Sonntag, 13. August 2006

Abflug (ab nach Hause)

Nur einen Tag nach den aufgedeckten Terrorplänen in England durfte ich die Heimreise antreten. Berichten zufolge sollte das Chaos auf den Flughäfen herrschen. Alle Arten von Flüssigkeit waren im Handgepäck verboten. Also keine Cremes, keine Zahnpasta, keine Kontaktlinsenflüssigkeit und keine Wasserflasche. War schon etwas blöd, aber im Gegensatz zu England darf man immerhin noch sonst alles mitnehmen (ohne etwas zu lesen wäre der Flug verdammt lange).

Das Einchecken in San Diego hat dann (morgens um 5:30 Uhr) auch über eine Stunde gedauert, der eigentliche Sicherheitscheck dagegen keine 10 Minuten. Die Flüge an sich waren jeweils verspätet, für mich etwas unklar warum.

Ich bin mit Continental geflogen. Da es ein Flug nach Deutschland war, waren alle Durchsagen zweisprachig. Die deutschen Durchsagen war aber ziemlich verpeilt, die Person wusste wohl nicht recht was sagen.

Ich weiß ja nicht, wie es an Bord so mit dem Kaffee ist, weil ich keinen trinke, aber die Qualität des Tees ist ernüchternd und ich befürchte, dass es beim Kaffee ähnlich ist. Bei British Airways ist der Tee gewöhnungsbedürftig, aber eigentlich ganz OK (halt britisch). Die Lufthansa hat recht guten Tee. Aber bei Continental wäre "Plärre" noch ein Kompliment für das gefärbte, seltsam schmeckende Wasser, das sie servieren. Auch vom Service her fand ich Continental jetzt nicht so überzeugend.

Ich hatte im Flieger eine komplette 3er Reihe für mich und so konnte ich sogar im Liegen schlafen - zumindest hab ich es versucht. Trotz großem Schlafdefizit und einem Bier direkt vor dem Abflug war es fast schon harte Arbeit, nur 3 Stunden zu schlafen oder zu dösen. Das sind immernoch 3 Stunden mehr als beim letzten Mal, aber ich frage mich, ob es doch irgendwie zu schaffen ist im Flieger zu schlafen.

Nun bin ich wieder in Good Ol' Germany und somit ist das auch das vorläufige Ende dieses Blogs. Jetzt geht es erstmal dran den Jetlag zu überwinden und auch den - wie ich ihn nenne - Kulturschock. Mein Sprachzentrum im Hirn ist noch total daneben, ich will den Leuten hier immer in Englisch antworten.

Donnerstag, 10. August 2006

Welche Größe

Vor ca. 5 Wochen hab ich an dieser Stelle geschrieben, dass in den USA alles größer sein muss als anderswo. Höhere Häuser, größere Autos, breitere Straßen und man könnte die Liste noch eine Weile weiterführen.

Das gilt auch für Kleidung. Meine Schuhgröße hier ist z.B. eine Größe kleiner. Und T-Shirts in M sind mir hoffnungslos zu groß, ich bin auf S zurückgeschrumpft. So schnell kann man abnehmen.

Und die Pizza, die wir heute hatten war Größe "Medium". Das wäre mindestens "Groß" bei uns und ich hab auch nur die Hälfte geschafft.

Mittwoch, 9. August 2006

Campus Transport

Auf dem Uni-Campus hier sind Autos weitestgehend verbannt. Fast alles ist Fußgängerzone und ein Parkplatz kostet eh viel Geld. Aber der Campus ist sehr weitläufig, man muss sich daher was einfallen lassen, wie man schnell von A nach B kommt.

Wenn man nicht gerade zu Fuß gehen will, kann man natürlich das Rad benutzen. Ist aber nicht so sonderlich populär wie etwa in deutschen Uni-Städten. Viele Leute hier benutzen auch das Skateboard - das scheint was typisches für Kalifornien zu sein.

Die richtig Faulen aber benutzen elektrisch betriebene Wagen, wie man sie auch auf Golfplätzen findet. Fast unglaublich, wie viele von den Dingern hier über den Campus fahren.

Fast Food (Teil 2)

Fast Food ist ein Synonym für schnelles und v.a. billiges Essen. Hier gibt es eine große Auswahl an verschiedenen Arten von Fast Food und unterschiedlichen Ketten.

Hier sind es v.a. fünf verschiedene Arten, alle auch direkt auf dem Uni-Campus vertreten und (leider) die einzige Möglichkeit für mich an Mittagessen zu kommen.


  • Hamburgerbrater: Kennt jeder, Hamburger, Fritten. Fettig und ungesund. Und nichts für mich.

  • Pizza: Eigentlich ein leckeres Essen, als Fast Food finde ich es aber nicht so prickelnd, scheckt einfach nicht so besonders. Zudem haben die Amis sehr spezielle Beläge, wie Barbeque Hähnchen etc. Nicht unbedingt mein Fall.

  • Mexikanisch: Kalifornien ist sehr stark mexikanisch beeinflusst. Daher gibt es hier auch viel mexikanisches Essen, wie Buritos, Tacos, Taco-Chips und Salsa. Eine willkommene Abwechslung für mich.

  • Chinesisch: Reis und gebratene Nudeln, Fleisch und viel Gemüse. Vermutlich mit das Gesündeste was man hier kriegen kann. Ich kenne hier nur eine Kette, aber die ist sehr gut und lecker.

  • Sandwiches: Bei warmen Wetter oft gar nicht verkehrt, einfach ein Sandwich, etwas Wurst, Tomaten, Salat, fertig. Aber auf Dauer etwas langweilig.

Ich bemühe mich, etwas die Balance zu halten. Fast Food Burger mag ich ja nicht, daher fällt das schonmal ganz weg. Meistens gibt es Sandwiches und je nach Lust auch mal was anderes. Und Freitags geh ich meist was ganz anderes Essen und dann auch nicht Fast Food, man muss sich ja was gönnen. Und am Wochenende hab ich ja oft gekocht oder ebenfalls nach Lust und Laune essen.

Mehrkosten

Es ist nichts wie es scheint. Und alles kostet mehr als man denkt. Das stimmt besonders hier. Zum einen muss man zumindest bei Dienstleistungen immernoch die 15% Trinkgeld oben drauf rechnen. Zum anderen, werden die Preise immer ohne Mehrwertsteuer angegeben. Da kann eine Fast Food Kette noch so sehr mit ihrem 4-Dollar-Menü werben, am Ende kostet es doch mindestens noch die Mehrwertsteuer mehr.

Montag, 7. August 2006

Handy

Aus irgendwelchen Gründen sind die Handytarife hier bedeutend besser als in Deutschland. Zumindest vermute ich das, denn man sieht hier viele Leute, die ewig am Handy hängen und sich mit ihren Freunden unterhalten - wirklich wenigestens 30 Minuten und länger.

Es wird auch viel Werbung für Verträge gemacht, die einem besonders viele Freiminuten bringen. Warum kann das in Deutschland nicht so sein? Verträge, die einen nicht mehr arm machen und wo man einfach telefonieren kann, wie es doch auch beim Festnetztelefon bereits ist.

Filmwut

Das ist zwar nicht typisch amerikanisch, aber während ich heute im Aquarium mit Fische und Korallen angesehen habe, waren natürlich noch allerei (weitere) Touristen unterwegs. Manche haben quasi ihren gesamten Rundgang mitgefilmt.
Wer schaut sich sowas später nochmal an? Ich könnte ja noch verstehen, dass man seine Freunde/Bekannte/Verwandte damit quälen will, aber dann muss man es selbst ja auch nochmal anschauen.

Ähnliches gilt ja auch für viele Fotos. Da steht man auf einem Konzert oder schaut sich ein Feuerwerk an und die Leute knipsen fleißig. Dann hat man später lauter größtenteils schwarze Fotos mit ein paar Farbklecksen. Dabei war doch der Moment an sich nur schön, die Gefühle die man hatte oder das, was man gehört hat. Das Foto kann nichts davon transportieren, also warum erst fotografieren?

Samstag, 5. August 2006

Die Soda Falle

Besonders wenn es so warm ist, sollte man trinken. Vielerorts hier wird das gut unterstützt, Getränke sind nicht so teuer und Nachfüllen meist im Preis inbegriffen.

Frag sich dann, was will man denn trinken, denn die Auswahl ist relativ groß. Wenns ums Geld geht, wählt man Leitungswasser - ist kostenlos. Ansonsten hat man die große Softdrink (hier auch Soda genannt) Auswahl.

Je nach Restaurant gibt es die Pepsi oder Coca Cola Produkte, was am Ende auf ähnlichen Geschmack bei unterschiedlichem Namen rausläuft. Also Cola/Pepsi (bzw. deren Diet Varianten), Sprite/Mountain Dew, teilweise sogar Fanta. Eher in Richtung Kirschgeschmack geht Dr.Pepper oder Cherry Coke. Alles eher für diejenigen, die einen Zuckerschock brauchen, mir ist das alles auf die Dauer zu süß oder es schmeckt zu künstlich (wer mich kennt, ich trinke ja eh kaum Softdrinks). Wenn man sich vor gar nichts ekelt, dann kann man auch Root Beer nehmen.

Neben Wasser ist da immernoch am besten, Zitronen-Limonade zu nehmen. Ist erfrischend und schmeckt nicht nur nach Zucker. Oder mein Favorit - aber leider nur selten erhältlich: Iced Tea (also kalter Schwarztee), ganz zuckerfrei mit etwas Zitrone und Eiswürfel.

Trotzdem, so ne kühle Apfelschorle wäre schon was, aber die gibt es hier nicht (so wie ich das sehe, ist das eine deutsche Spezialität).

Freitag, 4. August 2006

Bus fahren (Teil 3)

Zeit, mal die Bus "Fortsetzungsstory" weiterzuführen.

Bus fahren hier ist recht locker. Die Busse fahren mehr oder weniger ungefähr nach Fahrplan (natürlich gilt die alte Regel auch hier: Bist du zu spät dran, ist der Bus mal überpünktlich).
Die Busfahrer sind meist sehr freundlich, sie warten eigentlich immer auf noch heranrennende Passagiere oder stoppen nochmal, wenn noch ein wild winkender Passagier auf sich aufmerksam macht.

Die Freundlichkeit gibt man als Mitfahrer dann auch wieder zurück. Steigt man aus, bedankt man sich beim Fahrer mit einem "Thank you". Die Fahrer sind auch oft Smalltalk gegenüber sehr offen eingestellt.

Im Bus hängt ein Schild auf dem steht "Vandalismus ist ein Verbrechen". Das Schild erklärt dann, dass man keine laute Musik hören, kein offenes Essen oder Getränke mit in den Bus nehmen und im Bus nicht rauchen darf. Drunter steht dann, welche Strafen einen erwarten: Das sind 200 Dollar fürs Rauchen und bis zu 6 Monate Gefängnis, wenn man zu laut Musik hört oder im Bus isst.

Die Busse hier haben übrigens keinen Haltknopf, sondern auf beiden Seiten ein langes, gelbes Seil, an dem man ziehen muss, wenn man an der nächsten Haltestelle raus will. Die eigene Haltestelle zu finden ist allerdings gar nicht so einfach. Meist rufen die Busfahrer den nächsten Halt einfach und man versteht natürlich nichts. Das ändert sich auch nicht, wenn die Sprechanlage benutzt wird. Meist werden auch nur die "größeren" Haltestellen angesagt - wäre auch etwas viel verlang, alle 200 Meter die nächste anzusagen, bei der Haltestellendichte hier.

Donnerstag, 3. August 2006

Amerikanischer Patriotismus
("entweder seid ihr für uns oder gegen uns")

Die Amerikaner sind ja dafür bekannt sehr patriotisch zu sein. Dank omnipräsenter Flaggen vergisst man das hier auch nicht so schnell. Dazu kommen Plakate und Aufkleber mit der Aufforderung "Unterstützt unsere Truppen". Gerade letzteres wird ja gern von der aktuellen Regierung benutzt, um Kritik an ihrer Kriegstreiberei zu bekämpfen - da krieg ich Schreikrämpfe davon.

Heute habe ich etwas Erschreckendes gesehen: Ein Pfarrer einer christlichen "Sekte" (ich nenne das jetzt einfach mal so) hier in den USA hat sich im Fernsehn auf die Seite Israels im Krieg (warum wird das eigentlich immernoch "Konflikt" in den Nachrichten genannt?) gestellt - und zwar in der Form, dass er den Krieg verteidigt hat. Und sowas nennt sich Christ. Für ihn spricht nur (naja, eigentlich mehr gegen ihn), dass er offensichtlich mit diesem Krieg den Beginn der Endzeit verbindet, also Israel im Krieg, Welt geht unter, der Messias kommt zurück. In Deutschland wäre so ein Typ nie ins Fernsehn gekommen, hier zeigen sie noch Bilder seiner Gemeinde, wie sie in der Kirche (!) aufstehen, um Solidarität zu zeigen.

Noch was "Lustiges" zum Schluss: Manche erinnern sich vielleicht noch an die Freedom Fries Affäre in Washington D.C. Auch in der Kantine im Repräsentantenhaus heißen die Pommes jetzt wieder French Fries, wie hier nachzulesen ist (mit einem Augenzwinkern).

Alles Automatisch

Das Gebäude, in dem ich zur Zeit arbeite, ist noch kein halbes Jahr alt. Und da darf natürlich auch nicht die ein oder andere technische Finesse fehlen.

Die Toilette ist so ein Fall. Die Spühlung löst per Lichtschranke aus - wohlgemerkt nicht nur das Pissoir. Man sollte sich auf der Schüssel also nicht zu sehr bewegen, sonst...
Der Wasserhahn ist natürlich auch bewegungsgesteuert, genauso wie der Papierspender. Nur haben sie irgendwie den Seifenspender vergessen.

Es gibt auch einen Aufenthaltsraum. Dort steht ein Kicker, eine Dartscheibe und man kann Getränke oder Knabbereien kaufen. Aber die Informatiker sind gerne etwas verspielt. Die Abrechnung findet natürlich computergestützt statt. Zum Bezahlen haben wir einen Barcodeleser, der dann den passenden Betrag verbucht.
Ganz besonders aber ist der Getränkeautomat. der Link ist zwar in Englisch, aber die Fotos sagen auch schon was: Man kann sich per Fingerabdruck anmelden. Und in Zukunft wird das Teil auch eine Gesichtserkennung haben. Dann erkennt einen der Automat, während man noch davor steht und überlegt, ob es Pepsi oder Coca Cola sein soll (ja, unser Automat hat beides, auch in der "Diet" Variante).

Mittwoch, 2. August 2006

Geldbündel

Lust drauf, mal mit einem richtig dicken Bündel Geldscheine sich Luft zuzufächern? Gut, in manchen Ländern mit fast wertlosen Währungen ist das kein Problem. Aber das kann man auch in den USA, selbst als armer Doktorand.

Ich hatte hier schon 3x dicke Dollar-Bündel in der Hand. Zwei Mal mehrere hundert Euro von meinem deutschen Konto abgehoben und gleich wieder auf mein amerikanisches eingezahlt. Da der Automat nur 20er Noten ausspuckt (was gut so ist, denn größere Scheine nimmt kaum jemand an - wohl aus Angst vor Falschgeld), hat man schnell ein stattliches Bündel.

Heute kam aber die Krönung, denn diesesmal hab ich das Bündel nicht gleich wieder eingezahlt. Die Busse hier geben kein Wechselgeld. Entweder man hat es passend oder man zahlt zu viel. Bei Bustarifen von 2,25 Dollar braucht man also 2x 1-Dollarscheine und einen Quarter. Aber da man in der Regel einfach mit Karte zahlt, ist es schwer, immer das passende Geld parat zu haben.

Da sich eine Monatskarte für mich nicht mehr lohnt, hab ich jetzt einfach das Busgeld für die verbleibenden 9 Tage passend abgehoben. D.h. 46 1-Dollarscheine und 18 Quarter. Also ein stattliches Bündel Dollarscheine (Schein ist nicht gleich Sein, hier besonders) und eine Handvoll Klimpermünzen.

Zensur

Das Land der Freiheit benutzt ziemlich offen Zensur, speziell im Fernsehn.
So war es während der Weltmeisterschaft offensichtlich, dass die Spiele zeitversetzt ausgestrahlt wurden - ich konnte die Spiele ja auf spanisch oder auf englisch anschauen, der spanischsprachige Sender war immer einige Sekunden "voraus".

Viel nerviger ist aber das Auspiepsen von unliebsamen Worten - sogar spät Nachts. Als würde das die Kinder davon abhalten, solche Wörter zu benutzen.

Sonntag, 30. Juli 2006

Fast Food

Fast Food muss nicht immer nur Burger sein, wir haben hier dank der Nähe zu Mexiko auch viel mexikanisches Fast Food. Dominierend ist aber klar das klassische Burger-"Restaurant" (keine Ahnung wie viele Ketten es hier wirklich gibt). Daneben ist indisches oder v.a. chinesisches Fast Food durchaus bliebt. Die USA sind halt das Fast Food Land.

Was macht aber Fast Food zu Fast Food? Von meiner Erfahrung hier (und das gilt auch für Coffee-Shops) sind es die folgenden Punkte.

Man wird schnell bedient und wenn man nicht sofort weiß, was man will, hält man den ganzen Betrieb auf. Ich persönlich verfalle dann immer im Stress, auch wenn ich nicht wissen kann, was ich aus der großen Auswahl will. Zudem muss man ja noch bedenken, ob man den gewählten Burger jetzt im Menü mit Pommes und Trinken will und v.a. in welcher Größe. Will man im Restaurant essen oder will man es mitnehmen. Unter 5 Entscheidungen kommt man nie durch (selbst beim Kaffee nicht ;) ), wobei ein einfacher Trick ist - sofern man keine Meinung hat -, einfach die Bedienung nach deren Meinung zu fragen.

Das Essen ist fast sofort nach der Bestellung fertig - wobei, je besser der Laden, desto länger wartet man. Um den Kunden dann zu identifizieren, wird nach dem Namen gefragt und man wird dann ausgerufen (hab darüber ja schonmal geschrieben).

P.S. Man sollte nicht vergessen, dass wir in Deutschland auch viel Fast Food abseits von McD haben. Man denke nur an die Wurstbuden oder Dönerstuben.

Freitag, 28. Juli 2006

Eiszeit

Die Amis scheinen eiswürfelsüchtig zu sein. Und nicht etwa ein oder zwei Eiswürfel, sondern mindestens der halbe Becher muss mit Eiswürfeln gefüllt sein.

Ich könnte das ja bei sommerlichen Temperaturen verstehen, aber zum einen sind eigentlich alle Räume klimatisiert und man friert eher als dass man schwitz und zum anderen sind die Getränke (ich spreche hier v.a. von den Softdrinks - hier in Kalifornien kurz "Soda" genannt) eh schon alle runtergekühlt. Zudem verwässert es zusätzlich (vielleicht ist das ja ein gewollter Effekt bei den supersüßen Softdrinks).

Da das Nachfüllen meist im Preis mit drin ist, zapft man sein Getränk oft selbst. Von dem her lasse ich das Eis gleich ganz weg, sonst friert mir noch der Magen ein.
Aus eigener Erfahrung (oder Dummheit, weil ich sonst nie Eiswürfel nehme) aber der folgende Tipp: Zuerst Eiswürfel, dann Getränk. Wer nach dem Einfüllen den Eiswürfelspender bemüht, braucht sich nicht wundern, wenn ihm alles um die Ohren spritzt. (und irgendwann kann ich mir das auch merken)

Haarig

Heute hab ich es gewagt, ich hab den Friseur aufgesucht (in England hatte ich das ja 3 Monate lang vermieden). Ich hatte im Vorfeld zwei Sorgen:

  • Ich kann dem Friseur nicht klar machen, wie ich meine Haare geschnitten haben will (da hab ich ja selbst im deutschen meine Probleme) und am Ende laufe ich die nächsten Wochen nur mit Mütze rum.

  • Da hier ein großer Militärstützpunkt der Marine ist, gibt es den Standard Marines-Haarschnitt, der Friseur ist nur angelernt und kann eh nix anderes ;-)


Nun, beides ist nicht eingetreten. Und für die knapp 12 Euro, die ich gezahlt hab (wohlgemerkt inklusive des obligatorischen Trinkgelds) kann ich wohl nicht meckern. Trotzdem hatte ich so das Gefühl, dass die deutschen Friseuren von ihrem Handwerk etwas mehr verstehen.

Der gute Mann (ein Chinese nebenbei) hat keine 15 Minuten gebraucht und es hat ihn auch nicht gestört, dass in meinen Haaren noch Gel war. Irgendwann hat er zwei-drei Spritzer Wasser draufgesprüht, aber das wars dann mit Wasser.

Trotdem ist es ganz OK, ich kann mich noch blicken lassen und die Matte ist endlich runter und ich sehe wieder ordentlicher aus. Aber die deutsche Friseure sind mir trotzdem lieber und professioneller, auch wenn sie teurer sind, das ist es wohl wert (wobei ich nicht ausschließen kann, dass es bei einem anderen Friseur ganz anders gelaufen wäre).

Ach ja, die Haare hat er nicht wie bei uns mit einem Pinsel von der Kleidung und dem Gesicht runtergewedelt, sondern der Fön musste herhalten. Das scheint wieder typisch USA zu sein.

Donnerstag, 27. Juli 2006

Am Ende?

Ein Thema ist hier im Moment besonders heiß: Die Energiekrise. In ganz Kalifornien gibt es wegen der andauernden Hitzewelle große Probleme mit der Wasserversorgung und besonders mit der Stromversorgung. Teile San Diegos waren für bis zu 36 Stunden ohne Strom (was das bei der Hitze bedeutet, kann man sich vorstellen).

An der anderen Küste in New York, Stadtteil Queens, sind Teile seit bald einer Woche ohne Strom. Woran es liegt scheint niemand so genau zu wissen, es heißt nur immer, dass die Stadtwerke mit Hochdruck dran arbeiten und man sieht ein paar brennende Hochspannungsleitungen. Natürlich ein gefundenes Fressen für Hähme (ja, überraschenderweise gibt es auch hier ein paar sehr nette und intelligent gemachte Kabarettformate im Fernsehn), auch wenn der Bürgermeister von New York die Bemühungen der Stadtwerke immer wieder lobt - was nach 7 Tage ohne Strom irgendwie lächerlich klingt.

Mittwoch, 26. Juli 2006

Alt genug?

Es dürfte ja allgemein bekannt sein, dass man in fast allen Bundesstaaten der USA Alkohol erst mit 21 Jahren kaufen darf. Und die nehmen es hier meist auch sehr ernst damit, wie auch ich hier in einem Restaurant meinen Ausweis zeigen musste, als ich ein Glas Wein bestellt habe. Die Strafen sind aber auch drakonisch, wenn jemand erwischt wird, wie er Alkohol an "Minderjährige" ausschenkt. Ich muss aber gestehen, dass ich die strikten Kontrollen gut finde, da fehlt es uns in Deutschland ja meist dran.

Aber Alkohol mit 21 ist schon sehr lächerlich, v.a. wenn man bedenkt dass


  • man hier mit 16 schon Auto fahren darf
  • und Christian, der gerade sein halbjähriges Exil in Bosten verbringen darf/muss, mir erzählt hat, dass man in den USA bereits mit 18 Jahren eine Waffe kaufen darf.


Mehr muss ich glaube ich gar nicht sagen.

P.S. Apropos Alkohol: Dass sie in Deutschland jetzt Alkoholverbot für Fahranfänger durchsetzen, ist prinzipiell eine gute Sache. Konsequent wäre aber ein generelles Alkoholverbot (als könnten nur Fahranfänger be-/angetrunken nicht mehr fahren), also was soll das?

Montag, 24. Juli 2006

Risiken und Nebenwirkungen

Wir kennen das ja aus dem deutschen Fernsehn: Wenn für ein Medikament geworben wird, kommt hinterher der Hinweis, dass man zu Risiken und Nebenwirkungen Arzt und Apotheker befragen soll.

Hier geht man einen Schritt weiter. Bei Werbung für Medikamente müssen offenbar alle Nebenwirkungen mit aufgelistet werden. Die Werbung ist meist ähnlich aufgezogen, ein Mann oder eine Frau erzählt erst von ihren Problemen und dann, wie toll das Medikament geholfen hat. In den Text fließen dann auch so nebenbei alle Nebenwirkungen mit ein. Wenn man denn zuhört, klingt es ganz schön besorgniserregend.

Nebenbei: Es gibt auch Werbung für Sammelklagen gegen Pharmahersteller im Fernsehn...

Waschtag

Wie jedes Wochenende, war heute wieder Waschtag.
Die amerikanischen Waschmaschinen haben ein paar generelle Unterschiede zu den deutschen. Viele sind "Toploader", haben also kein Bullauge sondern eine Klappe oben.
Hat den Vorteil, dass man auch direkt nach dem Anstellen noch schnell was zutun kann, wenn man mal wieder ein paar Socken übersehen hat.
Zudem gibt es keine Grad-Einteilung, sondern nur kalt, warm und heiß. Die Maschine hier bezieht dann auch das warme Wasser direkt von der Heizung.

Der Trockner dagegen ist vergleichbar mit deutschen Modellen. Wobei - der Trockner ist unersetzbar, denn Wäscheleinen gibt es nicht. Eigentlich blöd, denn Platz wäre hier mehr als genug und dank des ganzjährig warmen Wetters und der stetigen Brise wäre die Wäsche sofort trocken.

Ich denke, es gibt zwei Gründe, warum die Leute hier nur den Trockner benutzen und nichts aufhängen. (1) Im prüden Amerika wäre es wohl undenkbar, wenn jemand seine Unterwäsche in aller Öffentlichkeit aufhängt. (2) Aufhängen dauert länger als in den Trockner schmeißen. Faulheit siegt :)

Samstag, 22. Juli 2006

Globale Erwärmung?

Gestern Abend hab ich die Tonight Show mit Jay Leno angeschaut (das ist so eine Art Harald-Schmidt-Schow). Zu Gast war Al Gore, der ehemalige Vizepräsident der USA unter Clinton. Der hat seinen Film Die Unbequeme Wahrheit (ab Oktober auch in deutschen Kinos) angepriesen. Es handelt sich dabei um eine Dokumentation und besteht wohl größtenteils aus den Vorträgen über die Globale Erwärmung, die er überall in den USA hält.

Um es vorweg zu nehmen: Ich hätte schreien können, das ganze war wieder ein Paradebeispiel wie die Amis so drauf sind.

Doch zuerst zur Erinnerung: George W. Bush hat vor nicht allzulanger Zeit bestritten, es gäbe so etwas wie globale Erwärmung. Und die USA sind nie dem Kyoto-Protokoll beigetreten, dessen Ziel es letztendlich war, die globale Erwärmung aufzuhalten. Also Ignoranz auf der ganzen Linie.

Gestern Abend nun ließ Al Gore dieses Gesülze von "wir müssen die Welt für unsere Kinder erhalten" und "wir müssen auf die Wissenschaftler hören" ab. Auf einmal. Aber OK, man könnte sagen: "He, lieber spät als nie".

Dummerweise tauchte dann aber Amerikas Führerschaftsanspruch über die Welt auf. Al Gore meinte (sinngemäß): "Wir haben das Problem mit dem Ozonloch erkannt und unter unserer Führung haben wir FCKW den Kampf angesagt, mit Erfolg - und wir können das gleiche auch mit der Globalen Erwärmung schaffen".

Hallo? Der Rest der Welt weiß seit wenigstens 10 Jahren, dass wir was tun müssen gegen die von uns verursachte Globale Erwärmung und dass diese auch verantwortlich ist für Unwetter, Dürren und sonstige Wetterkapriolen der letzten Jahre. Und jetzt haben die USA in den letzten zwei Jahren plötzlich gemerkt, dass auch sie von Wetterkatastrophen nicht verschont bleiben und dass man was tun sollte.

Ach ja, apropos, über Lösungen hat Al Gore kein Wort verloren (vielleicht tut er das im Film?), Kyoto wurde ebenfalls mit keinem Wort erwähnt (auch wenn Kyoto meiner Meinung nach zu wenig ist, so ist es zumindest mal ein Anfang). Es scheint die übliche Effekthascherei zu sein: Man präsentiert dem amerikanischen Publikum ein paar Horrorbilder und -visionen, sie erschrecken sich fürchterlich. Nur morgen ist das wieder vergessen und es geht weiter wie bisher.

Ich hab gehört, dass die USA doppelt so viel Energie pro Kopf verbrauchen als ein Europäer. Die "Müllproduktion" dürfte wohl ähnlich sein. Das kann einfach nicht sein. Solange die Amis so sorglos mit Ressourcen umgehen (siehe meinen Eintrag Verschwendung), stehen wir auf verlorenen posten.
Hier müssen alle an einem Strang ziehen mit klarem Fokus auf die Umwelt und nicht auf die Wirtschaft. Und man darf nicht vergessen: Zuerst vor der eigenen Haustür kehren und dann auf die anderen schauen, das gilt auch und besonders für uns, ausruhen auf dem Erreichten können wir uns nicht.

P.S. Bin ich wirklich mittlerweile so "Grün" oder ist das nur der Kontrast zu den Amis, den ich gerade erleben?

Donnerstag, 20. Juli 2006

Aussprache

Wir Deutschen versuchen uns ja überall anzupassen: Wir bemühen uns fremde Sprachen möglichst perfekt zu sprechen, wir suchen im Ausland die fremde Kultur und selbst daheim bemühen wir uns, etwa Namen orginalgetreu auszusprechen und eben nicht so, wie es im Deutschen ausgesprochen werden würde.

Die Amis sind da anders, alles wird amerikanisiert. Porsche wird zu einem "[Pourrsch]" und Angela Merkel heißt hier "[Mörrkel]" - um nur einige zu nennen.

Mein Name bleibt davon auch nicht verschont. In den Fastfood-Restaurants, in denen man etwas auf sein Essen warten muss (weil es frisch zubereitet wird!), wird man oft nach seinem Namen gefragt, damit sie einem (lautstark) aufrufen können.
Einmal haben sie es sogar korrekt hingekriegt :) Der Rest reicht von Marsell über Masel bis dass sie es wohl gar nicht gerafft haben und lieber gerufen haben: "Eis-Tee ist fertig".

Man lernt hier, zu seinem Namen und seiner Herkunft zu stehen, auch wenn irgendwas in mir gerne unauffällig wäre, ohne seltsamen Akzent (wer hat schon eine Mischung aus britischem, amerikanischem und deutschem Akzent) und mit einem englisch klingenden Namen. Aber heh, auffallen hat auch was :)

Mittwoch, 19. Juli 2006

Sucht

Da man hier keine (oder nur sehr schwer) Gummibärchen kriegt, hab ich als alter Suchti natürlich zwei Packungen hier eingeschmuggelt. Zu meiner Schande hatte ich bisher gar keine Gelüste nach Gummibärchen. Aber heute hab ich die erste Tüte angebrochen - und die Sucht ist zurück, alles beim Alten. Jetzt muss ich den Rest nur die verbleibenden 4 Wochen strecken ;)

Verschwendung

Über Verschwendung hier könnte ich wohl viel schreiben, fängt ja schon bei den benzinschluckenden Monstern von Autos an. Und so kann man auf eigentlich jedem Gebiet etwas über Verschwendung erzählen.

Ich will hier aber speziell auf das Wasser zu sprechen zu kommen. Nicht nur in Deutschland, auch hier haben wir einen der heißesten Sommer seit langem. In einer Gegend wie San Diego, in der es im Sommer kaum regnet und die zudem direkt an die Wüste grenzt, kommt es da natürlich schnell zu Wasserknappheit. Es wird auch schon zum Wasser sparen aufgerufen.

Traurigerweise hält das aber viele Leute nicht davon ab, am Mittag ihren Rasen zu sprengen - in der größten Hitze. Da verdunstet es natürlich gleich, ist also mehr als sinnlos, zumal die Sprenger auch noch so schlecht eingestellt sind, dass die Wege und Straßen auch noch mit beregnet werden.

Im Fernsehn wurde spekuliert, dass in absehbarer Zeit San Diego ein Wasserproblem haben könnte (welch Überraschung, ich sage, das kommt bestimmt so). Aber das interessiert im Moment ja eh niemanden.

P.S. Nachtrag zum Thema schlechtes Wasser: In den Nachrichten kam auch, dass ein Strand wegen verseuchtem Wasser gesperrt ist. Sie schieben es auf Mexiko. Naja. Zudem muss in einem Stadtteil das Wasser abgekocht werden, weil das Wasser belastet ist und die Behörden keine Ahnung haben, warum und wie sies wieder wegkriegen. Macht einen guten Eindruck.

Sonntag, 16. Juli 2006

Wochenendausflug

Ich hab neue Fotos hochgeladen. Ich war Samstag auf der USS Midway, einem ausgemusterten Flugzeugträger, der jetzt als Museum dient. Sehr eindrucksvoll so ein Teil und recht beengt im Innern. Aber in wirklich allen belangen: Schlechte Luft, die Kojen sind mini (zumindest wenn man nicht Offizier ist) und überall kann man sich locker den Kopf beim Laufen anstoßen, sogar bei meiner Größe.

Amerikanischer Hausbau (Teil 1)

Sicher, das folgende gilt nicht für jedes Haus hier, dürfte aber einen großen Teil treffend beschreiben.

Die meisten Häuser in der Wohngegend, in der ich zur Zeit wohne, sind einstöckig (scheint ein kalifornisches Problem zu sein). Das macht sie sicherlich etwas billiger, bringt aber auch zwei klare Probleme mit sich:

1. Es ist ziemliche Platzverschwendung. Wohnsiedlungen dehnen sich unheimlich aus, einfach wohin laufen ist nicht, man braucht etwa ein Auto.

2. Die Häuser haben halt auch keinen Keller, d.h. alles was normalerweise im Keller wäre, muss jetzt woanders unterkommen. Das wird zum einen durch große Garagen kompensiert, in dem man allen Gerümpel lagern kann.
Aber da bleiben noch die ganzen Installationen, also Wasserzugang, Strom, Kabelanschluss. Das befindet sich dann im Vorgarten:



Von links nach rechts: Kabelanschluss, Strommast (es gibt noch Boxen etwas größer als Wäschekörbe in manchem Vorgarten, in denen wohl Hauptsicherungen, Transformatoren etc stecken), dann der Wascheranschluss inklusive Wasseruhr und Telefonanschluss. Sehr ästhetisch, nicht?

Samstag, 15. Juli 2006

Für den Drogentest zuhause



Als ich gestern eine Werbebeilage der örtlichen Droggerie durchgeblättert habe, hab ich was tolles gefunden (im Sonderangebot): Den Drogentest für Zuhause für Kokain, Ecstasy oder Cannabis. Dieses Produkt hat uns doch schon immer gefehlt.

Freitag, 14. Juli 2006

Konto und Geld

Das Geldwesen hier scheint doch sehr seltsam zu sein. Ein ein kleiner Einblick:

Es gibt zwar Geldscheine über 20 Doller, die nimmt aber quasi niemand an. Münzen unter 25 Cents sammeln die meisten Amerikaner daheim oder geben es gleich als Trinkgeld, beutzt werden sie nicht (bei uns im Haus steht eine Schüssel, randvoll mit 1 und 2 Cent Münzen) - OK, ich benutze sie, aber die Blicke, die ich ernte, kann man sich denken.

Aber halb so wild, das meiste zahlt man ja eh mit Karte (das kennen wir in Europa ja auch) - oder Schecks (kennt die noch wer?). Es ist unglaublich, wie populär Schecks hier sind. Man zahlt seine Miete damit, Rechnungen, etc pp. Die Geldautomaten haben einen eigenen Mechanismus, damit man Schecks einzahlen kann. Sehr modern, was?! Dabei sind die Schecks wohl meiner Meinung nach ähnlich fälschungssicher wie die Geldscheine - also kaum.

Aber Online-Banking finde ich am gruseligsten. Das Konto ist mit einem Passwort geschützt. Will man Geld überweisen, reicht die Eingabe der PIN der Bankkarte (keine TAN oder so). Ich wüsste gerne, wie oft das schon missbraucht wurde, ein sicheres System sieht anders aus.
Übrigens kann man nur Geld an Kunden der selben Bank überweisen. Hat der Empfänger sein Konto bei einer anderen Bank, schickt man einen Scheck, was auch sonst.

Donnerstag, 13. Juli 2006

Werbung (Teil 2)

3 weitere Beispiel für das lokale Werbeverhalten.

Hier gibt es etwa einen eigenen Fernsekanal, auf dem Eric Estrada - bekannt aus der Fernsehserie CHiPs aus den 70er und 80er Jahren des letzten Jahrhunders - für Siedlungen mit Ferienhäusern oder für den Altersruhesitz wirbt. Letztendlich sehen die 30 minütigen Spots (keine Angst, habs nie voll angeschaut, aber er sagt am Anfang, dass es 30min seien) so aus, dass er vor einem großen See steht und die Vorteile der Siedlung anpreist - mit übertriebenen Gesten, wie ein Verkäufer eben.

Ich hab gestern Müsli fürs Frühstück eingekauft. Da hab ich es gesehen: Kelloggs vertreibt extra "Fluch der Karibik"-Cornflakes (nach dem hier gerade mit viel Tamtam angelaufenen Kinofilm. Die heißen auch einfach "Fluch der Karibik" und sind wohl irgendwelche Schoko-was-weiß-ich.

Hier gibt es immer mal wieder Wohnkomplexe mit Eigentumswohnungen. Um für die zu werben, werden Leute an Kreuzungen gestellt, die mit einem großen Schild den Weg und den Preis für diese Eigentumswohnungen anzeigen. Diese Schilderhalter nehmen die Sache aber eher sportlich - immerhin sollen sie auch Aufmerksamkeit erregen. Daher jonglieren sie mit ihren 1,20 Meter langen, pfeilförmigen Schildern: Sie lassen es rotieren, werfen es hoch und heute morgen hat einer sogar das Schild auf der Stirn balanciert. Sehr cool!

Dienstag, 11. Juli 2006

Werbung

Werbung nervt ja meist, v.a. im Fernsehn. Im Ausland ist das zumindest zeitweise etwas anders, zumindest solange man die Spots noch nicht kennt sind sie noch ganz interessant. Und man entdeckt auch das ein oder andere Kleinod im Fernsehn, etwa wenn
der Chef von Daimler für seine Autos wirbt.

Oder ein ganzer Bus angepinselt wird, um fürs Fernsehprogramm zu werben.



Es gibt auch sehr kreative Werbespots. In den USA ist vergleichende Werbung erlaubt. Man sieht dann wie ein Apple Rechner einen Windows PC bedauert für dessen Langeweile und Kompliziertheit.

Kino dagegen ist angenehm. Wo in Deutschland die Werbezeiten inzwischen bei 30-45 Minuten liegen, ist die Sache hier ganz anders. Wenn der Film um 19 Uhr anfängt, dann läuft vorher (also bis 19 Uhr) Werbung. Um 19 Uhr kommen dann noch 10-15min Trailer für Kinofilme (was man sich ja eher anschaut) und dann geht wirklich der Film los.
Und die Ironie am ganzen: Die Kinopreise sind mit $10 auch noch deutlich billiger als in Deutschland. Irgendwas läuft falsch bei uns.

Samstag, 8. Juli 2006

Meine Identität

Wer bin ich? Bin ich wirklich der, der ich zu sein angebe?
Solche Fragen beschäftigen nicht nur Philosophen sondern auch die US Regierung. Sie sind der Meinung, dass wenn man die Identität von jedem weiß, man den Terrorismus eindämmen kann. Deswegen werden bei der Einreise ja auch Fingerabdrücke und Bild gespeichert.

Eine Posse ist aber, was ich hier in San Diego auf der Bank erlebe. Als ich ein Konto eröffnet habe, gab es viel Wirbel wegen der Identitätsfeststellung. Aber darauf war ich vorbereitet. Letztendlich haben sie Daten von Reisepass, Personalausweis und Führerschein gespeichert und auch Kopien gemacht. Mehr hab ich gar nicht, was wirklich meine Identität beweisen würde (meiner Meinung nach).

Nun, gestern bekomme ich einen Brief von der Bank. Weil die Daten zur Identitätsfeststellung nicht ausreichend seien, schließen sie mein Konto wieder, wenn ich nicht nachbessere. Ich also zur Bank (hab ja sonst nichts zu tun).

Am liebsten hätten sie ja eine US-Sozialversicherungsnummer. Sowas kriege ich aber nicht (warum auch). Die anderen Daten haben sie anscheinend irgendwie falsch eingegeben. Letztendlich haben sie als primäres Identifikationsdokument meinen Universitätsausweis verwendet - ein Ausweiskarte der UCSD, die mir als Türschlüssel dient. Zwar ist da mein Foto drauf, mein Namen wurde aber nie überprüft und ist ja nicht so, dass ich hier angestellt wäre.

Soviel also zur Identitätsfestellung, einfach nur lächerlich - und da machen die so ein Geschiss.

Donnerstag, 6. Juli 2006

Bus fahren (Teil 2)

Alle Busse hier haben interessante Extras zu bieten.

Schon mal einen knienden Bus gesehen? Tja, wir haben hier sowas. Der Busfahrer kann Luft aus den Vorderreifen lassen. Dadurch senkt sich der Bus ab und z.B. ältere Menschen können leichter einsteigen.

Zudem kann er eine Rampe ausklappen, so dass man direkt mit dem Rollstuhl in den Bus rollen kann. Alle Busse hier sind behindertengerecht, da muss man San Diego wirklich Respekt zollen.

Noch ein interessantes Detail ist, dass viele Busse vorne ein Gestell montiert haben, in das man bis zu zwei Fahrräder stellen kann (ich muss es bei Gelegenheit mal fotografieren). Ziemlich coole Sache.

Grillen auf Amerikanisch

Wir haben hier auf unserer Terasse am Dienstag zum amerikanischen Unabhängigkeitstag eine kleine Grillparty veranstaltet. In Deutschland hätten wir Steak, Wurst und Salat gehabt. Hier in den USA hat man stattdessen jede Menge Chips und grillt Hotdogs und Hamburger.

Am Abend gab es jede Menge Feuerwerke unten am Strand entlang. Da private Feuerwerke in Kalifornien verboten sind, waren alle zentral organisiert und dementsprechend groß aber eben auch lokal beschränkt.

Heute - am Mittwoch - haben mein Mitbewohner und Betreuer Krishna und ich gleich nochmal gegrillt, es ist so viel übrig (hab ein Foto dazu hochgeladen).

Dienstag, 4. Juli 2006

Tütenflut

Wann hast du in Deutschland das letzte Mal im Supermarkt eine Tüte gekauft und deine Einkäufe darin verstaut? Ich glaube, ich hab das noch nie gemacht. Kostet ja und ich hab eigentlich immer einen Stoffbeutel oder den Rucksack dabei.

Hier ist das natürlich anders. Im Supermarkt gibt es extra angestellte Verpacker, die die Einkäufe in unzähligen Tüten verstauen - und da die Tüten billig und daher nicht sehr stabil sind, braucht es bei schwereren Sachen natürlich zwei Tüten auf einmal.

Das führt zu einer unglaublichen Tütenflut. Aber ein bisschen umweltbewusst sind die Amis dann doch (auf ihre besondere Weise): Mülltüten kauft man eigentlich keine, sondern verwendet die Einkaufstüten, was soll man auch sonst mit den Dingern machen, die so dünn sind, dass man fast durchschauen kann.

Aber hier bei uns hilft das auch nichts, die Tütensammlung wächst unaufhaltsam und wenn ich im Supermarkt drauf bestehe keine Tüte zu kriegen, weil ich ja den Rucksack dabei habe, kriege ich schon den ein oder anderen schiefen Blick ab - auch wenn sie verständnisvoll nicken. Bin halt doch so ein "grüner" Deutscher.

Montag, 3. Juli 2006

Schlechtes Wasser

Die Wassersituation hier ist etwas besorgniseregend.

Das Wasser aus dem Hahn schmecht nach Chlor, lädt also nicht unbedingt zum Trinken ein. Krasserweise kam vor einer Woche eine Broschüre des örtlichen Wasseramtes, in dem sie fast stolz waren, dass man das Wasser aus dem Hahn trinken kann.

An jedem Gulli hier steht ein Hinweis: Bei Regen bitte nichts über den Gulli entsorgen. Das Abwasser wird direkt ins Meer geleitet, weil die Wasserentsorgung bei Regen überlastet ist (regnet hier ja auch kaum).

Das klingt schon etwas kritisch. Als ich aber letztes Wochenende am Meer mit den Inlinern unterwegs war, stand da ein gruseliges Schild (leider hatte ich keinen Foto dabei): "Bitte bis zu drei Tage nach Regen zu Ihrer eigenen Sicherheit nicht im Meer schwimmen. Abwässer könnten zu Hautreizungen führen und können gesundheitsschädlich sein."

Da muss man wohl fast froh sein, dass es hier nicht viel Industriebetriebe gibt (aber vermutlich will ich Genaueres gar nicht wissen). Ist alles Getreu des US-Mottos: "Der Mensch zuerst" (und dann irgendwann schauen wir auch mal nach der Umwelt).

P.S.: Hab doch noch ein Foto gemacht:

Sonntag, 2. Juli 2006

Straßen eine Nummer größer

Man sagt, in Amerika ist alles Größer und Weiter. Das Land hat ja tatsächlich eine recht große Fläche - dabei allerdings eine recht geringe Bevölkerungsdichte. Das die Amis alles etwas größer brauchen, sieht man nicht zuletzt an den vielen Wolkenkratzern.

Aber schon an viel gewöhnlicherem sieht man diesen "Größenwahn": Die Strassen. Erstmal sind die Bordsteine gut doppelt so hoch wie in Deutschland. Wegen der Grundstücksauffahrten gibt es daher alle 10 Meter Absenkungen, nicht nur des Borsteins, nein der ganze Gehweg wird angeschrägt, geht ja auch kaum anders, will man sich nicht den Unterboden des Autos ruinieren. Für den Gehweg-Benutzer heißt das: Ein ständiges auf und ab, besonders für Kinderwagen dürfte das ganz toll sein.

Die Strassen selbst sind natürlich auch eine Nummer größer. Selbst in Wohngebieten könnten locker drei Lastwagen nebeneinander fahren (oder gar vier, wenn am Bordstein niemand parkt). Andere Strassen haben von vornherein schon 2 Spuren auf jeder Seite.

Warum das so ist, weiß ich nicht (eigentlich ist es eine gigantische Platzverschwendung, wie auch der Häuserbau - aber dazu später mehr). Vielleicht sind die Amis alle schlechte Fahrer und so hat man mehr Sicherheitsabstand. Oder man wusste, wie populär SUVs werden würden, die sind ja auch eine Nummer größer als normale Autos.

Samstag, 1. Juli 2006

Bus fahren (Teil 1)

Da ich jeden Tag mit dem Bus zur Arbeit fahre (eine Stunde Fahrtzeit!), gibt es dazu jede Menge zu sagen. Vieles hier gilt vermutlich nur für San Diego! Fangen wir von vorne an...

Bus fahren ist recht erschwinglich. Eine Fahrt kostet meist $2.25 und der Fahrschein gilt dann für zwei Stunden, egal wo man hin will in der Stadt. Die Busfahrer sind meist sehr freundlich und hilfsbereit. Die Busse sind selbstverständlich klimatisiert.

Klingt ja soweit ganz gut.
Leider halten die Busse quasi jeden Block einmal, also oftmals alle 200 Meter. Daher braucht man selbst für kurze Strecken ewig. Der Fahrplan gilt nur für eine Handvoll Haltestellen. Für alle anderen Haltestellen kommt der Bus halt irgendwann zwischen den Zeiten für die nächsten, im Fahrplan vorkommenden Haltestellen. Aber meist haben die Busse eh Verspätung.

Nach 21 Uhr fährt übrigens gar kein Bus mehr. Also ist man da ohne Auto wieder aufgeschmissen, denn mal kurz vom Kino heimlaufen ist nicht, das wären in meinem Fall gut 10 Kilometer.

Freitag, 30. Juni 2006

Appetitanreger

Sicher hat jeder schon was von den Supermärkten hier gehört: Sie sind riesig was damit zusammenhängt, dass die Auswahl groß ist. Von jedem Produkt gibt es mindestens eine Handvoll Marken (ich habs noch nicht gezählt, aber ich bin sicher, dass unser Supermarkt hier über 20 verschiedene Marken von Chocolate Chip Cookies führt).

Das Problem mit der gesunden Ernährung hier liegt auch mit daran, dass Gesundes (etwa Gemüse) eher teuer ist (oder man kriegt manches kaum) und etwa Kekse einfach zu süß sind. Ich vermisse hier v.a. Knuspriges (etwa Brot, Kekse), alles viel zu weich.

Es gibt auch böse Ausrutscher (als Schwabe sollte ich lieber Verbrechen sagen), in dem Fall auch noch mit deutscher Unterstützung: Fix-und-fertig Spätzle von Maggi

Mahlzeit.

Donnerstag, 29. Juni 2006

Abflug

Schon seit vielen Tagen geistert in meinem Kopf die Idee, meine Erlebnisse hier in den USA niederzuschreiben. Quasi eine Art Kuriositäten-Tagebuch. Ich werde hier geradezu überhäuft mit Skurrilem oder einfach nur Dingen, die so anders sind zu dem, was man in Deutschland/Europa gewöhnt ist.

Ich will versuchen Episoden meiner Erlebnisse hier niederzuschreiben. Das reicht von Alltäglichem, an das man sich einfach gewöhnen muss, bis zu Dingen, über die ich nur den Kopf schütteln kann.

Dementsprechend werde ich immer mal wieder einen neuen Eintrag hier hinzufügen, je nach Zeit (ich bin ja hier in San Diego v.a. zum Arbeiten) und Vorfall - genug gesammelt hab ich auf alle Fälle schon. Freu dich drauf!