Montag, 16. Juni 2008

United Airlines: Lahm oder professionelle Ruhe?

Die letzten zwei Tage habe ich v.a. in Schlangen vor Airline-Schaltern verbracht. Was ein Spaß.

Wenn man den United-Bediensteten zuschaut, wie sie gemächlich hinter ihren Tresen auf und ab watscheln, da musste ich mich schon fragen: Sind die jetzt lahmarschig und unmotiviert oder handelt es sich hier einfach nur um professionelle Ruhe?

Nachdem die United-Bediensteten sich als größtenteils inkompetent, langsam und widersprüchlich herausgestellt haben, vermute ich, sie sind ersteres: Furchtbar lahm. Positiv gesprochen könnte man sie wohl als stoisch beschreiben - aber wenn um sie rum hunderte Kunden auf Abfertigung und Hilfe warten, ist das einfach nur unprofessionell und schlich eine Frechheit. Vielleicht erwarte ich aber auch zu viel, vielleicht ist das schnelle und exakte Abfertigen von Kunden eine deutsche Eigenschaft, die diese US-Bediensteten einfach nicht aufbringen können.

Mir schien es oft so, als suchten sie Arbeit hinter ihrem Tresen, bei der sie sich bloß nicht mit Kunden beschäftigen müssen. Service ist was anderes, soviel steht fest.

In Reichweite

Klar, in den USA ist alles größer. Nun gut, fast, wie ich gestern erfahren habe. Auf die Frage, ob ein Restaurant in Laufreichweite ist, kassierte ich nur ein Kopfschütteln. Also den Shuttle genommen und 2 Minuten später stand ich vor einem Restaurant. Der Rückweg zu Fuß war dann eine Sache von nichtmal 10 Minuten. Das ist natürlich viel zu weit für einen Ami zum Laufen ;)

Da es schon dunkel war, hatte ich anfänglich etwas Angst, die Straße könnte nicht beleuchtet sein, weil es durch ein Industriegebiet ging. Hier vergaß ich abermals, dass ich in den USA bin, wo alles immer beleuchtet ist - meist sogar viel zu viel. War also taghell auf dem Rückweg.

Sonntag, 15. Juni 2008

Straßenbild San Francisco

In San Francisco spielt sich viel Leben auf der Straße ab. Mag mit am guten Wetter liegen. Aber es gibt auch sehr viele (und ich meine sehr viele) Obdachlose, die durch die Straßen streichen. Viele davon betteln um Kleingeld. Wieder andere sprechen die Passanten an, meist mit allerlei komischen Geschwätz. Gott-sei-dank sind nur wenige aggressiv und schreien rum (meist über irgendwelche Verschwörungstheorien). Die meisten sind ganz nett.

Beim Frühstück gestern saß so einer neben im vor einem Starbucks. Er hat mich die komplette Zeit zugetextet. Seine Stories wurden immer fantastischer. Er habe zwar keinen Penny, aber hoffe bald auf eine Erbschaft. Dann würde er seine eigene Filmproduktionsfirma gründen und eine Oper verfilmen. Danach war er dann ein klassischer Musiker oder Dirigent (je nachdem).

Richtig störend war nur, dass er recht schnell rausbekommen hat, dass ich aus Deutschland komme. Es kamen immer wieder Sprüche über das 3. Reich und die SS. Und wenn ich ihn zurechtgewiesen habe (was soll der Mist auch?), war zumindest für ein paar Minuten Ruhe. Schon schade, dass das das einzige ist, das manche mit Deutschland verbinden.

Alterscheck

Meine alte Regel hat nach wie vor bestand: Wenn immer ich meinen Pass dabei habe, werde ich sicherlich nicht nach einer ID gefragt, wenn ich Alkohol bestelle (in den USA darf man Alkohl ja erst mit 21 zu sich nehmen und die Wirte sind angehalten, ihre Gäste im Zweifelsfall bzw alle unter 30 zu kontrollieren). Andersherum will man immer meine ID sehen, wenn der Pass gerade mal daheim liegt (das letzte Mal war erst letztes Jahr in San Diego). Ich sollte dazu sagen, dass der deutsche Personalausweis, den ich immer dabei habe, meist nicht anerkannt wird - warum auch immer.

Nun, gestern gabs Margarita und, da ich meinen Pass dabei hatte, auch keinerlei Kontrolle. Dafür musste ein Päarchen die Bar verlassen, weil sie dem Barkeeper zu jung aussah und sie auch keinen Ausweis dabei hatte ("...it's a law in California."). Der Barkeeper hat mir zugezwinkert und meinte nur "...she looked so young...".

Samstag, 14. Juni 2008

Silicon Valley vs San Fracisco

Palo Alto und San Francisco trennen 45 Minuten Bahnfahrt mit dem Caltrain - und wenigstens 10°C, von über 30°C auf unter 20°C - beziehungsweise noch kälter, wenn man im Wind steht. Das ist für meinen Geschmack schon etwas zu kalt, zumal die Sonne trotzdem gut für einen heftigen Sonnenbrand ist, ohne dass man es merkt.

Dafür hat mein Hotelzimmer keine Klimaanlage. Das ist prinzipiell gut. Doch auf der anderen Seite steht die Luft in meinem Zimmer und es ist sehr warm, sehr viel wärmer als draußen.

Freitag, 13. Juni 2008

Fahrradweg

Ich hab heute in Mountain View, Kalifornien etwas entdeckt, dass ich noch nie vorher in den USA gesehen habe: Einen waschechten Fahrradweg! Eine extra Spur nur für Fahrräder auf beiden Seiten der Straße - für Deutschland nichts besonderes, aber in den USA für mich fast schon eine Sensation.

Zumal hier scheinbar doch einige Leute tatsächlich das Fahrrad benutzen. Im Gespräch mit einem Mitarbeiter von Google habe ich sogar erfahren, dass es zur Rush Hour oftmals bedeutend schneller ist, das Fahrrad zu nehmen.