bekommen. Der Automat hat nämlich einen Mindestkaufwert von einem Doller und hat mich somit gezwungen, zum einen gleich drei 44 Cent Marken zu kaufen, und zum anderen eine Postkarte deutlich überzufrankieren - denn eine Marke mit 44 Cent und eine Marke mit 98 Cent (das Porto für eine Postkarte nach Deutschland)
kann man nicht gleichzeitig kaufen und passend kaufen kommt am Ende deutlich teurer, wenn man die übrigen Marken erstmal nicht braucht.
Grrr.

Donnerstag, 6. August 2009

Nutzer-Experiment

Heute habe ich für einen Kollegen bei Microsoft Research an einer Benutzer-Studie teilgenommen. Es ging um die Bedienung einer neuen Netzwerk-Diagnose-Software und im Vordergrund stand, wie intuitiv und hilfreich die Bedienoberfläche beim Lösen von Problemen ist.
Für solche Zwecke hat Microsoft Research extra einen Versuchsraum, in dem eine Wand komplett von einem Spiegel eingenommen wird. Der Spiegel ist halbdurchlässig, auf der anderen Seite kann man sitzen und den Probanden beobachten. Im Raum gibt es noch mehrere Mikrofone und Kameras, die jede Bewegung aufzeichnen.

Die Situation und der Raum waren schon etwas einschüchternd, man wird ja nicht jeden Tag bei allem beobachtet was man tut. Ich hab mich wie bei einer Prüfung gefühlt, auch wenn mir klar war, dass nicht mein Wissen getestet wurde, sondern vielmehr die Tauglichkeit der Software.
Zudem sollte ich meine Gedankengänge laut aussprechen, damit Rückschlüsse darauf gezogen werden können, in welcher Weise und mit welchem Gedanken ich die Software bedient habe. Das war auch nicht unbedingt leicht für mich die ganze Zeit so vor mich hinzuquatschen. Insgesamt hat das zwei Stunden gedauert und ich habe es sogar geschafft, die Software ein Mal zum Absturz zu bringen.

Ich finde es gut, dass auf solche Weise die Tauglichkeit einer Bedienoberfläche getestet wird, denn oft merkt man als Entwickler gar nicht, wenn die eigene Software nicht mehr intuitiv zu bedienen ist, weil man einfach zu sehr drin steckt.
Bei der Software geht es vor allem um die Darstellung komplexer und detaillierter Information in einer abstrakten, möglichst einfach zu erfassenden Weise. Ein eigener und, wie ich finde, sehr interessanter Bereich der Informatik und dementsprechend fand ich die Gespräche nach dem Experiment mit dem Entwickler der Bedienoberfläche (auch ein Praktikant) sehr spannend.

Mittwoch, 5. August 2009

Die Post (Teil 1)

Die US-Post hat einige Besonderheiten zu bieten. Auffallend ist das besonders dichte Netz an Briefkästen: Auf meinem 0,6 Meilen langen Weg zur Arbeit komme ich an 3 Briefkästen vorbei. Und nicht zu vergessen die typisch amerikanischen Briefkästen (siehe rechts), bei denen man durch das heraufklappen des (hier roten) Fähnchens dem Postboten anzeigen kann, dass im Briefkasten Post zum Verschicken liegt und er diese bitte mitnehmen möchte.

Auch in meiner Wohnsiedlung greift dieses Prinzip. Zwar habe ich nicht so einen schicken Briefkasten, aber neben den vielen Briefschlitzen, für jede Wohnung einen an einem zentralen Ort, gibt es auch einen für ausgehende Post, die dann der Postbote mitnimmt. So spart man sich auf jeden Fall die Suche (wenn es denn eine wäre) nach einem Postbriefkasten.

Dienstag, 4. August 2009

Seattle-Klischees

Seattle ist bekannt für zwei Dinge: Außerhalb der Sommermonate sind die Tage meist grau und regnerisch und man sieht so gut wie nie die Sonne. Und es gibt an jeder Ecke ein Kaffeehaus, wo sich die Einheimischen mit dem lebenswichtigen, schwarzen Getränk versorgen.

Auch wenn ich Seattle nur wenige Tage im Herbst erlebt habe, so decken sich meine Erfahrungen doch mit Erzählungen anderer: Entgegen des zur Zeit brillanten Sommerwetters hat Seattle auch ein anderes, graues, nasses Gesicht. Tage und Wochen, an denen die Sonne keine Chance hat und wo einfach alles grau ist. Aber die Leute hier sind es gewohnt und so sieht man eigentlich nur Touristen mit Regenschirmen. Einheimische ertragen scheinbar das miese Wetter. Und für einen Regenschirm ist hier auch kein Platz, die meisten Leute rennen eh mit Handy und Kaffeebecher in der Hand durch die Stadt, haben also keine Hand frei für einen Regenschirm.

Auf der anderen Seite ist das Stadtbild von Seattle geprägt von Kaffeehäusern. Laut Wikipedia kommt auf je 4000 Einwohner ein Kaffeehaus. Nicht von ungefähr ist es die Heimatstadt von Starbucks. Aber daneben gibt es noch viele weitere Ketten, nicht zuletzt Seattle's Best Coffee (was allerdings ein Tochterunternehmen von Starbucks ist) und Tully's - diese kleine Aufzählung musste auch sein, um dem Verdacht der Schleichwerbung in diesem Blog zu entgehen. Und das sind wie gesagt nur die ganz großen Ketten, von denen man einen an wenigstens jeder Straßenecke findet.

Und auch bei Microsoft Research gibt es auf jedem Stock zwei Kaffeeautomaten, die aus ganzen Starbucks-Kaffeebohnen Kaffee brauen. Oder man geht zum Kaffeestand in der Lobby. Denn auch (viele) Informatiker funktionieren nur mit viel Kaffee.

Montag, 3. August 2009

Extra Vitamine

Mein absoluter Lieblingsladen hier, den ich noch aus meiner Zeit in San Diego kenne, ist Jamba Juice.
Es gibt eigentlich nichts besseres an einem heißen Tag als dort einen leckeren Smoothie oder ein anderes Getränk aus jeder Menge Früchten und Eis, Eiscreme, Sorbet oder Joghurt zu trinken, alles frisch aus dem Mixer. So einen Laden habe ich in Deutschland bisher leider noch nicht gefunden, das ist eine echte Marktlücke.

An warmen Tagen reicht die kleine Größe mit rund einem halben Liter locker, an wärmeren darf es dann schon die mittlere Größe mit 0,7 Litern sein. Aber das ist schon am Limit und die große Größe mit fast 0,9 Litern sind mir dann doch zu viel - und folglich hab ich sie noch nie probiert, auch wenn der Preisunterschied wie hier üblich sehr gering ist und dazu animiert, die größte Größe zu nehmen.

Sonntag, 2. August 2009

Flugschau

Samstag war ich bei einer Flugschau, die als Teil der dieses Wochenende stattfindenden Seafair ein Mal am Tag stattfindet. Für die Flugschau wird extra eine Autobahnbrücke komplett gesperrt, die dann als perfekter Ort zum Zuschauen wird. Die Brücke hat ein schwimmendes Segment in der Mitte, über die die Jets im Tiefflug hinweg flogen; der Rest der Brücke war gut mit Zuschauern gefüllt (Klick auf Foto zeigt größere Version). Selbst auf dem Lake Washington, über dem die Flugschau stattfand und über den die Brücke geht, waren unzählige Boote, um die Schau von dort aus zu verfolgen.

Die 6 "U.S. Navy Blue Angels" vollzogen allerlei tollkühne Manöver, wie man sie vielleicht auch schon im Fernsehn gesehen hat: Flug in enger Formation, mit Loopings, senkrechtem Aufstiegen und allem was dazugehört. Oder zwei Flugzeuge halten aufeinander zu und weichen erst im letzten Moment (so sieht es zumindest aus) aus, etwa indem sich einer auf den Rücken legt.
Einige Male donnerten die Flieger auch im Tiefflug über die Zuschauer hinweg.

Es war sehr faszinierend dem zuzuschauen. Allerdings musste ich auch an das Unglück von Ramstein 1988 denken und wie gefährlich das ganze doch auch für die Zuschauer sein kann. Aber passiert ist nichts und so hatten alle bei blendenden Wetter viel Spaß.

Samstag, 1. August 2009

Straßenschilder

Groß Schilder auswendig lernen, um im Straßenverkehr zurecht zu kommen, muss man in den USA eigentlich nicht - im Gegensatz zu Deutschland und dem restlichen Europa. Es gibt hier kaum Schilder, die nur für sich stehen, meist steht die Bedeutung des Schildes gleich direkt mit drauf.
Auf den Schildern für die Geschwindigkeitsbeschränkung (siehe links) steht das auch gleich mit drauf: Speed limit. Auf Vorfahrt-Achten Schilder, die ansonsten wie in Deutschland aussehen, steht sicherheitshalber noch "Vorfahrt Achten" (Yield) im Dreieck drin. An den Drückern für die Fußgänger Ampeln (siehe rechts) steht extra mit drauf, dass man drücken muss, wenn man über die Straße will. Und praktischerweise markiert ein Pfeil, für welche Fußgängerampel der Drücker ist. Unter Ampeln hängen immer Schilder, wenn die Ampel nur für eine bestimmte Spur, etwa zum Linksabbiegen, gilt. Dafür fehlt der Ampel der in Deutschland übliche Pfeil.
Auf Parkverbots- und Halteverbotsschilder wird gleich ganz verzichtet und stattdessen werden die Randsteine gelb (für Parkverbot) und rot (für Halteverbot) angemalt, oftmals noch mit schriftlichen Hinweisen direkt auf der Straße.

Bei soviel ausdrucksstarken Schildern wurde dafür an Wegweisern gespart. Die sind nämlich sehr dünn gesät und waren schon oft dafür verantwortlich, dass ich mich heillos verfahren habe. Oder der einzige Wegweiser kommt direkt an der Abzweigung, so dass man ihn erst entdeckt, wenn man schon dran vorbeifährt.