Donnerstag, 3. August 2006

Amerikanischer Patriotismus
("entweder seid ihr für uns oder gegen uns")

Die Amerikaner sind ja dafür bekannt sehr patriotisch zu sein. Dank omnipräsenter Flaggen vergisst man das hier auch nicht so schnell. Dazu kommen Plakate und Aufkleber mit der Aufforderung "Unterstützt unsere Truppen". Gerade letzteres wird ja gern von der aktuellen Regierung benutzt, um Kritik an ihrer Kriegstreiberei zu bekämpfen - da krieg ich Schreikrämpfe davon.

Heute habe ich etwas Erschreckendes gesehen: Ein Pfarrer einer christlichen "Sekte" (ich nenne das jetzt einfach mal so) hier in den USA hat sich im Fernsehn auf die Seite Israels im Krieg (warum wird das eigentlich immernoch "Konflikt" in den Nachrichten genannt?) gestellt - und zwar in der Form, dass er den Krieg verteidigt hat. Und sowas nennt sich Christ. Für ihn spricht nur (naja, eigentlich mehr gegen ihn), dass er offensichtlich mit diesem Krieg den Beginn der Endzeit verbindet, also Israel im Krieg, Welt geht unter, der Messias kommt zurück. In Deutschland wäre so ein Typ nie ins Fernsehn gekommen, hier zeigen sie noch Bilder seiner Gemeinde, wie sie in der Kirche (!) aufstehen, um Solidarität zu zeigen.

Noch was "Lustiges" zum Schluss: Manche erinnern sich vielleicht noch an die Freedom Fries Affäre in Washington D.C. Auch in der Kantine im Repräsentantenhaus heißen die Pommes jetzt wieder French Fries, wie hier nachzulesen ist (mit einem Augenzwinkern).