Montag, 31. August 2009

Der letzte Tag

Und nun ist auch mein letzter Tag in meiner Wohnung in Bellevue rum. Die Schränke sind leer, fast alles eingepackt. Ob am Ende alles in die Koffer für den Flug passt, muss ich mal noch sehen.
Wir haben den Tag ruhig angehen lassen, waren noch einmal im Fitnessstudio schwimmen und danach im Kino. Zum Abschluss ging es in ein gutes Fischrestaurant direkt am Lake Washington, quasi zum Abschluss.

Morgen geht es dann erst einmal für die Woche in die Berge zum Wandern, danach eine Woche auf einer Insel kurz vor Kanada (wo wir vielleicht ein paar Orca-Wale sehen können) und zum Abschluss in den Olympic National Park. Und am 11. September geht es dann zurück nach Deutschland.

Und damit ist das auch vorerst mal wieder der letzte Blog-Eintrag. Eben bis ich das nächste Mal in den USA bin.

Sonntag, 30. August 2009

Mein letzter Tag bei Microsoft Research

Freitag war er da: Mein letzter Tag bei Microsoft Research. Die letzten Tage waren sehr arbeitsreich, ich hatte noch viel zu tun, um mein Projekt soweit zum Abschluss zu bringen - letztendlich haben allerlei Probleme dafür gesorgt, dass ich leider nicht alles fertigstellen konnte. Das sorgte aber auch dafür, dass die letzte Woche noch schneller rum ging wie schon die Zeit zuvor.

Freitag Vormittag hatte ich meinen Abschlussvortrag, der im größten Vortragssaal von Gebäude 99 stattfand - nicht, weil so viele Zuhörer gekommen wären, aber alle anderen waren bereits ausgebucht. Der Vortrag verlief überraschend gut, v.a. dafür, dass der Vortrag mit der heißen Nadel gestrickt war, denn viel Zeit zum Vorbereiten war nicht.
Danach hat dann mein Mentor zum Essen eingeladen. Zusammen mit Kollegen aus dem Team, mit denen ich die ganze Zeit zu tun hatte, sind wir in ein Restaurant auf dem Microsoft Campus gegangen und es gab Burger frisch vom Grill.

Der Rest des Tages war dann geprägt von allerlei Arbeit, um ein paar noch offene Fragen im Projekt abzuschließen. Überhaupt war es nochmal ein langer Arbeitstag, erst kurz vor 23 Uhr konnte ich endlich heim, nachdem ich meinen Betreuer noch ausführlich in die Software, die ich in den 3 Monaten geschrieben habe, eingewiesen hatte.

Natürlich musste ich auch noch meinen Schreibtisch aufzuräumen - sowohl den echten wie den virtuellen in Windows. Und nachdem ich dann den gestellten Laptop und meine Zugangskarte abgegeben hatte, war mein Praktikum wirklich vorbei.

Und jetzt freue ich mich auf knapp 2 Wochen Urlaub, um mich richtig vom Stress der letzten Zeit zu erholen.

Samstag, 29. August 2009

Sport und die Zeit danach (Gastbeitrag)

Es gibt hier genau 3 Möglichkeiten Sport zu machen: Im Fitnessstudio, auf dem Heimtrainer zu Hause oder am Rande einer Hauptverkehrsstraße. Für die Radfahrer gibt es noch die Möglichkeit entlang der Autobahn zu radeln.

Da ich diese Woche ja die Zeit alleine verbringen durfte, keinen Heimtrainer habe und auch nicht mehr als nötig an der Straße entlang laufen wollte, habe ich mich doch einfach mal für eine Schnupperwoche im Fitnessstudio angemeldet. Die Vorzüge wurden ja bereits erläutert, die vielen Möglichkeiten sich in dem Fitnessstudio zu verlaufen habe ich auch bereits alle genutzt. Als ich dann die Preise für das Fitnessstudio gesehen habe, wusste ich auch, wie Sie die vielen Angestellten bezahlen. Alleine die Anmeldegebühr beträgt über $1200, der monatliche Beitrag mit schlappen $140 fällt da nicht mehr ins Gewicht.

Nach der körperlichen Ertüchtigung kann man natürlich die Sauna und den Whirlpool genießen oder zusehen, wie sich die Dame von Welt mit ihrem mitgebrachten Schminkkoffer und Glätteisen vor dem Spiegel gerne mal eine halbe Stunde aufhält, um sich für die Arbeit oder die anstehende Shoppingtour fertig macht.

Geschrieben von Ute.

Freitag, 28. August 2009

Milch und Orangensaft

Die Qual der Wahl im Supermarkt hat man bei Milch und Orangensaft. Beide Produkte nehmen in einem typischen Supermarkt schnell ein komplettes Kühlregal ganz für sich ein.

Bei der Milch gibt es natürlich verschiedene Packungsgrößen, meist 1 Liter oder 1 Gallone (halbe Liter führen meist nur die ganz großen Ketten). Zusätzlich hat man die Wahl zwischen Vollmilch, Halbfett-Milch und fettfreier Milch. Aber das war noch nicht alles. Dann gibt es Milch mit verschiedensten Vitaminen zugesetzt (meist Vitamin D) oder gar mit zugesetzten Calcium. Zum Abschluss gibt es auch noch Milch ohne Kuh, also Sojamilch (das gleiche Spiel wiederholt sich übrigens nochmal beim Joghurt).
Für den Kaffee gibt es noch "Spezialmilch", also Mischungen von Milch mit Sahne, wiederum in verschiedenen Fettstufen und mit und ohne zugesetzten Vitamine.

Beim Orangensaft gibt es eigentlich fast nur die 1 Gallonen Größe. Dafür muss man sich entscheiden, ob es Direktsaft oder Saft aus Konzentrat sein soll. Auch hier gibt es natürlich Sorten, denen Vitamine und Calcium zugesetzt wurde. Dann Sorten ohne oder mit wenig Fruchtfleisch, andere mit Fruchtfleisch oder gar extra viel Fruchtfleisch (was immer das bedeuten mag). Den Rest des Kühlregals teilen sich dann noch Säfte mit Orangen aus verschiedenen Teilen der USA, zum Beispiel Kalifornien oder Florida, und natürlich Fruchtsaftmischungen, Orange + Mango, Orange + Apfel etc etc etc.

Donnerstag, 27. August 2009

Der Kühlschrank

Mein Kühlschrank ist für amerikanische Verhältnisse eher ärmlich. Die richtig tollen Geräte haben eine Doppeltür und in der Tür selbst einen Eiswürfelspender. Ich kann aber trotzdem nicht behaupten, dass mein Gerät zu klein wäre, ganz im Gegenteil.

Auf dem Foto rechts (Klick für größere Version) sieht man das gute Stück nach dem letzten Einkauf. Das Gefrierfach oben nimmt mehr als 1/4 des Volumens des Kühlschrankes ein. Wie man sieht nutze ich den Platz für Brot und jeder Menge Eiscreme.

Ansonsten findet man bei mir vor allem Gemüse, Obst, Getränke und etwas Käse und Joghurt. Wasser liegt gleich in 1 Gallonen Kanister drin, auch der Pack Orangensaft, der in der Tür steht, fasst fast 2 Liter. Bei der Milch belasse ich es aber bei einem Liter statt der obligatorischen Gallone, die wird ja doch nur schlecht so wenig wie ich verbrauche.

Bei all der Größe schafft man es allerdings nicht, eine geöffnete Weinflasche mit Korken in den Kühlschrank zu stellen. Die Fächer in der Tür sind einfach nicht hoch genug und die Höhe der Türfächer lässt sich unpraktischerweise auch nicht verstellen. Ist wohl noch niemanden aufgefallen, vermutlich trinken zu wenig Amis Weißwein.
Nach mehreren Versuchen, einen Weißwein zu finden, der mir schmeckt, habe ich das auch aufgegeben und bleibe lieber beim guten deutschen Bier, wie man sieht...

Mittwoch, 26. August 2009

Der eigene Flohmarkt

Die meisten amerikanischen Häuser besitzen ja keinen Keller. Deswegen wird oft die Garage zum Aufbewahren von Dingen genutzt, die man nicht immer oder gar nicht mehr benötigt.
Aber auch die größte Garage ist irgendwann voll, selbst wenn man das Auto stets auf der Straße parkt. Oder man zieht um (es gibt Statistiken, die besagen, dass der Durchschnittsamerikaner alle paar Jahre umzieht), dann will man das ganze Gerümpel sicher nicht noch extra einpacken und mitnehmen.

Stattdessen organisiert man hier einen "Yard Sale" oder "Garage Sale". Im Prinzip ist das ein privater Flohmarkt mit nur einem Verkäufer: Dem Hausbesitzer, auf dessen Grundstück (meist die Einfahrt oder der Vorgarten) dieser Verkauf stattfindet. Dort kann dann jeder hinkommen und für kleines Geld kaufen, was man gerade so braucht.

Diese Garage Sales werden durch Schilder, die man an die nächste größere Kreuzung hängt, beworben (wobei es auch sicher Internetseiten dafür gibt). Da liest man dann ein paar Tage vorher: "Garage Sale diesen Samstag von 9-17 Uhr". Ist man also gerade umgezogen, lohnt es durchaus am Wochenende mal etwas durch die Nachbarschaft zu fahren (wohlgemerkt fahren und nicht laufen, wenn hier jemand durch eine Wohnsiedlung läuft und offensichtlich weder Nordic Walking noch Joggen betreibt, wird argwöhnisch beäugt), irgendwo ist bestimmt ein Garage Sale und man kann günstig Dinge einkaufen, die einem selbst noch fehlen.

Dienstag, 25. August 2009

Heiße Sache

Mein Herd ist eine heiße Sache. Statt Herdplatten gibt es Spiralen, auf denen der Topf steht. Diese Spiralen werden aufgeheizt und glühen auf den oberen Stufen (siehe Foto rechts), selbst wenn ein Topf drauf steht. Nicht unbedingt die beste Konstruktion, ich hab immer das Gefühl, dass die Pfannen nicht Plan auf den Spiralen stehen.

Der Herd an sich ist übrigens riesig. Der Backofen hat die für die USA typische Übergröße, damit an Thanksgiving (dem Erntedankfest) auch der Truthahn für die ganze Familie reinpasst.

Montag, 24. August 2009

Wie man sich bettet

Mein BettIm US-Schlafzimmer trifft man auf einen anderen Typ von Betten als wir normalerweise in Deutschland gewöhnt sind. Ich habe mal rechts mein Bett hier als Ansichtsexemplar eingefügt (klicken für größere Version).

Das typische amerikanische Bett (ich behaupte das jetzt einfach mal aus meiner Erfahrung heraus) besitzt eine Federkernmatratze und dafür keinen Rost. Trotzdem sind die amerikanischen Betten vergleichsweise hoch, oft sogar leicht höher als die Sitzfläche eines Stuhls. Dabei wirkt das Bett sehr wuchtig, weil die Seiten mit herab hängenden Stoff verkleidet sind, so dass das Bett wie ein massiver Klotz wirkt.

Eine einfache Bettdecke gibt es nicht. Dafür eine Kombination aus Bettlaken, Wolldecke und Tagesdecke. Je nach Wärme kann man so sich mehr oder weniger warm zudecken. In einem Haus, in dem ich letzten Monat war, wurde das ganze noch mit jeder Menge Zierkissen (wenigstens 10 Stück!) gekrönt, die am Kopfende auf der Tagesdecke aufgestapelt wurden. Was man damit in der Nacht macht, weiß ich nicht. Vermutlich das, was ich immer in Hotels mache: Sie auf den Boden verfrachten, wo sie nicht mehr stören.


Sonntag, 23. August 2009

Meile, Fuß, Pfund, Unze, Galone, Fahrenheit. (Teil 2)

Im Supermarkt geht die Sache mit den ungewohnten Einheiten natürlich gleich weiter: Statt Liter und Gramm findet man Pfund und Unzen (oz), wobei die Unzen sowohl als Gewicht als auch als Maßeinheit für Flüssigkeiten verwendet wird.
Die Cola- oder Bierdose ist hier typischerweise 12 Unzen groß, das sind etwa 0,35 Liter. Wenns größer wird, trifft man auch mal schnell das Pint an, etwa ein halber Liter (auch gut zu wissen, wenn man in England mal ins Pub geht).

Bei vielem Abgepackten hat man noch Glück, mittlerweile steht oft neben den US-Einheiten noch die metrischen dabei. Auf diese Weise kann man auch die Umrechnung ins metrische System etwas lernen, aber trotzdem fehlt so das gewissen Gefühl für diese Einheiten.
Besonders schlimm ist das an der Fleischtheke: Da ich bis heute kein Gefühl für das Gewicht einer Unze habe, bestelle ich mein Fleisch eben in englischen Pfund (grob 450g), kaufe also ein viertel Pfund Hackfleisch ein (OK, das mache ich natürlich auch nicht, so wenig kauft niemand in Amerika ein, nicht einmal für sich alleine). Nicht sehr überraschend verwendet auch die Waage an der Fleischtheke das Pfund, das nächste darüber ist der Zentner, also viel zu groß.

Die Waage im Fitnessstudio kann man netterweise von Pfund auf Kg umstellen. Das eigene Gewicht im dreistelligen Bereich ist schon gewöhnungsbedürftig.
Dieses anerzogene Gefühl für eine Größe dürfte wohl auch der Hauptgrund sein, warum die USA als
einzige Industrienation noch an diesen Einheiten festhalten. Zudem ist die Umrechnung von einer Größe in die andere alles andere als einfach: 1 Fuß sind 12 Zoll, 1 Pfund sind 16 Unzen und so weiter. Die Kinder in der Schule haben damit sicherlich ihren Spaß.

Ich will aber nicht verschweigen, dass sich auch hier zumindest in der Wissenschaft das metrische System mehr oder weniger durchgesetzt hat. Und einige Amis, mit denen ich über diese Einheitenwirrwarr gesprochen habe, finden das metrische System auch viel praktischer - wäre nur die Umgewöhnung nicht.

Samstag, 22. August 2009

Meile, Fuß, Pfund, Unze, Galone, Fahrenheit. (Teil 1)

In den USA zu leben heißt nicht nur, dass man sich an gewisse kulturelle Unterschiede und eine andere Sprache gewöhnen muss. Viel schwerwiegender ist fast noch, dass sich hier das metrische System bisher kaum herumgesprochen hat.  Und das bedeutet, dass man sich in fast allen Bereichen des Lebens umstellen muss.

Das fängt damit an, dass die Temperatur in Fahrenheit gemessen wird. Klar kann man das am heimischen PC mal kurz umrechnen, aber man will ja auch beim üblichen Gespräch über das Wetter mitreden können, also habe ich mir zumindest ein paar Richtwerte zurecht gelegt. 60 sind kühl, 70 angenehm, 80 warm, 90 heiß (entsprechend 15, 21, 26 und 32°C).

Im Straßenverkehr ein ähnliches Problem: Auf den Autobahnen im Staate Washington darf man bis zu 60 Meilen pro Stunde fahren, auf normalen Straßen zwischen 30 und 40 Meilen/h. Das ersteres mit 97Km/h eher langsam und letzteres fast wie in Deutschland ist, merke ich erst nach etwas Kopfrechnen.
Kürzere Abstände misst man hier in Fuß. Kann ich also im Schwimmbecken von 4 Fuß Tiefe noch stehen? - Ja, denn das sind nur 1,2 Meter, aber in dem Fall ging es schneller, es einfach auszuprobieren, als mit dem Kopfrechnen anzufangen.
Die Körpergröße sollte man natürlich auch am besten in Fuß und Zoll parat haben. So wie ich keine Vorstellung habe, wie lange denn 6 Fuß sind, so haben die Amis natürlich auch keine Vorstellung, wie lange 183cm sind.
Wir hatten einmal die bizarre Situation, dass jemand im Auto meinte "Noch 100m, dann ist es auf der rechten Seite", und der Fahrer zurück fragte: "Wie lange sind 100m? Wieviel ist das in Fuß?". Die Situation war nur zu lösen, indem er an der richtigen Stelle "Stop!" gerufen hat.

An der Tankstelle tankt man in Gallonen statt in Litern, das sind fast das vierfache. Und um den Daheimgebliebenen etwas die Tränen in die Augen zu treiben: Hier kostet die Gallone Normalbenzin etwa 2,75 Dollar. Vergleicht das mal mit den Preisen in Deutschland (kleine Kopfrechenaufgabe, 1 Dollar sind im Moment etwa 0,7 €).

Freitag, 21. August 2009

Kartoffelschalen

Irgendwie scheint es hier gerade ein Trend zu sein, die Kartoffeln generell mit Schale zu servieren, ganz egal, wie du Kartoffeln zubereitet sind. Kartoffelchips mit Schale, Pommes mit Schale. Heute gab es in der Kantine Kartoffelpüree aus roten Kartoffeln - natürlich mit Schale (bzw Schalenstückchen). Ich dachte zuerst, da wäre Schinkenstücke mit im Püree.

Ich weiß ja nicht genau, warum das hier so beliebt ist. Meine Vermutung ist, dass sich die Amis einreden, dass wäre gesünder, schließlich heißt es ja, dass die meisten Vitamine unter der Schale sitzen. Aber vermutlich wird man auch dort nach dem Frittieren nicht mehr viel finden.

Donnerstag, 20. August 2009

Fußball

Wie weithin ja bekannt sein dürfte, konzentriert sich das amerikanische Sportinteresse vor allem auf Baseball, American Football (wenn man darüber nachdenkt: diese beiden Sportarten sind scheinbar nur in den USA populär) und Eishockey. Fußball ist nach wie vor relativ unpopulär - allerdings mit Ausnahmen.

Bei Microsoft zum Beispiel ist Fußball sehr beliebt. Auf dem Campus gibt es mehrere Fußballplätze, auf denen die Mitarbeiter spielen. Es gibt sogar eine eigene Microsoft-Liga für die Mitarbeiter-Mannschaften.
Auch Seattle hat seit diesem Jahr eine eigene Profimannschaft, die Seattle Sounders, gesponsert von Microsoft. Die Begeisterung  für die lokale Mannschaft scheint mir aber auch begrenzt, so war das Stadion für 67000 Zuschauer noch nie ausverkauft und einzig ein Spiel gegen den FC Barcelona vor kurzen brachte mal mehr als 50000 Zuschauer ins Stadion.

Die Sache mit der Profi-Fußballliga läuft hier allerdings völlig anders als etwa in Europa. Damit ein Verein in der Profilliga MLS spielen darf, muss er an die Liga Lizenzgebühren zahlen und natürlich von dieser zugelassen werden. Auf- und Abstieg gibt es nicht. Dafür spielen alle Mannschaften gleich 4 Mal gegeneinander pro Saison und am Ende, ganz USA-typisch, entscheidet sich in einem KO-Modus ("Playoffs"), wer Meister wird. Dementsprechend sind die Mannschaften auch keine traditionsreichen Vereine, sondern meist speziell für die Profiliga von Investoren gegründete Unternehmen.

Wieso ich überhaupt auf dieses Thema komme: Heute war traditionell das Praktikanten-gegen-Festangestellte Fußballspiel bei Microsoft Research. Bei gut 30 Grad im Schatten (wenn es doch nur Schatten in Nähe des Fußballplatzes gegeben hätte) war das Spiel sehr schweißtreibend. Trotzdem haben wir Praktikanten mit 4:0 gewonnen und ich konnte sogar ein Tor beisteuern.

Mittwoch, 19. August 2009

Krähen

Hier gibt es überraschend viele Krähen. Mir ist das schon vor längerer Zeit aufgefallen, da eine Gruppe von Krähen immer mal wieder "Platzkonzerte" vor meinem Haus gibt, besonders in den frühen Morgenstunden. Aber erst vor Kurzem ist mir auch aufgegangen, warum es so viele gibt: Die Krähen nutzen die unzähligen Müllcontainer und Papierkörbe hier, um sich schnell und einfach Futter zu besorgen. Eines Morgens konnte ich sie beobachten, wie sie einen Papierkorb leer geräumt haben, Pappbecher nach Pappbecher. Die Viecher waren schon richtig geschickt darin, die Becher mit ihren Schnäbeln zu greifen.

Wenn ich meinen Müll wegbringe, flüchtet meistens ein kleiner Schwarm von den Müllcontainern. Die Müllcontainer haben schlauerweise keinen Deckel, sind also leicht zugänglich. Selbst auf dem Microsoftcampus belagern sie die Müllcontainer. Dort haben die Container zwar Deckel, aber die Container stehen trotzdem immer offen, wohl aus Bequemlichkeit.
Aber so schnell hat man eine halbe Krähenplage am Hals.

Dienstag, 18. August 2009

Regionale Fernsehwerbung

In den USA gibt es im Fernsehen auch regionale Werbung. Da wirbt dann der lokale Autohändler für seinen derzeitigen Ausverkauf oder das Restaurant in der Nachbarstadt für die neusten Angebote zum Mittagessen. Diese Werbung ist aber nicht auf Lokalsendern geschaltet, sondern auf Kanälen, die USA-weit zu sehen sind. Der lokale Spot ist aber nur in der Umgebung des Werbenden zu sehen, indem manche Werbebotschaften einfach durch lokale ersetzt, was man teilweise sieht, wenn das Überblenden schlampig gemacht wird.

Ähnliches passiert übrigens auch bei der Übertragung von Baseballspielen. Dazu muss man wissen, dass jeden Tag mehrere Baseballspiele stattfinden, man also auch jeden Tag die Spiele live verfolgen kann. Allerdings sieht man auch dort nur lokale Spiele, also von Mannschaften der direkten Umgebung. Den Rest gibt es nur per Bezahlfernsehen. Natürlich schlecht, wenn man nicht Fan der lokalen Mannschaft ist. Und auch, wenn man gar kein Baseball mag, denn teilweise läuft dann Baseball statt der geliebten Fernsehserie am frühen Abend.

Montag, 17. August 2009

Beim Friseur

Samstag konnte ich es nicht mehr vermeiden zum Friseur zu gehen. Hier werben alle Friseure damit, dass man keinen Termin braucht und ohne Warten gleich dran kommt. Um genau zu sein: Bei den meisten Friseuren kann man gar keine Termine machen. Dass man nicht warten muss, ist natürlich eine Mär, es kann schließlich niemand verhindern, dass zu Stoßzeiten mehr Frisierbedürftige als Friseure da sind.

Aber ich hatte Glück und kam gleich dran. Der Laden sah jetzt nicht so verschieden zu einem deutschen Friseur aus. Einzig, dass überall Diplome rumhingen, die den Friseuren ihr Können und dem Laden selbst die Zulassung attestierten. Ein Grund, hier nicht zum Friseur zu gehen, ist sicher, dass ich schon in Deutschland nicht recht weiß, wie ich die Haare geschnitten haben möchte. Und dann natürlich noch die entsprechenden Fachbegriffe, die ich eben aus dem Kontext erraten musste. So weiß ich jetzt, dass Koteletten auf Englisch Sideburns heißen.

Zuerst hatte ich ein Deja-vu: Als ich vor Jahren das erste Mal in San Diego bei einem US-Friseur war, hat der doch glatt meine gegelten Haare ohne sie vorher zu waschen geschnitten. Und hier wäre das wieder passiert, nur dass ich dieses Mal darauf vorbereitet war und die Dame dann doch aufgefordert habe, mir bitte die Haare zu waschen bevor sie loslegt. Scheinbar wollte sie nicht so recht, denn ihre Reaktion war ein "Sind sie sicher? Das kostet 5 Dollar extra!".
Ich war sicher, zumindest vorher, denn nach der Wäsche war ich sicher, dass die Dame ursprünglich Krankenpflegerin war, so wie sie meinen Kopf hoch und runter gedrückt hat während der Wäsche.

Dann musste ich ihr noch ausreden, mir gleich den Kopf mit dem Rasierer auf wenige Millimeter, sorry, Bruchteile eines Zolls zu kürzen und stattdessen doch lieber die Schere zu verwenden. Und ich wurde dann das Gefühl nicht los, dass sie selbige schon eine Weile nicht mehr verwendet hatte, sie kam mir doch reichlich ungelenk beim Schneiden vor. Aber das schneiden war dann auch nach weniger als 15 Minuten(!) inklusive Haarwäsche vorbei, was vielleicht auch erklärt, dass ich schon bessere Haarschnitte hatte.
Aber immerhin sind die Haare wieder etwas getrimmt und bald kann ich ja wieder zu meinem gewohnten Friseur gehen; sicherlich werde ich damit nicht wieder 10 Wochen warten.

Sonntag, 16. August 2009

Burger-Restaurant

Wir waren letztens im Red Robin, einer Burger Kette. Sie ist allerdings etwas anderes als McD und Co. Der Laden scheint eher auf Kinder ausgerichtet: Alles ist kunterbund, im Foyer gibt es Helium-gefüllte Ballons zum Mitnehmen und ich könnte mir gut vorstellen, dass dort auch wie in US-Fernsehserien für Geburtstagskinder gesungen wird.

Statt Bestellung am Tresen gibt es Bedienungen mit dem für die USA so typischen übertriebenen gute Laune und Dauerlächeln. Auf der laminierten, DIN-A3 großen Karte (kein Witz) natürlich die verschiedensten Burger, mit und ohne Käse, verschiedene Beläge und Soßen.
Softdrinks wie Cola werden schneller nachgefüllt als man sie trinken kann (oder bevor das reichliche Eis im Becher schmilzt) und auch die Pommes werden bei Bedarf nachgefüllt - nicht, dass das nötig wäre, aber ich hab ja offenbar auch nicht den gleichen Hunger wie ein durchschnittlicher Amerikaner. Das ganze nennt sich übrigens "Bottemless", quasi für den Gast mit "Magen ohne Boden".

Samstag, 15. August 2009

Risiken und Nebenwirkungen

Wir kennen es ja aus der deutschen Fernsehwerbung: Nach der Werbung für ein rezeptfreies Arzneimittel (meines Wissens ist bei uns Werbung für verschreibungspflichtige Medikamente verboten) kommt immer noch der Satz "Zu Risiken und Nebenwirkungen..." hinterher, der gesetzlich vorgeschrieben ist.

In den USA geht man einen Schritt weiter. Zum einen ist Werbung für verschreibungspflichtige Medikamente offensichtlich erlaubt. Die Werbung ist dafür ist aber ziemlich bizarr: Oftmals sieht man einen Menschen, der von seinem Leiden erzählt und erklärt, dass es ihm richtig gut geht, seit er Medikament X einnimmt. Dann wird empfohlen, man möge doch bei ähnlichen Beschwerden doch mal seinen Arzt direkt auf Medikament X ansprechen, ob das nicht helfen könnte.
Und dann kommt das krasseste: Denn dann kommt nicht der Satz mit den Risiken und Nebenwirkungen, sondern dann werden alle Risiken und Nebenwirkungen verlesen - komplett. Und wer sich schon einmal die Mühe gemacht hat, die Nebenwirkungen auf dem Beipackzettel eines Medikaments zu lesen, weiß, dass man danach eigentlich keine Medizin mehr schlucken will. Hier kriegt man vorgebetet, dass man eine schwere Depression oder eine Hirnblutung kriegen kann. Diese Aufzählung von Nebenwirkungen nimmt gerne mal die halbe Zeit des Spots ein.

Besonders schön auch bei der Werbung für Potenzmittelchen der Hinweis, man solle bitte vorher mit einem Arzt abklären, ob man fit genug für Sex ist. Absicherung ist alles.

Freitag, 14. August 2009

Coupons und Rabatt im Supermarkt

Die meisten großen Supermarktketten haben Kundenkarten. Mit diesen hat man Zugang zu besonderen Rabatten oder Aktionen. Teilweise geben die Supermärkte an ihre Stammkunden auch Coupons aus, mit denen man dann verbilligt einkaufen kann. Hat man keine Kundenkarte, gibt es auch keine Rabatte oder Angebote.

Die Coupons und Rabatte sollen die Kunden bei der Stange halten, damit sie auch schön brav nur in dem einen Supermarkt einkaufen. Zudem eine nette Möglichkeit, die Kunden auch auf neue oder andere Produkte aufmerksam zu machen. In einem Supermarkt in San Diego, in dem ich oft eingekauft habe, wurde das sogar explizit angepriesen: Die Coupons wurden individuell auf den Kunden zugeschnitten, generiert aus den bisherigen Einkäufen und für ähnliche oder verwandte Produkte.
Daneben gibt es natürlich noch "zwei zum Preis von einem" Aktionen oder einen simplen Preisnachlass.

Natürlich haben auch hier die Supermärkte nichts zu verschenken und schaut man genauer hin (das ist zumindest meine Beobachtung), so merkt man schnell, dass die Supermärkte eher hochpreisig und die verbilligten Angebote eher normalpreisig sind - soviel also zum Schnäppchen.

Dem entgegen wirbt Trader Joe damit, eben kein solches Kundenkartensystem zu besitzen und lieber die Preise für alle und generell niedrig zu halten. Ich persönlich halte von Kundenkarten nicht viel und da Alternativen existieren, vermeide ich Supermärkte, die nur mit Kundenkarte vernünftige Preise haben.

Donnerstag, 13. August 2009

Ein Briefkasten voll Werbung

Während in Deutschland fast jeder ein "Bitte keine Werbung einwerfen" auf dem Briefkasten kleben hat, so habe ich so einen Aufkleber hier noch nirgends gesehen. Und obwohl fast niemand meine Adresse hier hat, so muss ich doch fast jeden Tag meinen Briefkasten leeren, denn fast jeden Tag landen Postwurfsendungen en masse in ihm.
Witzigerweise steht hier direkt neben dem Briefkasten eine große Mülltonne und die ist Abends, wenn ich meinen Briefkasten kontrolliere, schon gut mit den Prospekten gefüllt, die ich auch noch hinein schmeiße.

Aber es gibt einen offensichtlichen Grund, warum trotzdem niemand was gegen diese Werbeflut hat: Die meiste Werbung informiert nicht nur über Angebote, sondern legen gleich noch Coupons bei, damit man verbilligt einkaufen kann. "...Mit diesem Coupon zwei zum Preis von einem...".
Und Coupons haben hier Tradition, aber darüber schreibe ich ein andermal.

Mittwoch, 12. August 2009

Das US-Militär im Alltag

Auf dem Nachhauseweg kam mir heute eine Gruppe in Dreierreihen in Tarnuniform im Laufschritt entgegen, am Anfang und am Ende jeweils zwei drahtige Soldaten, die wie im Fernsehen im Singsang eine Zeile vorgesungen haben, die die Truppe nachgesungen hat. Für mich ein etwas bizarrer Anblick.
Dabei ist mir erst aufgefallen, dass ich jeden Tag am Klubhaus einer großen Veteranenvereinigung vorbei laufe, was wohl den Aufzug erklärt.

Das Militär ist generell sehr populär und Soldaten hoch angesehen, die Amerikaner erkennen auf diese Weise an, dass die Soldaten ihr Leben zum Schutz des Landes einsetzen - auch wenn das meist in Ländern geschieht, von denen viele Amerikaner nicht wissen, wo sie liegen oder warum genau die Soldaten dort im Einsatz sind. Die zentrale Rolle des Militärs in den USA zeigt sich auch an den vielen Autos, auf denen man "Support our troops" ("Unterstützt unsere Truppe") Aufkleber, oder Vorgärten mit entsprechenden Aufstellern sieht.
In vielen Kinos, Ausstellungen und Museen erhalten Angehörige des Militärs ermäßigten Eintritt. Teilweise habe ich auch Hotels und Pensionen gesehen, die Soldaten Ermäßigungen bieten. Und in den meisten Hafenstädten gibt es ein Mal im Jahr eine Flotten-Woche (Fleet Week), wie im Juli auch in Seattle, wo die Bevölkerung Kriegsschiffe besichtigen und Flugshows genießen kann und die Seeleute besonders herzlich in der Stadt empfangen werden.

P.S. An dieser Stelle sei auch darauf hingewiesen, dass die USA alleine für 2009 gut 500 Milliarden Dollar für den Verteidigungshaushalt und damit für das Militär veranschlagt haben. Das ist mehr als die nächsten 10 Länder mit dem größten Verteidigungshaushalt zusammen. Zum Vergleich: Deutschland veranschlagt immer noch absurde 45 Milliarden pro Jahr.

Dienstag, 11. August 2009

Arbeitsplatz (Teil 2)

Mein Büro, das ich zur Zeit mit zwei anderen teile (eigentlich passen 4 rein), befindet sich im ersten Stock. Wie so viele Büros in Gebäude 99 hat es leider keine Fenster, die einem erlauben würden, nach draußen zu schauen. Den Blick raus vermisse ich schon sehr. Wie man auf dem Bild rechts sieht (anklicken zum Vergrößern), ist die Wand (und Tür) zum Gang verglast. Das haben alle Büros hier.
Ich selber schaue aber auf eine weiße Wand, auf der man auch schreiben kann. Überhaupt wurde das gesamte Gebäude so geplant, dass man sich möglichst überall treffen und über Probleme diskutieren kann. Besonders wichtig war dabei, dass man Gedankengänge praktisch überall festhalten kann. So liegen überall Filzstifte herum, mit denen man auf die Wände oder auch auf Glasschreiben schreiben kann. Auch auf dem Foto sieht man ganz links noch, dass jemand auf der Glasscheibe gerechnet hat. Überhaupt sind die meisten Wände mit irgendwelchen Dingen vollgekritzelt und man muss erst Mal mit einem Löscher darübergehen, um wieder für die eigenen Gedanken Platz zu haben.

Meinen Schreibtisch sieht man übrigens halb rechts, mit dem Laptop vor dem Monitor.

Montag, 10. August 2009

Mein Arbeitsplatz (Teil 1)

So, nun bin ich schon 9 Wochen hier, hab also nur noch 3 Wochen vor mir. Höchste Zeit, mal etwas von meinem Arbeitsplatz zu zeigen. Der Großteil von Microsoft Research Redmond residiert zur Zeit in Gebäude 99, dass erst vor kurzer Zeit errichtet wurde. Das Gebäude hat 4 Stockwerke und besitzt im Innern ein lichtdurchflutetes Atrium als Lobby. In der Lobby befinden sich Sitzgelegenheiten und eine Kaffeebar, perfekt um sich mit anderen zu treffen.
Ins Gebäude selbst kommt man aber nur mit Zugangskarte oder wenn man als Gast registriert ist. Und man wird am Anfang eindringlich darauf hingewiesen, niemanden ins Gebäude zu lassen.



Der Haupteingang von Gebäude 99: Microsoft Research
(Anklicken für eine größere Darstellung)
Die Lobby
(Anklicken für eine größere Darstellung)

Ins Atrium schauen pro Stockwerk jeweils 2 Konferenzräume (auf dem linken Foto kann man ihre Verglasung oben links sehen), ansonsten geht auf jedem Stockwerk ein Gang als Empore rund ums Atrium herum.
Im Erdgeschoss befindet sich auch die Cafeteria, wo man sich Mittags mit was Warmen oder frischen Sandwiches oder Salat versorgen kann. Allerdings ist unsere Cafeteria klein und nicht sonderlich gut, so dass wir meist in ein benachbartes Gebäude zum Mittagessen gehen. Aber immerhin gibt es vor Gebäude 99 eine Terrasse mit Tischen, Stühlen und Sonnenschirmen, wo man bei gutem Wetter auch draußen essen kann.

Sonntag, 9. August 2009

Kreiere einen Teddy

Heute war ich im Build-A-Bear Workshop. Der Laden in der Mall war mir schon vor einigen Wochen aufgefallen, aber jetzt hatte ich Zeit, ihn mir etwas genauer anzuschauen. Die Idee des Ladens ist einfach: Jedem sein persönliches Kuscheltier in ein paar wenigen Schritten.

Zuerst wählt man sein Kuscheltier aus verschiedenen, noch nicht ausgestopften Modellen aus. Es gibt natürlich Teddys, aber auch Hunde, Hasen usw. Dann kann man sich aussuchen, ob man dem Teddy das Sprechen (oder das Brummen) beibringen will, in dem man ihm eine kleine Box einpflanzt, die Geräusche abspielt, wenn man den Teddy drückt. Zusätzlich kann man dem Bären ein Herz geben, dass sogar schlägt, wenn man ihn drückt. Dann geht es zum Füllen und Zunähen.

Nächster Schritt: Der Teddy braucht Klamotten. Es gibt eine riesige Auswahl von mehr oder weniger Geschmackvollem: Eine eher klassische Latzhose, verschiedene Militär-, Feuerwehr- oder Polizeiuniformen, Sportkleidung, verschiedene T-Shirts, Hosen und Röcke. Es gibt sogar ein Hawaii-Outfit mit Baströckchen und Kokosnuss-Bikini und Glitzerkleidchen.
Und Schuhe dürfen natürlich auch nicht fehlen: Turnschuhe, Gummistiefel, Sandalen, Lederschuhe und sogar Schlittschuhe.
Und dann gibt es noch jede Menge Accessoires zu kaufen: Handtaschen, Sportgerät (Baseballschläger, Fußbälle, Tennisschläger), verspiegelte Sonnenbrillen (sehr cool!), Hüte. Und sogar Perücken!

Zum Abschluss geht es dann daran, eine Geburtsurkunde für den Bären auszufüllen. Darauf stehen dann seine Merkmale, wie Größe und Gewicht, Fell- und Augenfarbe. Und natürlich das "Geburts"datum und der Name des Bären. Und dann kann man seinen neuen, besten Freund mit nach Hause nehmen.

Diese Stofftier-Kette ist natürlich voll auf Kinder ausgelegt und ich kam mir darin fast fehl am Platz vor. Aber es war interessant zu beobachten, wie liebevoll die Kinder ihre Teddys ausgestattet haben; unterstützt von den Mitarbeitern, die aus dem Teddy-Kreierung eine kleine Zeremonie gemacht haben.

Samstag, 8. August 2009

Joga

Ich komme gerade zurück von meiner ersten Joga Stunde. Ich hatte zum Start im Fitnessstudio ein paar Gutscheine gekriegt, unter anderem 5 Joga Stunden und ein Gutschein für den Sportbedarf-Laden im Studio, um mir dort eine Joga-Matte zu kaufen. Ausprobieren wollte ich Joga schon lange mal, da ich viel Gutes darüber gehört habe, also warum nicht, v.a. wenn es quasi kostenlos ist.

Außer mir war nur noch eine andere Frau zur Jogastunde am Samstag Morgen gekommen. Wenn ich allerdings bedenke, wie gelenkig sie bei den Übungen war, macht die das wohl schon eine längere Zeit. Will sagen, ich hab die 75min über wieder mal gemerkt, wie steif und ungelenkig ich doch bin.
Die Übungen haben mich des öfteren an Übungen aus der Rückengymnastik erinnert, die ich als Jugendlicher machen durfte. Meine Erwartungen wurden jedenfalls nicht enttäuscht: Übungen, die anstrengend und damit Muskel stärkend sind plus Stretching und Entspannung zwischendurch. Und das gab es auch, quasi Fitnesstraining mit dem Körper als Sportgerät.

Erschwerend war eigentlich v.a., dass die Ansagen für die Übungen natürlich alle in Englisch waren und ich ab und an meine Mühe hatte zu verstehen, wie die Position aussehen soll, auch teilweise bedingt dadurch, dass mein Vokabelschatz in diesem Bereich doch etwas dünn ist. Aber da hilft es dann ja, sich die Position bei anderen abzugucken.

Jetzt muss ich erstmal die Joga-Matte auslüften lassen. Da sie so neu ist, hat sie noch ziemlich ausgedünstet, das ist nicht unbedingt angenehm, wenn man entspannt darauf liegen soll.

Freitag, 7. August 2009

Die Post (Teil 2)

Den Postämtern merkt man an, dass die US-Post noch ein 100%iger Staatsbetrieb ist. Die Ämter erinnern doch stark an die alten Postämter
in Deutschland, inklusive dem typischen Muff. Die Öffnungszeiten sind dann auch ganz untypisch kurz für die USA: Meist von 8:30 - 18 Uhr und Sonntags geschlossen.

Letzte Woche brauchte ich ein paar Briefmarken. Im Internet hatte ich gelesen, dass die US-Post so gennante "Automated Postal Centers" hat. Ich musste dabei an die meiner Meinung nach genialen Briefmarkenautomaten der Deutschen Post denken. Aber wie groß war dann die Enttäuschung. Die Bedienoberfläche hätte kaum hässlicher ausfallen können, von Bedien-Ergonomie und intuitiver Bedienung keine Spur. Aber das Beste war, dass ich die Briefmarke, die ich gerne haben wollte, nicht kaufen konnte. Im Gegensatz zu den deutschen Automaten kann man nämlich nicht seinen Wunschwert angeben, sondern muss festgelegte Produkte auswählen (etwa einen Standardbrief,
einen Eilbrief usw.).
Das war schon einmal schlecht, weil ich noch ein paar alte Marken hatte, die aber seit der letzten Preiserhöhung für einen Brief nicht mehr ausreichen. Aber auch eine neue Briefmarke über 44 Cent war nicht zu bekommen. Der Automat hat nämlich einen Mindestkaufwert von einem Doller und hat mich somit gezwungen, zum einen gleich drei 44 Cent Marken zu kaufen, und zum anderen eine Postkarte deutlich überzufrankieren - denn eine Marke mit 44 Cent und eine Marke mit 98 Cent (das Porto für eine Postkarte nach Deutschland)
kann man nicht gleichzeitig kaufen und passend kaufen kommt am Ende deutlich teurer, wenn man die übrigen Marken erstmal nicht braucht.
Grrr.

Donnerstag, 6. August 2009

Nutzer-Experiment

Heute habe ich für einen Kollegen bei Microsoft Research an einer Benutzer-Studie teilgenommen. Es ging um die Bedienung einer neuen Netzwerk-Diagnose-Software und im Vordergrund stand, wie intuitiv und hilfreich die Bedienoberfläche beim Lösen von Problemen ist.
Für solche Zwecke hat Microsoft Research extra einen Versuchsraum, in dem eine Wand komplett von einem Spiegel eingenommen wird. Der Spiegel ist halbdurchlässig, auf der anderen Seite kann man sitzen und den Probanden beobachten. Im Raum gibt es noch mehrere Mikrofone und Kameras, die jede Bewegung aufzeichnen.

Die Situation und der Raum waren schon etwas einschüchternd, man wird ja nicht jeden Tag bei allem beobachtet was man tut. Ich hab mich wie bei einer Prüfung gefühlt, auch wenn mir klar war, dass nicht mein Wissen getestet wurde, sondern vielmehr die Tauglichkeit der Software.
Zudem sollte ich meine Gedankengänge laut aussprechen, damit Rückschlüsse darauf gezogen werden können, in welcher Weise und mit welchem Gedanken ich die Software bedient habe. Das war auch nicht unbedingt leicht für mich die ganze Zeit so vor mich hinzuquatschen. Insgesamt hat das zwei Stunden gedauert und ich habe es sogar geschafft, die Software ein Mal zum Absturz zu bringen.

Ich finde es gut, dass auf solche Weise die Tauglichkeit einer Bedienoberfläche getestet wird, denn oft merkt man als Entwickler gar nicht, wenn die eigene Software nicht mehr intuitiv zu bedienen ist, weil man einfach zu sehr drin steckt.
Bei der Software geht es vor allem um die Darstellung komplexer und detaillierter Information in einer abstrakten, möglichst einfach zu erfassenden Weise. Ein eigener und, wie ich finde, sehr interessanter Bereich der Informatik und dementsprechend fand ich die Gespräche nach dem Experiment mit dem Entwickler der Bedienoberfläche (auch ein Praktikant) sehr spannend.

Mittwoch, 5. August 2009

Die Post (Teil 1)

Die US-Post hat einige Besonderheiten zu bieten. Auffallend ist das besonders dichte Netz an Briefkästen: Auf meinem 0,6 Meilen langen Weg zur Arbeit komme ich an 3 Briefkästen vorbei. Und nicht zu vergessen die typisch amerikanischen Briefkästen (siehe rechts), bei denen man durch das heraufklappen des (hier roten) Fähnchens dem Postboten anzeigen kann, dass im Briefkasten Post zum Verschicken liegt und er diese bitte mitnehmen möchte.

Auch in meiner Wohnsiedlung greift dieses Prinzip. Zwar habe ich nicht so einen schicken Briefkasten, aber neben den vielen Briefschlitzen, für jede Wohnung einen an einem zentralen Ort, gibt es auch einen für ausgehende Post, die dann der Postbote mitnimmt. So spart man sich auf jeden Fall die Suche (wenn es denn eine wäre) nach einem Postbriefkasten.

Dienstag, 4. August 2009

Seattle-Klischees

Seattle ist bekannt für zwei Dinge: Außerhalb der Sommermonate sind die Tage meist grau und regnerisch und man sieht so gut wie nie die Sonne. Und es gibt an jeder Ecke ein Kaffeehaus, wo sich die Einheimischen mit dem lebenswichtigen, schwarzen Getränk versorgen.

Auch wenn ich Seattle nur wenige Tage im Herbst erlebt habe, so decken sich meine Erfahrungen doch mit Erzählungen anderer: Entgegen des zur Zeit brillanten Sommerwetters hat Seattle auch ein anderes, graues, nasses Gesicht. Tage und Wochen, an denen die Sonne keine Chance hat und wo einfach alles grau ist. Aber die Leute hier sind es gewohnt und so sieht man eigentlich nur Touristen mit Regenschirmen. Einheimische ertragen scheinbar das miese Wetter. Und für einen Regenschirm ist hier auch kein Platz, die meisten Leute rennen eh mit Handy und Kaffeebecher in der Hand durch die Stadt, haben also keine Hand frei für einen Regenschirm.

Auf der anderen Seite ist das Stadtbild von Seattle geprägt von Kaffeehäusern. Laut Wikipedia kommt auf je 4000 Einwohner ein Kaffeehaus. Nicht von ungefähr ist es die Heimatstadt von Starbucks. Aber daneben gibt es noch viele weitere Ketten, nicht zuletzt Seattle's Best Coffee (was allerdings ein Tochterunternehmen von Starbucks ist) und Tully's - diese kleine Aufzählung musste auch sein, um dem Verdacht der Schleichwerbung in diesem Blog zu entgehen. Und das sind wie gesagt nur die ganz großen Ketten, von denen man einen an wenigstens jeder Straßenecke findet.

Und auch bei Microsoft Research gibt es auf jedem Stock zwei Kaffeeautomaten, die aus ganzen Starbucks-Kaffeebohnen Kaffee brauen. Oder man geht zum Kaffeestand in der Lobby. Denn auch (viele) Informatiker funktionieren nur mit viel Kaffee.

Montag, 3. August 2009

Extra Vitamine

Mein absoluter Lieblingsladen hier, den ich noch aus meiner Zeit in San Diego kenne, ist Jamba Juice.
Es gibt eigentlich nichts besseres an einem heißen Tag als dort einen leckeren Smoothie oder ein anderes Getränk aus jeder Menge Früchten und Eis, Eiscreme, Sorbet oder Joghurt zu trinken, alles frisch aus dem Mixer. So einen Laden habe ich in Deutschland bisher leider noch nicht gefunden, das ist eine echte Marktlücke.

An warmen Tagen reicht die kleine Größe mit rund einem halben Liter locker, an wärmeren darf es dann schon die mittlere Größe mit 0,7 Litern sein. Aber das ist schon am Limit und die große Größe mit fast 0,9 Litern sind mir dann doch zu viel - und folglich hab ich sie noch nie probiert, auch wenn der Preisunterschied wie hier üblich sehr gering ist und dazu animiert, die größte Größe zu nehmen.

Sonntag, 2. August 2009

Flugschau

Samstag war ich bei einer Flugschau, die als Teil der dieses Wochenende stattfindenden Seafair ein Mal am Tag stattfindet. Für die Flugschau wird extra eine Autobahnbrücke komplett gesperrt, die dann als perfekter Ort zum Zuschauen wird. Die Brücke hat ein schwimmendes Segment in der Mitte, über die die Jets im Tiefflug hinweg flogen; der Rest der Brücke war gut mit Zuschauern gefüllt (Klick auf Foto zeigt größere Version). Selbst auf dem Lake Washington, über dem die Flugschau stattfand und über den die Brücke geht, waren unzählige Boote, um die Schau von dort aus zu verfolgen.

Die 6 "U.S. Navy Blue Angels" vollzogen allerlei tollkühne Manöver, wie man sie vielleicht auch schon im Fernsehn gesehen hat: Flug in enger Formation, mit Loopings, senkrechtem Aufstiegen und allem was dazugehört. Oder zwei Flugzeuge halten aufeinander zu und weichen erst im letzten Moment (so sieht es zumindest aus) aus, etwa indem sich einer auf den Rücken legt.
Einige Male donnerten die Flieger auch im Tiefflug über die Zuschauer hinweg.

Es war sehr faszinierend dem zuzuschauen. Allerdings musste ich auch an das Unglück von Ramstein 1988 denken und wie gefährlich das ganze doch auch für die Zuschauer sein kann. Aber passiert ist nichts und so hatten alle bei blendenden Wetter viel Spaß.

Samstag, 1. August 2009

Straßenschilder

Groß Schilder auswendig lernen, um im Straßenverkehr zurecht zu kommen, muss man in den USA eigentlich nicht - im Gegensatz zu Deutschland und dem restlichen Europa. Es gibt hier kaum Schilder, die nur für sich stehen, meist steht die Bedeutung des Schildes gleich direkt mit drauf.
Auf den Schildern für die Geschwindigkeitsbeschränkung (siehe links) steht das auch gleich mit drauf: Speed limit. Auf Vorfahrt-Achten Schilder, die ansonsten wie in Deutschland aussehen, steht sicherheitshalber noch "Vorfahrt Achten" (Yield) im Dreieck drin. An den Drückern für die Fußgänger Ampeln (siehe rechts) steht extra mit drauf, dass man drücken muss, wenn man über die Straße will. Und praktischerweise markiert ein Pfeil, für welche Fußgängerampel der Drücker ist. Unter Ampeln hängen immer Schilder, wenn die Ampel nur für eine bestimmte Spur, etwa zum Linksabbiegen, gilt. Dafür fehlt der Ampel der in Deutschland übliche Pfeil.
Auf Parkverbots- und Halteverbotsschilder wird gleich ganz verzichtet und stattdessen werden die Randsteine gelb (für Parkverbot) und rot (für Halteverbot) angemalt, oftmals noch mit schriftlichen Hinweisen direkt auf der Straße.

Bei soviel ausdrucksstarken Schildern wurde dafür an Wegweisern gespart. Die sind nämlich sehr dünn gesät und waren schon oft dafür verantwortlich, dass ich mich heillos verfahren habe. Oder der einzige Wegweiser kommt direkt an der Abzweigung, so dass man ihn erst entdeckt, wenn man schon dran vorbeifährt.

Freitag, 31. Juli 2009

Inside Microsoft (Teil 2)

Mittwoch Nachmittag gab sich der Microsoft Chef Steve Ballmer die Ehre und hat sich für die Praktikanten eine Stunde Zeit genommen.
Zu dem Event waren nur Praktikanten geladen, trotzdem war der Saal ziemlich voll (ich weiß die genau Zahl nicht, aber Microsoft hat offenbar deutlich mehr als 500 Praktikanten diesen Sommer in allen Teilen des Unternehmens beschäftigt). Ich bin v.a. hin, um Steve Ballmer mal live zu erleben (Bill Gates ist ja leider in Rente), oft haben solche erfolgreiche Menschen ja ihre ganz eigene Ausstrahlung.

Die Veranstaltung war erfreulicherweise sehr unterhaltsam und ungezwungen, was nicht unbedingt eine Selbstverständlichkeit ist bei Events mit Managern. Er hat sehr offen und informell auf Fragen geantwortet und eben nicht, wie ich es auch schon von anderen erlebt habe, mit quasi Textbausteinen als wäre er vor einem politischen Untersuchungsausschuss. Seine launischen Sprüche und Antworten auf Fragen zum aktuellen Geschehen und die Zukunft von Microsoft waren interessant und oft sogar einen Lacher wert.

Besonders sympathisch fand ich auch, dass man gemerkt hat, dass er dieses Treffen nicht als ein Muss ansah, sondern offenbar seinen Spaß dabei hatte - in dem Zusammenhang hat er sich auch entschuldigt, dass das Event wegen eines wichtigen Termins am Morgen (Stichwort Yahoo) auf den Nachmittag verschoben werden musste.

Das Event hatte aber auch seine wie ich finde bizarren Seiten. In seiner Einstiegsrede (vom Stil her hätte es auch eine Wahlkampfveranstaltung sein können) brach im Saal immer wieder in Jubel und Applaus aus. Ich glaube selbst wenn ich Vollzeitangestellter wäre, würde ich beim Ausspruch, dass das neue Windows fertig ist, nicht in Jubel ausbrechen. Sorry. Und eine der ersten Fragen einer Praktikantin war, ob sie ein Autogramm haben könnte (seufz) und nach dem Event standen einige in der Schlange um sich auch noch eines zu holen.
Aber dem konnte ich dann doch widerstehen.

Donnerstag, 30. Juli 2009

Inside Microsoft (Teil 1)

Gestern und heute war die sogenannte Produkt Messe (Product Fair) für die Mitarbeiter auf dem Microsoft Campus. Dort präsentieren die Produktgruppen von Microsoft ihre Produkte den anderen Mitarbeitern. So konnte man unter anderem das neue Windows 7, Office 2010, die zukünftigen Windows Mobile Handys und der neue Microsoft MP3-Player Zune sehen und ausprobieren und den anwesenden Entwicklern Fragen stellen.

Das Event fand unter freiem Himmel statt, jede Produktgruppe hatte ein Zelt, vollgepackt mit Technik. Bei beinahe 40 Grad war es gut, dass es an jeder Ecke kalte Getränke gab und an einem Stand auch Eis verteilt wurde. Ich hab eigentlich nur drauf gewartet, dass die zahllosen Computer in den Zelten bei dieser Hitze aufgeben.

Diese Messe hat auch mit den Zweck, die Mitarbeiter auf die eigenen Produkte einzuschwören und überall wurde Werbematerial verteilt oder man konnte an Gewinnspielen teilnehmen, wie eben auf jeder normalen Messe auch.
Microsoft Research hat eine ähnliche Veranstaltung Anfang des Jahres: Beim sogenannte TechFest präsentieren die Forscher ihre neusten Entwicklungen und Systeme.

Mittwoch, 29. Juli 2009

Die Scheckgesellschaft

In Deutschland (bzw. wohl auch der Rest von Europa) gibt es schon seit vielen Jahren praktisch keine Schecks mehr. Geldtransfers laufen per Überweisung ab, was nicht nur bequemer sondern meiner Meinung nach auch sicherer ist als Schecks.
Die USA sind da ganz anders. Der Scheck ist hier neben der Kreditkarte noch vor dem Bargeld das wichtigste Zahlungsmittel. Sie werden für praktisch alles eingesetzt: Als Lohnscheck, zum Bezahlen der Miete, oder um größere Summen auszutauschen. Denn Überweisungen sind nicht üblich, was wohl v.a. daran liegt, dass die Banken hohe Gebühren dafür verlangen und diesen Service schon gar nicht über das Online-Banking anbieten (ich will aber nicht verschweigen, dass manche Banken immerhin mittlerweile kostenlose Überweisungen zwischen Konten der eigenen Bank anbieten).

Ich persönlich finde Schecks überholt und unsicher; ich habe immer ein schlechtes Gefühl, wenn ich einen Scheck per Post quer durchs Land schicken muss. Zumal die Verarbeitung von Schecks in der Bank alles andere als einfach sein muss, müssen die doch eingescannt und aufwendig per Schrifterkennung Empfänger und Betrag ermittelt werden. Ich habe mal gehört, dass die US-Banken viel Geld in diese Infrastruktur investiert haben und deswegen nicht davon weg wollen.
Immerhin überweist etwa Microsoft den Mitarbeitern den Lohn auf Wunsch direkt aufs Konto, das spart Zeit und Papier.

Mit meinem US-Konto kamen natürlich auch Schecks (man kann sogar auswählen, welches Motiv man will). Ich habe bisher kaum je einen gebraucht und so hab ich mir keine großen Gedanken gemacht, als ich gemerkt habe, dass ich sie in Saarbrücken liegen gelassen habe. Das hat sich jetzt gerächt, denn für den Urlaub nach dem Praktikum haben wir uns ausgerechnet eine Pension ausgesucht, die keine Kreditkarten akzeptiert, sondern per Scheck eine Nacht im voraus bezahlt haben möchte. Die Buchung war dann nur möglich, weil netterweise ein Kollege ausgeholfen hat und mir einen Scheck ausgestellt hat, den ich an die Pension schicken konnte.

Dienstag, 28. Juli 2009

Die Hitze und ihre Folgen

Hier in Seattle ist endgültig der Sommer ausgebrochen. Für die ganze Woche sind mehr als 30 Grad angesagt und Nachts immer noch um die 20 Grad. Das macht das morgendliche Anziehen natürlich noch schlimmer für mich, wie ich erst vor ein paar Tagen besprochen habe. Die Hitze fordert dann einen Kompromiss: Sandalen, aber lange Hose. So friere ich auf Arbeit in erträglichem Maße (in kurzer Hose würde ich mir auf Arbeit Frostbeulen holen) und überlebe den Nachhauseweg in der Hitze.

Der Energiebedarf der Gebäude dürfte gerade dank Klimaanlagen nach oben schnellen. Heute wurde Intern eine Mail rumgeschickt, dass die Gebäude-Klimaanlagen an ihrer Grenze sei (bei gerade mal 32 Grad). In der Mail wird darum gebeten, nicht unbedingt benötigte Computer herunterzufahren, nicht benötigte Beleuchtung auszuschalten und an Süd- und Westfenstern die Rollos runterzulassen. Wenn ich nur dran denke, wie viel Wärme die großen Getränkekühlschränke abstrahlen, sollte man wohl eher die mal etwas runterregeln.

Am Sonntag bin ich auf dem Parkplatz eines Supermarktes an einem Auto vorbeigelaufen: Leer, aber der Motor lief - wohl damit die Klimaanlage das Wageninnere schön kalt hält. Absolute Energieverschwendung (auch wenn ich jetzt nicht soweit gehen würde, dass man sowas auch nicht mal in Deutschland erleben würde), zumal es im Supermarkt immer so kalt ist, dass ich immer froh bin, wenn ich wieder ins Warme kann.

Montag, 27. Juli 2009

Aufbewahrungslösung

In den USA ein Haus zu bauen ist oftmals viel billiger als in Deutschland. Das wird vermutlich auch dadurch erreicht, dass die Häuser vorwiegend aus Holz statt wie in Deutschland aus Ziegelsteinen gebaut werden. Aber noch etwas wird hier meist eingespart: Der Keller.

Aber natürlich haben auch die Leute hier jede Menge Kram, der irgendwo gelagert werden will. Und wenn die Garage schon voll ist (etwa mit einem großen Geländewagen), dann muss das Zeugs woanders hin. Und dafür gibt es hier Mietlager ("Self Storage"), wo man extra Platz anmieten kann um seine Sachen zu lagern. So ein Lager findet man in erstaunlicher Dichte

Sonntag, 26. Juli 2009

Der Mount Si

Samstag ging es wieder raus in die Natur, dieses Mal auf den Mount Si, ein 1270m hoher Berg am Rande des Cascade-Gebirges. Bei fast 30 Grad war ich froh, dass der Weg durch dichten Wald führte. Ins Schwitzen kam ich trotzdem, immerhin ging es knapp 1000 Höhenmeter hoch und später wieder runter.


Mount Si

Blick vom Gipfel auf das Cascades-Gebirge
(Klick auf Fotos zeigt größere Version)


Verglichen mit den Alpen, ist Wandern hier schon anders. Am Mount Si war auffällig, wie viele Leute mit ihren Hunden unterwegs waren, vom Pudel bis zum Schäferhund. Viele Leute kamen mir auch mit Stöpseln in den Ohren entgegen - statt Natur gab es Rockmusik in voller Lautstärke. Das ist nicht unbedingt meine Art die Natur zu genießen.

Durch die Nähe zur Küste, ist der Mount Si war nicht so hoch, aber er ragt trotzdem aus der Landschaft heraus. Aber im Gegensatz zu den Alpen erreicht man nie die Baumgrenze, der Blick ist fast immer verstellt und der Blick von Oben ist auch nicht ganz so atemberaubend wie auf größeren Höhen. Das ändert natürlich aber nicht das tolle Gefühl, wenn man nach Stunden des Wanderns endlich auf dem Gipfel steht und ins Tal schaut.

Um den Gipfel des Mount Si zu erreichen, muss man allerdings erst noch eine Klettereinlage abliefern. Um mein Wanderbuch (frei) zu zitieren: "Der Gipfel ist nur über einen steilen, gefährlichen Aufstieg zu erreichen. Der Blick von oben ist dabei nicht besser als direkt unterhalb des Gipfels." In Kurz: Der Aufstieg ist es nicht wert - und das Buch hat recht!
Ich war dumm genug den Aufstieg, dem man im rechten Foto sieht, hochzusteigen. Man kriegt das zwar hin, aber die Gefahr ist es wirklich nicht wert. Und ich konnte auch nur den Kopf schütteln, als eine Familie mit ihrem vermutlich 10-jährigen Sohn in Turnschuhen den Hang hochgestiegen ist. In Begleitung wäre ich noch am Fuß des Hanges umgekehrt.

Samstag, 25. Juli 2009

Das Wetter: Innen und außen

Über das Sommerwetter hier kann man eigentlich nicht klagen. Geregnet hat es nur 2 Tage und sogar nur zu Zeiten, als ich eh drinnen war. Ansonsten ist das Wetter echt gut, oft um die 30 Grad tagsüber, aber dann angenehme Temperaturen in der Nacht, dass man gut schlafen kann. Wie ich so höre ist das Wetter hier bedeutend besser als in Deutschland.
Da Seattle aber direkt am Meer liegt, ist das Wetter und vor allem die Temperatur fast unvorhersehbar und so vertraut man der Wettervorhersage lieber nicht zu sehr.

Und so schaue ich jeden Morgen den aktuellen Wetterbericht für den Tag an, auch um zu wissen, was ich anziehen soll. Aber eigentlich ist das vergebliche Mühe, denn zumindest unter der Woche ist die Außentemperatur nicht einmal so entscheidend für die Kleiderwahl, sondern die Temperatur, die an meinem Schreibtisch herrscht. Und dank Klimaanlage ist das meist kalt, sehr kalt. In kurzen Klamotten friere ich da eigentlich fast immer, so ist immer ein Pulli mit im Gepäck. Und kurze Hosen lass ich gleich ganz sein, lieber schwitze ich beim Nachhause laufen etwas als den ganzen Tag auf Arbeit vor mich hinzubibbern.
Aber daheim dann schnell raus aus der langen Hose und das tolle Wetter genießen!

Freitag, 24. Juli 2009

Wäsche waschen (Teil 2)

Wie schon in Teil 1 geschrieben: zu viel vertrauen in die Waschkraft der Waschmaschinen hier habe ich nicht. Und wohl zurecht, ein Pulli, den ich mir hier zugelegt habe, riecht auch nach dem Waschen noch teilweise wie neu (diesen bestimmten Geruch kennt ja jeder).

Aber kommen wir heute zum Teil nach dem Waschen. Mit Wäsche aufhängen ist hier nämlich nichts. Einen Wäscheständer haben wohl die wenigstens (ich hier schon gar nicht) und draußen aufhängen tut sowieso keiner, selbst bei dem tollen Sommerwetter zur Zeit. Vermutlich gäbe es einen Skandal, wenn jemand seine Unterwäsche raushängt. Und so bleibt nur eine Möglichkeit: Der Trockner. Und darum sind die Stoffe hier auch besonders robust, damit sie das häufige Trocknen auch gut überstehen.

Da meine Kleidung aber v.a. aus Deutschland stammt, nehmen sie zu häufiges trocknen im Trockner schnell übel. Daher missbrauche ich gerade die Duschvorhangstange im Bad zum Trocknen meiner Hemden, um zumindest diese etwas zu schonen.

Donnerstag, 23. Juli 2009

Ein klassischer, amerikanischer Abend

Heute Abend war ich mit Kollegen bei einem Kollegen zum Abendessen eingeladen. Der Abend war wohl klassisch amerikanisch: Zuerst gab es Tortilla-Chips mit Dip (als Ausreißer noch etwas Obstsalat). Danach wurde dann der Grill angeschmissen und Burger gebrutzelt. Der Grill war ein riesen Ding, groß genug um locker ein Dutzend Leute auf einmal zu versorgen.
Zum Trinken gabs Limonade und andere Softdrinks - dass es kein Light-Bier gab kann man wohl dem guten Geschmack der Gastgeber zuschreiben ;-) .

Zum Essen saßen wir im Garten des Hauses, richtig idyllisch bei dem tollen Wetter zur Zeit.
Zum Nachtisch gab es dann selbstgemachte Brownies mit Vanilleeis und Schokosoße. Sehr lecker.

Auch eher typisch war, dass Teller und Gläser aus Plastik waren und zeitsparend nach dem Essen entsorgt wurden - trotz Spülmaschine.
Für den Nachhauseweg gab es dann noch zwei Stück Brownies, fein säuberlich im Tütchen verpackt. Die hebe ich mir für morgen Nachmittag auf.

Mittwoch, 22. Juli 2009

Scharf

Ich war heute zum Mittag mit Kollegen in einem neuen chinesischen Restaurant essen. Geradezu untypisch für die USA (mal abgesehen von den diversen Chinesenvierteln in den Großstädten) war dieses Restaurant tatsächlich sehr authentisch, inklusive chinesischer Karte und Stäbchen statt Gabel. Das Restaurant hat sich schon in seiner ersten Woche den Ruf erarbeitet, besonders scharfes Essen anzubieten - und das zurecht.

Wir haben dann einen chinesischen Kollegen bestellen lassen und einen bunten Mix von der Karte bestellt und die Kollegen aus Indien bzw Sri Lanka haben mal verglichen, wie viel Schärfe sie aushalten - ich hab mich vornehm zurückgehalten, gegen diese Konkurrenz hab ich dann doch keine Chance.
Das Essen war dann auch reichlich mit getrockneten Chilis "dekoriert", wie das Foto rechts zeigt (drauf klicken für eine größere Version). Man sieht zwischen den Chilis noch ein paar panierte Fischstücke liegen, die wir nicht mehr geschafft haben, aber schon vor dem Essen waren fast mehr Chilis als Fisch auf dem Teller. Höllenscharfer Teller und auch farblich ein Hit.

Dienstag, 21. Juli 2009

Wildleben

Heute mal etwas für die Quote mit einem süßen Tier.
Als ich am Wochenende von meiner Wohnung zum Auto gelaufen ist, hoppelte vor mir plötzlich ein kleiner Hase über den Fußweg. Ich war völlig perplex und bis ich die Kamera zur Hand hatte, war das schreckhafte Tier auch schon davon gerannt. Aber am Sonntag hatte ich dann mehr Glück. Als ich heim kam, saßen gleich zwei dieser kleinen Hasen direkt vor meinem Parkplatz und haben dieses Mal auch brav gewartet, bis ich zwei Fotos geschossen hatte.

Zwar ist es schon relativ grün drumrum mit vielen Bäumen und auch kleineren Waldstücken, aber einen Hasen vor der Haustür anzutreffen, hätte ich nicht erwartet. Ich freue mich ja schon immer über die Eichhörnchen, die munter über die Wege springen.

Montag, 20. Juli 2009

In der Natur

Ist schon cool: 30 Minuten Autofahrt und man steht in den Bergen, perfekt um von der Woche mit einer kleinen Wanderung abzuspannen. Ich habe das letzten Sonntag gemacht und bin in den sogenannten Tigerbergen unterwegs gewesen. Eine gute Wahl wie sich herausstellte, der Weg führte fast vollständig durch Wald und bei den Temperaturen um die 30 Grad hat das gut vor der Hitze geschützt.



Auch wenn man leider überall auf dem Weg die nahe Autobahn gehört hat, so war es doch eine schöne Wanderung. Überall am Weg wuchs wilder Fingerhut (siehe Foto rechts), zwei Mal habe ich Eichhörnchen aufgescheucht, die am Wegrand nach Nahrung gesucht haben, und ab und an konnte man durch die Bäume durch die Gipfel der umgebenden Berge sehen.

Sonntag, 19. Juli 2009

Highway vs. Autobahn

Es gibt einige große Unterschiede zwischen den amerikanischen Highways und den deutschen Autobahnen.
Da ist zum einen das rigorose Tempolimit, in fast allen Staaten ist bei 100 Km/h Schluss (in Montana darf man scheinbar immerhin 120 Km/h schnell fahren). Rechts überholen ist hier OK und passiert auch speziell bei den teilweise vierspurigen Highways häufig.
In immer mehr Staaten gibt es, besonders in Stadtnähe, spezielle Spuren für "Carpools", also für Autos mit 2 und mehr Insassen. Dies soll die Leute dazu motivieren gemeinsam zur Arbeit zu fahren. Inwieweit das erfolgreich ist, weiß ich nicht, aber mir scheint, dass man auch zu Stoßzeiten
auf diesen Spuren nicht wirklich schneller vorankommt.

Ein kleines aber durchaus wichtiges Detail ist, dass es eigentlich keine Verzögerungsspuren  bei Ausfahrten gibt. Die Ausfahrt zweigt also einfach von der rechten Spur ab, wer nicht abbiegt, kann gerade weiter fahren. Wie ich gestern beobachten konnte, ist das deutsche System da viel besser. So kam es immer wieder zu kleinen Stauwellen auf der rechten Spur, weil man natürlich zum Abbiegen verlangsamen muss (typischerweise auf 50 Km/h) und wenn mehrere Fahrzeuge abbiegen, beginnt dieses Abbremsen dann schon auf dem Highway und behindert nachfolgende Fahrzeuge.

Der Zugang zu Highways wird oftmals begrenzt. Ist auf dem Highway Stau, so werden Ampeln an den Auffahrten aktiviert, die den Verkehr nur mit einer festgesetzten Rate auf den Highway lassen.
An bestimmten, vermutlich staugefährdeten Stellen findet man auch oft Schilder, die einen Vorschlagen, einen bestimmten Radiokanal anzuschalten, über den man aktuelle Verkehrsinformationen erhalten kann.


Samstag, 18. Juli 2009

Microsoft Essen 2.0

Die Kantine im Nachbargebäude hat deutlich mehr Auswahl als die im Microsoft Research Gebäude. Neben dem Grill und Sandwiches gibt es auch täglich verschiedene Pizzen und asiatisch vegetarisches Essen.

Das Highlight ist aber klar die Aktionstheke. Die Köche haben eine Gas-Kochstelle mit Platz für 4 kleine Pfannen. In denen wird für jeden Gast einzeln und frisch das Essen zubereitet.
Was genau hängt vom Tag ab. Es gibt etwa Pasta mit verschiedenen Soßen die frisch in der Pfanne geschwenkt werden. Oder es gibt ein Wok-Gericht, wo jede Menge frisches Gemüse mit Einlage (Rind, Huhn, Schrimps, Tofu) und pikanter Soße nach Wahl.

Freitag, 17. Juli 2009

Etikett und Wirklichkeit

In Deutschland war das ja gerade aktuell: Das Etikett verspricht etwas, was die Inhaltsstoffe nicht halten können - sprich: Etikettenschwindel.
So etwas ist mir heute auch hier passiert. Ich habe ein Getränk probiert, zu dem ich schon so manche Werbung gesehen hatte: Snapple. Dem Slogan nach gebraut aus dem "besten Zeugs auf Erden" und laut Etikett ein Fruchtsaftgetränk mit natürlichen Zutaten ("All Natural"). Ich habe die Sorte "Apfel" probiert.

Laut Etikett enthält das Getränk außer Wasser vor allem Zucker (laut Wikipedia enthält es mehr Zucker als Cola) - und Birnensaft. Von Apfelsaft weit und breit keine Spur.
Also nicht nur, dass Snapple zuckersüß ist, es enthält nicht einmal das, was es enthalten sollte: nämlich Äpfel. Und wenn ich mir die Zutatenliste auf deren Webseite anschaue, ist das auch bei weitem kein Einzelfall.

Ich wusste ja schon, dass die Hersteller mal gerne andere Säfte beimischen um Kosten zu sparen. Aber gleich ganz auf die Frucht zu verzichten, die auf dem Etikett angepriesen wird, ist ein starkes Stück.

Donnerstag, 16. Juli 2009

Microsoft Essen 1.0

Bei zehntausenden Beschäftigten gibt es auf dem Microsoft Campus natürlich auch Kantinen für die Mitarbeiter. Zwar gibt es nicht in jedem Gebäude eine, aber eigentlich zumindest im Gebäude nebenan.

Die Kantine im Microsoft Research Gebäude ist relativ klein. Es gibt eine Salat-Bar, an einem Stand kann man sich ganz nach Wunsch ein Sandwich zusammenstellen lassen, an einem dritten Stand gibt es täglich ein anderes Gericht und wenn gar nichts passt gibt es immer noch den Grill, wo man sich frische Burger oder ein Steak braten lassen kann. Dabei prüft der Koch per Thermometer, ob das Fleisch auch wirklich durch ist - man will ja nicht verklagt werden.

Während das Tagesessen seine Höhen und Tiefen hat, kann man an der Grillstation eigentlich immer gut essen. Aber meist wandern wir dann gleich ins Nachbargebäude ab, dort gibt es mehr Auswahl. Aber dazu ein andermal mehr.

Mittwoch, 15. Juli 2009

Wo ist mein Handtuch?

Im quasi Microsoft-eigenen Fitnessstudio (übrigens war das früher der Fitnessstudio des früheren NBA Klubs Seattle Supersonics) wird man bereits am Eingang mit so vielen Handtüchern ausgestattet wie man will.
Die Handtücher sind alle schneeweiß und diese Gleichförmigkeit bringt natürlich seine Probleme mit sich: Ich muss das Handtuch vor dem Schwimmen immer so deponieren, dass ich auch nach dem Schwimmen noch weiß, welches jetzt meines ist.
Erst heute hab ich wieder jemanden beobachtet, der das nicht gemacht hatte und vor einer Bank mit über einem Duzend gleicher, weißer Handtücher stand und offensichtlich nicht mehr sagen konnte, welches seines war. Am Ende ist er ohne Handtuch abgezogen - vermutlich um an der Rezeption ein Neues zu holen.
Hat halt doch seine gewissen Vorteile, wenn jeder sein eigenes (unverkennbares) Handtuch mitbringt.

Dienstag, 14. Juli 2009

Zeitrechnung

Nach meiner persönlichen Zeitrechnung ist die zweite von vier Packungen Gummibärchen angebrochen. :-D
Die Zeit vergeht echt schnell, schon über 5 Wochen meines Praktikums rum, also fast die Hälfte.

Montag, 13. Juli 2009

Boeing

Boeing wurde in Seattle gegründet und unterhält heute hier zwei große Flugzeugwerke. Auf dem Gelände eines dieser Werke unterhält Boeing eine Ausstellung über Flugzeuge ("Future of Flight"). Zusätzlich zur Ausstellung kann man auch die Werkshallen besichtigen, der Hauptgrund, warum ich letzten Sonntag dorthin gefahren bin.

In einer gut 1-stündigen Führung bekam man einen Einblick in die Produktionsmethoden von Boeing inklusive einen Vortrag darüber, warum der neue Dreamliner (Boeing 787) das beste Flugzeug der Welt ist.
Die Werkshallen von Boeing sind atemberaubend. Mit fast 400.000 m² Fläche ist es (dem Volumen nach) laut Guinness Buch der Rekorde das größte Gebäude der Welt. Die Dimensionen der Werkshallen sind unglaublich groß, man könnte locker eine kleine Gemeinde in die Hallen bauen bzw gleich mehrere auf Stockwerken verteilt.

In den Hallen konnte ich die Montage verschiedener Boeing Modelle bestaunen, darunter den Jumbo 747 und den neuen Dreamliner 787 (auch wenn der wegen technischer Probleme noch nicht einmal einen Jungferflug bestanden hat) und wie sie an einem überdimensionalen Fließband zusammengesetzt werden.

Sonntag, 12. Juli 2009

Kosmetikabteilung

Was in Deutschland Kaufhof und Karstadt, sind hier Macy's und Nordstrom: Große Kaufhäuser, in denen man quasi alles kaufen kann, was man so zum Leben braucht. In beiden Kaufhäusern erstaunt mich immer wieder die schiere Größe der Kosmetikabteilung, oft nimmt sie locker die Hälfte des Erdgeschosses ein. Der viele Platz wird aber nicht nur zum Ausstellen von Parfüms und Schminke genutzt, die Kundinnen werden gleich vor Ort von Angestellten geschminkt - oder sie werden nur eingewiesen, so genau weiß ich das natürlich nicht. Die stehen dort im weißen Kittel ständig bereits für die Kundschaft - oder wenn gerade nichts los ist im Pulk beim Schwätzchen halten.

Samstag, 11. Juli 2009

Im Kino (Teil 2)

Kino schauen in den USA hat einen großen Vorteil: Keine 45min Werbung
bevor der Film endlich losgeht. Stattdessen läuft in vielen Kinos bevor
es dunkel im Saal wird eine spezielle Kino-Show auf der Leinwand, die
neue Filme anpreist, Klatsch und Tratsch präsentiert und natürlich auch Werbung einspielt.

Aber pünktlich zum angekündigten Filmbeginn ist Schluss damit, dann kommen nur noch ein paar Kinotrailer und dann geht es auch wirklich los. So würde ich mir das auch in Deutschland wünschen, zumal die Tickets hier einen ähnlichen Preis wie in Deutschland haben.

Freitag, 10. Juli 2009

Im Kino (Teil 1)

Die kleinen aber feinen Besonderheiten eines Kinobesuchs in den USA.

Letztes Wochenende war ich spontan im Kino. Kinos sind hier oft in die Malls integriert, da kann man nach dem Shoppen gut mal noch schnell einen Film anschauen. Im Gegensatz zu Deutschland ist es hier relativ populär, am frühen Nachmittag statt erst am Abend ins Kino zu gehen.

Da ich den Tag über eh wenig getrunken habe, hab ich mir dann (ganz entgegen meiner sonstigen Gepflogenheiten) was zum Trinken gekauft für den Film. Der Preisunterschied zwischen einem kleinen Getränk und dem Riesenbecher Cola und Co waren gerade mal 75 Cents (wie so oft hier) also gabs dann auch eine große Limo. Grob geschätzt waren das dann 1 Liter Getränk, wobei fast der halbe Becher mit Eis ausgefüllt war. Die Limo hat mir dann auch den ganzen Film über gereicht, so viel war das. Und da wundert es auch nicht, wenn immer mal wieder jemand aufs Klo rennt.



Donnerstag, 9. Juli 2009

Rasenpflege

Rasenflächen werden hier außerordentlich gut gepflegt. Und es gibt hier viel Rasenflächen, natürlich in Parks, aber auch ausgedehnte Grünstreifen entlang von Straßen oder zwischen Häusern.

So viel Rasen will natürlich gepflegt, sprich gewässert werden. Und so wurden hier für die meisten Rasenflächen (inklusive der Grünstreifen) Wasserleitungen verlegt, die das fest installierte Besprenkelungsystem speist. Hier und da ragt aus dem Boden ein kurzes Rohr oder ein Ventil empor, über das das Wasser mehr oder weniger gleichmäßig über die Rasenfläche verteilt wird. Dabei wird auch gerne mal der Gehweg (inklusive der Passanten) mit bewässert.

Das Ganze zieht natürlichen einen wahnsinnigen Wasserverbrauch nach sich. Der Rasen um meine Wohnung herum wird mehrmals täglich gewässert - immerhin erst gegen Abend, in der Nacht oder am frühen Morgen. Teilweise sind die Sprenklerventile auch beschädigt, so dass nur ein sehr kleiner Teil des Rasens Wasser abkriegt oder gleich alles nur noch auf den Gehweg läuft.

Mittwoch, 8. Juli 2009

Soziales Engagement

Soziales Engagement ist sehr wichtig in den USA. Es gehört einfach dazu, dass man sich als "Volunteer" engagiert, also als Freiwilliger ehrenamtlich für eine gute Sache arbeitet. Das variiert natürlich vom Trainer eines Kinderfootballteam bis zum Spendensammler.

Genauso wichtig wie ehrenamtlich Arbeiten ist das Spenden. So sorgen nicht zuletzt die großzügigen Spenden der Absolventen für einen großen Teil der neuen Gebäude, Ausrüstung und Professorenstellen an US-Universitäten. Und es gehört zum Guten Ton, jedes Jahr für verschiedenste wohltätige Zwecke Geld zu spenden.

Mein Weg zur Arbeit führt an einer Feuerwache vorbei. Dort haben heute Morgen die Feuerwehrleute für eine Multiple Sklerose Stiftung gesammelt, direkt an der Straße. Nicht jedoch mit dem Klingelbeutel, sondern mit einem Gummistiefel als Sammelbüchse. Damit standen sie auf jeder Seite der zweispurigen Straße und warteten auf Spender, die auch durchaus reichlich da waren (mich eingeschlossen). Einige Autos hielten an oder winkten einen Feuerwehrmann herbei, während die Ampel rot war.

Und die großzügigen Spender werden auch belohnt: Es gibt einen Aufkleber, der bezeugt, dass man für einen guten Zweck gespendet hat - damit es auch jeder sieht.

Dienstag, 7. Juli 2009

Fernsehen (Teil 2)

Wie gesagt, ich habe hier per Kabelanschluss mehr als 100 Kanäle - vermutlich sogar mehrere hundert, aber irgendwann macht das Zappen einfach keinen Spaß mehr.
Aber was läuft auf all diesen Kanälen?

Offenbar haben sich die meiste Kanäle spezialisiert. Nachrichten- und Sportkanäle kennen wir ja auch in Deutschland. Andere Kanäle hier zeigen v.a. Komödien oder Krimis oder Science-Fiction oder Filme oder Reality-TV (nicht nur MTV). Schaut man sich mal das Tagesprogramm vieler dieser Sender an, sieht man schnell, wie die die Sendezeit (bzw. die Zeit zwischen der Werbung) füllen: da laufen Serien gleich stundenlang am Stück, so dass ich einen Kanal schon den CSI-Kanal nenne. Ein anderer Kanal zeigt die gleichen Filme immer wieder für den Rest der Woche, da kann man dann auch mal guten Gewissens abschalten und kann am nächsten Tag wieder anstückeln.

Montag, 6. Juli 2009

Recycling

Nun gelten die Amis ja nicht gerade als Umweltengel, aber auch hier tut sich was im Punkto Recycling, zumindest ein bisschen.
Hier in meiner Wohnanlage gibt es eine blaue, unbeschriftete Mülltonne, die neben den sonst üblichen Müllcontainern (!) steht. Ein Blick hinein hat mir verraten, dass das offensichtlich die Recycling-Mülltonne ist: Für Glasflaschen und Blechdosen. Der Rest geht in den meist vollen obwohl häufig geleerten Container.

Microsoft ist da schon einen (kleinen) Schritt weiter: Wie schon berichtet wird das Pappgeschirr kompostiert. Alles verrottbare kommt daher in eine Tonne, bei Microsoft also Besteck, Teller, Becher, aber auch Essensreste. Daneben gibt es eine Recyclingtonne. In die dürfen Dosen, Glasflaschen und Papier, nicht aber Plastikfolien und ähnliches. Plastik- und Alu werden hier scheinbar nirgends gesammelt. Denn das, und alles andere sonst, landet wieder in der dritten und letzten Tonne: Trash.

Sonntag, 5. Juli 2009

4. Juli

Der 4. Juli ist der Unabhängigkeitstag in den USA, einer der wichtigsten Feiertage hier. Den Feiertag konnte man sogar riechen: Überall waren Leute am Grillen, sei es bei sich zu Hause oder in einen der vielen Parks.
Abends bin ich nach Kirkland gefahren, ein Städtchen nicht weit von meiner Wohnung entfernt. Kirkland liegt direkt gegenüber von Seattle, getrennt durch den Lake Washington. Dort habe ich das traditionelle Feuerwerk angeschaut, welches im Hafen der Stadt stattfand, gezündet von einem Boot. Zum Sonnenuntergang war der Park am Hafen bereits gut gefüllt, Platz fand man nur noch auf den Wegen, auf dem Rasen war schon Stunden vorher alles belegt. Aber Feuerwerk sieht man ja von überall aus gut.

Um 22.15 ging es dann los, 20min schönes Feuerwerk über dem See. Im Hintergrund konnte man sogar das (viel größere und längere) Feuerwerk von Seattle sehen.

Der Rückweg war dann etwas schwierig. In der Stadt waren alle Ampeln ausgeschaltet (ausgefallen?) und Polizisten regelten den Verkehr an jeder Kreuzung. Da ich aber relativ weit außerhalb geparkt hatte, gerade um Staus weitestgehend auszuweichen, blieb mir das weitestgehend erspart.


Samstag, 4. Juli 2009

Rechtsabbieger

Heute ist es mir doch wieder passiert: Ich stand an einer Kreuzung mit roter Ampel, wollte rechts abbiegen und bin so lange stehen geblieben, bis die endlich grün wurde. Was daran so besonders ist?
Nun, in den USA ist es an jeder Kreuzung so, als würde dort, wie es in Deutschland der Fall wäre, ein grüner Pfeil hängen. D.h., dass man beim Rechts-Abbiegen nicht auf Grün warten muss, sondern unter Berücksichtigung von Gegenverkehr und Fußgänger auch bei Rot einfach abbiegen darf. Nur in seltenen Fällen ist diese Regelung durch ein extra Schild aufgehoben.

Da ich es aber gerade andersrum aus Deutschland gewöhnt bin, vergesse ich das hier immer wieder und darf dafür das Kopfschütteln im Auto hinter mir ertragen. Wie eben heute wieder.

Freitag, 3. Juli 2009

Haustür

Aus meiner Wohnung aussperren kann ich mich nicht. Wie in vielen (den meisten?) amerikanischen Haushalten hat meine Haustür auch außen einen Knauf um die Türe zu öffnen. Und da die Tür auch nicht einfach ins Schloss fällt, kann man sie jederzeit wieder von außen aufmachen. Das heißt dann auch, dass ich die Haustür immer abschließen muss, wenn ich das Haus verlasse, damit nicht jeder einfach in meine Wohnung reinspazieren kann.

Den Hausschlüssel vergesse ich so garantiert nicht - und wenn doch, dann komme ich trotzdem wieder in meine Wohnung. Und leider jeder andere auch.
Ungewohnt dagegen ist allerdings, dass ich jetzt jeden Abend dran denken muss, die Türe von Innen abzuschließen.


Donnerstag, 2. Juli 2009

Feiertage und Ersatzfeiertage

Feiertage sind dünn gesät in den USA. Wie die meisten anderen Unternehmen in den USA gewährt Microsoft seinen Mitarbeitern 6 Feiertage im Jahr: Neujahr, Memorial Day, den Unabhängigkeitstag, Tag der Arbeit (Labor Day), Thanksgiving (2 Tage) und Weihnachten (24.+25. Dezember). Insgesamt 8 Tage frei also, ein paar weniger als in Deutschland, etwa 13 in Bayern und 12 in Baden-Württemberg und im Saarland.

Dafür gibt es hier aber eine sehr nette Regelung. Dieses Jahr etwa fällt der Unabhängigkeitstag am 4. Juli auf einen Samstag, man hat also nichts davon. Zum Ausgleich gibt es diesen Freitag, also der 3. Juli, frei. Diese Regelung wird wird bei jedem Feiertag so angewandt, je nachdem gibt es zum Ausgleich den Freitag davor oder den Montag danach frei.

Und so freue ich mich auf ein langes Wochenende und kann mich ab Freitag erstmal von stressigen 4 Wochen Arbeit hier bei Microsoft Research etwas erholen. Mal sehen, wie ich die Tage verbringe, zumal es am 4. Juli jede Menge Festivitäten inklusive der obligatorischen Feuerwerke gibt. Aber dazu mehr dann später.

Mittwoch, 1. Juli 2009

Die moderne Küche: Eier kochen

Heute Mal wieder ein Beweis dafür, dass uns die Amerikaner in Sachen Technik meilenweit voraus sind. Im Fernsehen hab ich heute Werbung für ein technisches Wunderwerk gesehen, wo ich mich doch gleich gefragt habe, warum es das nicht schon lang gibt: Das Egg Genie (Das Eiergenie) (vorsicht, die Seite spielt gleich den Werbespot ab und textet einen damit zu).

Statt wie Oma noch die Eier im Topf zu kochen, wobei sie fast zwangsläufig länger kochen als man eigentlich will, gart diese clevere, neue Erfindung die Eier im Dampf und nur so lange wie man es wünscht (und es "dauert nur ein paar Minuten"!), denn rechtzeitig erklingt ein Warnton, dass die Eier fertig sind.

Als Dreingabe - was ist schon ein Gerät, dass nur eine Funktion hat - kann man in dem Teil auch noch Gemüse garen. Wer immer das will.
Ich hör jetzt besser wieder mit dem Kopfschütteln auf, nicht gut für den Nacken...

Dienstag, 30. Juni 2009

Straßenmarkierung

Irgendwann schreibe ich mal noch einen generellen Artikel über das Auto fahren hier, aber heute will ich mich nur mal dem Thema Straßenmarkierungen auf den Freeways widmen.
Normalerweise ist die nicht viel anders als in Deutschland, weiße Striche trennen die Spuren. Allerdings haben sie sich das hier an vielen Stellen gespart und stattdessen einfach reflektierende Punkte angebracht (sogenannte Botts' dots, siehe Foto). Leider sieht man die nur sehr schlecht und an vielen Stellen fehlen sie auch ganz, wohl weil sie sich gelöst haben. In dem Fall kann man dann nur raten wo die drei Spuren gerade verlaufen, vor einem viel Asphalt ohne jede Markierung zur Orientierung.
So wie manchmal hier die Spuren einfach enden und nach links und rechts ausscheren, finde ich das schon geradezu gefährlich; ich weiß schon, warum ich immer möglichst rechts fahre.


Montag, 29. Juni 2009

Mount Rainier

Samstag war ich am Mount Rainier als Teil eines Ausflugs, den Microsoft für seine Praktikanten veranstaltet hat. Mount Rainier ist ein Vulkan, über 4000 Meter hoch und völlig von Gletschern bedeckt. Wir hatten einen besonders schönen Tag erwischt, keine Wolke trübte den Himmel, schönster Sonnenschein.

Mit dem Bus fuhren wir bis zum höchsten, mit dem Auto erreichbaren Punkt auf ca. 2000m Höhe. Dort machten wir dann eine gut einstündige Wanderung. Das Besondere daran: Selbst auf dieser Höhe liegt noch unheimlich viel Schnee und die komplette Wanderung fand auf meterdicken Schneefeldern statt. War es ansonsten eher kühl, sorgte die Reflexion der Sonne im Schnee dafür, dass es dort um einiges wärmer war, T-Shirt war angesagt. Ich hatte einen sagenhaften Blick auf den fast 2000m höheren Gipfel des Mount Rainier und auf den Rest der Landschaft, ein Nationalpark mit viel Bergen - und noch mehr Schnee.


Ich mit dem Mount Rainier im Hintergrund.




Im Schnee unter dem Gipfel des Mount Rainier

Der Rückweg zum Bus ging dann besonders rasant, konnte man die Hänge doch runterschlittern und -rutschen. Ich habe auch Leute gesehen, die mit Skiern hochgestapft sind (Lifte gibt es nicht). Der Ausflug hat mir sehr gefallen, schöne Natur und v.a. Schnee sind doch eine tolle Abwechslung zum harten Arbeitsalltag.

Sonntag, 28. Juni 2009

Pancakes Selbstversuch

Sonntags gehört es für mich dazu, gemütlich zu frühstücken, schön mit Orangensaft und frischen Brötchen. Nachdem es hier nicht so leicht ist, gute Brötchen zu beschaffen, fällt das leider aus. Da ich aber trotzdem nicht jeden Tag mit Müsli starten will, habe ich mich dazu entschlossen, diesen Sonntag ein typisches, amerikanisches Frühstück auszuprobieren: Pancakes.

Wer es nicht kennt: Pancakes sind prinzipiell wie unsere Pfannkuchen, nur mit dem Unterschied, dass noch Backpulver beigemischt wird, so dass die Pancakes beim Ausbacken schön aufgehen. Dazu hatte ich dann klassisch Ahornsirup gekauft.
Tablespoons
Zur Zubereitung hatte ich mir eine Mehlmischung speziell für Pancakes gekauft. Dabei gabs dann ein Problem: Keine Waage im Haus. Das ist allerdings etwas typisches für Amerika, denn hier werden Backangaben nicht in Gramm (bzw eher in Pfund und Unzen) gemacht, sondern in Anteilen von Tassen (Cups) und Tablespoons (Esslöffel). Beides sind mehr oder weniger genormte Größen und werden, wie bei uns Messbecher, in Haushaltswarenläden verkauft. Das Bild zeigt Tablespoons, die größte Form ist dabei ein ganzer Tablespoon, die anderen sind jeweils Teile davon (1/2, 1/3, ...).

Netterweise schließt meine minimale Küchenausstattung auch einen Satz Tablespoons mit aus, leider keine Cups, denn das Rezept auf der Packung für die Pancakes misst in Cups. Aber Dank Internet wusste ich dann schnell, dass 1 Cup genau 16 Tablespoons sind und so stand meinem Pancake Experiment nichts mehr im Wege.
Am Ende hatte ich vier leckere Pancakes, schön aufgegangen (also dick, aber luftig), einen davon hatte ich sogar mit Blaubeeren verfeinert. Sehr lecker und ein guter Start in den Tag - zumindest wenn ich ignoriere, dass ich die Sauerei hier heute noch aufräumen und putzen muss.

Samstag, 27. Juni 2009

Obstkleber

Jetzt muss ich mal etwas schimpfen. Man sieht es auch in Deutschland immer mehr, aber hier ist es die Regel: Auf jeder Frucht klebt ein kleiner Aufkleber mit einem kleiner Barcode, dem Namen der Sorte und der Herkunft. Was soll das nur? Das steht doch meist schon auf der Tüte oder zumindest auf dem Schild im Laden. Muss man dafür noch extra einen Menschen (bzw. eine Maschine) hinstellen, der die Kleber draufdrückt?

Aber nein, hier klebt alles voll: Äpfel, Bananen, Tomaten - ja sogar Nektarinen. Und letzteres ist besonders schlau, denn der Kleber haftet so fest, dass die Haut mit abgeht, wenn man ihn abzieht.

Freitag, 26. Juni 2009

Kleine Annehmlichkeiten im Fitnessstudio

Das Fitnessstudio hat jede Menge kleine Annehmlichkeiten, damit sich das Mitglied wohl fühlt.
Beim Anmelden wird man gleich mit Handtücher versorgt. Die Duschen sind selbstverständlich mit Duschgel, Shampoo und Spülung (wofür ist das nochmal gut?) ausgestattet. An den Waschbecken gibt es neben Seife und Lotion auch Kämme und Rasierschaum - Rasierer hab ich allerdings noch nicht gesehen.

Für die nassen Badesachen gibt es auch eine Lösung: Eine kleine Schleuder, gerade genug Platz für den Badeanzug / die Badehose. 20 Sekunden schleudern und trocken.

Donnerstag, 25. Juni 2009

Microsoft Shuttle (Teil 2)

Hier in Redmond arbeiten (laut Wikipedia) mehr als 30.000 Menschen für Microsoft. Kämen diese vielen Mitarbeiter alle mit dem Auto, würden sie sicher jeden Morgen und Abend den kompletten Verkehr rund um Redmond lahm legen. Öffentlichen Verkehrsmittel sind wie üblich in den USA eher Mangelware, auch wenn es hier für US-Verhältnisse relativ viele Busverbindungen gibt.
Für seine Mitarbeiter bietet Microsoft deshalb einen speziellen Shuttleservice an, quasi betreibt Microsoft seine eigenen Buslinien, die etwa Mitarbeiter von Downtown Seattle raus nach Redmond und zurück fahren. Damit die Anfahrt, die auch mal gerne über eine Stunde dauern kann, nicht verlorene Zeit ist, sind diese Busse zu fahrenden Arbeitsplätzen ausgebaut: Jeder Sitzplatz hat seinen eigenen Stromanschluss und selbstredend kann man im Bus per WLAN ins Internet.
Ein sehr cooles Angebot wie ich finde

P.S. Leider staut sich der Verkehr trotzdem jeden Morgen und Abend, aber wohl lang nicht so schlimm wie es ohne Shuttle wäre.

Mittwoch, 24. Juni 2009

Neues für die saubere Küche

Meine Küche hier ist mit dem nötigsten ausgestattet um über die Runden zu kommen und nicht verhungern zu müssen. Die Putzutensilien sind allerdings etwas dürftig ausgefallen: 1 Schwamm, 1 Handtuch, 1 Minifläschchen Spüli. Aber davon braucht man ja auch nicht viel, denn fürs Spülen ist ja die Spülmaschine da - die ich allerdings im Moment gar nicht nutze, das lohnt bei einer Person einfach nicht, zumal ich kaum genug Geschirr habe, um die Spülmaschine voll zu kriegen.

Aber eines hat mir dann doch gefehlt: Ein Lappen mit dem man die Flächen abputzen kann, denn das geht mit dem Schwamm nur sehr schlecht. Aber hier hab ich mal wieder zu europäisch gedacht: Zum Abputzen nimmt man natürlich die Papier-Küchentücher. Aber dagegen spricht nicht nur der Müllberg, den ich schnell anwachsen sehe, sondern auch wie dünn die Tücher hier sind (kennt jemand noch die alte Tempo Werbung? Die Küchentücher hier kann man locker durchnießen).

Und jetzt kommt der Clou. Im Supermarkt hab ich eine geniale Erfindung gekauft: Das super fantastische wiederverwendbare Küchentuch ("Super Amazing Reusable Kitchen Cloth"). Stolz wirbt das Produkt damit, dass es Papier-Küchentücher ersetzen kann. Möglich wird das durch den Einsatz von 100% Viskose. Damit nichts schief geht, steht auf der Rückseite auch, wie man es richtig benutzt ("... nach dem Benutzen mit klaren Wasser ausspülen und auswringen...").

Ich hoffe, dass dieses nützliche und umweltfreundliche Produkt auch bald nach Deutschland kommt!

P.S. Das super fantastische wiederverwendbare Küchentuch ist übrigens Made in Germany.


Dienstag, 23. Juni 2009

Alles muss geregelt sein

Am Sonntag war ich im Fitnessstudio schwimmen. Und wie an vielen anderen Stellen in den USA, muss auch hier alles bis aufs Kleinste geregelt sein. Und dabei meine ich nicht einmal die lange Einverständniserklärung, die ich zu Beginn unterschreiben musste, in der ich erkläre, dass ich bei Verletzungen im Studio nicht das Studio verklagen werde und dass mir bewusst ist, dass man sich an den Geräten auch verletzen kann. Die kriegt man eh überall unter die Nase gehalten, jeder sichert sich ab wo er nur kann.

Im Schwimmbecken waren die einzelnen Bahnen voneinander abgetrennt, so dass man in Ruhe seine Bahnen ziehen kann. Vor jeder Bahn steht ein Aufsteller. Auf dem Aufsteller steht, für welches Tempo diese Bahn bestimmt ist, von langsam über mittel bis schnell. Die Idee ist einfach, dass gleichschnelle Schwimmer auf der gleichen Bahn sich dann weniger behindern. Ich weiß jetzt aber auch nicht, was schnell und was langsam ist.

Zudem ist neben dem Becken ein Schild auf dem sinngemäß steht: Wenn mehr Schwimmer als Bahnen da sind, teilen sie sich bitte die Bahnen. Darunter dann eine Erklärung, wie die Bahn denn genau geteilt werden soll. Zwei Schwimmer können bequem nebeneinander schwimmen, bei mehr als drei Schwimmer soll man sich bitte immer rechts halten, wie im Straßenverkehr. Wie gut, dass die solche Schilder aufstellen, sonst wäre man wohl bald aufgeschmissen. Keine Ahnung, wie das in Deutschland ohne solche Schilder funktioniert.

Montag, 22. Juni 2009

Fremont Fair


Samstag war ich auf der Fremont Fair. Fremont ist ein Stadtteil von Seattle, bekannt für seine Kunstszene. Als Highlight des Fremont Fair gab es einen Umzug, in etwa vergleichbar mit einer Kombination aus Rosenmontagszug und Christopher Street Day. Bedeutet, die Umzugsteilnehmer (und Teile der Zuschauer) Verkleiden sich, es gibt Musik usw. Dabei ist der Umzug für amerikanische Verhältnisse unglaublich freizügig, was auf den Fotos hier teilweise zu sehen ist (ein Klick auf die Bilder vergrößert sie!).

Beispielsweise die Solstice Cyclists, die den Umzug eröffnen. Die Radfahrer sind dabei nackt mit einer Vollkörperbemalung ("Body Painting"). Leider habe ich diesen Teil des Umzuges verpasst, mein Bus hatte mehr als 45min Verspätung, aber deren Webseite hat sehr aussagekräftige Bilder. Aber auch viele der restlichen Umzugsteilnehmer trugen nicht viel mehr als die Farbe auf der Haut.

Der Umzug war sehr spaßig, es hab gute Musik und teilweise irre gestaltete Wagen. Netterweise spielte auch das Wetter gut mit, rechtzeitig zum Beginn riss die Wolkendecke auf und es wurde ein schöner Tag. Leider hab ich mir dabei auch gleich einen Sonnenbrand geholt, immer wieder überraschend, wie schnell das geht.